Zillestube

Vor unserem letzten Restaurantbesuch in Potsdam gingen wir mit dem Ergebnis in uns, ‚Mensch, Babelsberg ist auf unserer Seite kulinarisch mal verdammt unterrepräsentiert’. Wir legten uns folglich auf, dem Abhilfe zu schaffen. Kurzum, auf nach Babelsberg.

Der erste Gedanke, der uns beim Betreten der bis dahin quasi menschenleeren Trattoria Zillestube in Babelsberg kam: ‚Kann ja nicht so der Kracher-Laden sein, wenn am frühen Wochenend-Abend kein Tisch besetzt ist. Da hätten wir ja gar nicht zu reservieren brauchen.‘

Kurz nachdem wir jedoch in unserer gemütlichen Sitznische für sechs Personen Platz genommen hatten, wurde der Laden wie auf Bestellung voll. So viele Gäste – junge Pärchen, ältere Herrschaften und Gruppen – hinein, dass dieses nicht gerade sehr üppig bestuhlte Restaurant quasi bis auf den letzten Platz besetzt war. Also hatte sich die Reservierung doch gar nicht als so schlechte Idee herausgestellt.

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Somit konnten wir entspannt unsere Essen wählen wurden prompt mit dem typischen italienischen Akzent sprechen Kellner herzlich begrüßt, der ständig eine mannshohe rollende Spezialitäten-Karte vor sich herschob und nicht müde wurde, die darauf abgebildeten Köstlichkeiten noch einmal anzupreisen. Muss man dieses sympathische Art zu sprechen eigentlich gesondert üben, wenn man beim Italiener arbeiten möchte? Dies vermochte auch, über die etwas längere Wartezeit aufs Essen hinwegzutrösten.

Zillestube - 4

Rabiates Essen in der Trattoria

So bekamen wir zum Beispiel verdammt leckere Gnocchi arrabiata, die in der Tat ‚arrabiata’ waren. Puuh! Darüber hinaus ein auf den Punkt gegartes Fischfilet und Pasta, die live am Tisch im großen Parmesan-Laib geschwenkt wurde. Das hat auch nicht jedes italienische Restaurant. Toll. Und übrigens … Pizzarand kann trocken und hart sein, sodass euch hinterher der Gaumen wehtut, oder er kann sein wie in der Zillestube: knusprig und dennoch nicht zu trocken.

Fazit

Die Atmosphäre in der Trattoria Zillestube ist laut, aber dennoch gemütlich. So wie es sich halt für einen waschechten Italiener gehört. Und das Essen kann mit den meisten höherpreisigen Restaurants in Potsdam wie zum Beispiel dem Ur-Italiener Pane e Vino im Stadtzentrum fast mithalten. Wir kommen auf jeden Fall wieder. Nicht zuletzt, um im Sommer auch die Terrassenplätze an der belebten Karl-Liebknecht-Straße zu genießen, wo ihr durch einen kleinen Zaun ‚geschützt‘, dennoch das Flair eines italienischen Straßenrestaurants auf der trubeligen Karl-Liebknecht-Straße genießen könnt. Nur eins wirkt in der Zillestube in Potsdam-Babelsberg irgendwie deplatziert: die Heinrich-Zille-Bilder an den Wänden.


Waikiki Burger

Du findest, gegrillte Ananas, karamellisierte Zwiebeln oder Tropical-Sauce gehören nicht in einen klassischen Burger? Das sehen die Jungs und Mädels vom Waikiki-Burger in der Dortustraße anders. Gott sei Dank!

Allein die Location an sich ist top: Im Sommer genießt du draußen vor der Location auf hellen Biergarnituren und unter Sonnenschirmen eine Atmosphäre wie im Straßenrestaurant. Wem das zu heiß ist, kann es sich auf den bequemen Sitzgruppen im Innenbereich gemütlich machen. Hier herrscht ein irgendwie passendes amerikanisch-hawaiianisches Flair. Schön! Aber auch bei semi-gutem Wetter kannst du Urlaubsflair erleben: Mit entspannten Hawaii-Sounds, Surfbrettern und Beach-Bikes im überdachten, mit Licht durchflutetem Innenhof kannst du sogar im Winter dem miesen Wetter in eine sommerliche Traumwelt entfliehen.

Aber zum Essen: Der Big Kahuna mit 180 Gramm Beef im Sesambrötchen und mit Kahuna-Sauce sowie gegrillter Ananas plus einer Portion Süßkartoffel-Pommes – den es für unseren Geschmack ein wenig an Knusprigkeit mangelte – ist einfach Pflicht und wird zum fairen Preis von rund 9,- € gehandelt. Mit all diesen Zutaten bietet er einen Turm aus den verschiedensten Geschmacksrichtungen. Und dabei scheinen sich unter anderem das Rauchige des gegrillten Fleischs und die Süße der Ananas hervorragend zu verstehen.

waikiki

Und mit seinem täglich wechselnden Business-Lunch-Angebot, bei dem du immer ein hawaiianisches Nationalgericht inklusive eines 0,2l-Softdrinks für legere 4,50 € bekommst, wird dir auch als Werktätiger nicht das sauer verdiente Geld aus den Taschen gezogen. Wer etwas länger Zeit hat, kann für sportliche 14,50 € das Sunday-Brunch am Wochenende probieren.

Fazit

Nun, Potsdam ist nicht gerade weltberühmt für seine breite Auswahl an guten und aktuell stark nachgefragten Burger-Restaurants. Und mit Berliner Szene-Burgerläden wie dem Shiso Burger in Berlin-Mitte oder dem unübertroffenen Berlinburger International in Neukölln >> kann wohl auch das Waikiki geschmacklich nicht mithalten (wer diese einmal erleben durfte, weiß, wovon wir reden …). Unserer Meinung nach ist dieses Restaurant in Potsdam irgendwie jedoch immer noch ein Geheimtipp und sollte unbedingt auf eurer Liste noch zu erledigender Dinge in unserer schönen Stadt stehen.

Lemon Gras

Wer von außen auf das Lemon Gras schaut, wird nicht auf die Idee kommen, dass sich hinter den Mauern der typischen Architektur des holländischen Viertels eines der besten thailändischen Restaurants in und um Potsdam verbirgt.

Und ehrlich gesagt, an diesem Eindruck ändert sich jetzt nicht so viel, wenn ihr den Laden in der Benkertstraße betretet. Aber all das ist flugs vergessen, wenn ihr die Nase in Richtung Küche bewegt: Das gesamte Etablissement verbreitet einen Duft nach Curry, asiatischen Gewürzen und gebratenem Fleisch, dass einem das Wasser nur so im Munde zusammenläuft.

Wenn ihr nun die nicht gerade große Servierstube – anders können wir das kleine Kämmerlein nicht nennen – betretet und glücklicherweise noch einen freien Tisch ergattern konntet, beginnt der Wohlfühlabend: Der Service hier ist sprichwörtlich außergewöhnlich. In wenig anderen Restaurants in Potsdam wird man so nett begrüßt und freundlich bedient wie im Lemon Gras. Wir sind an einem Samstagabend hier gewesen und hatten demzufolge etwas länger auf unser Essen zu warten. Kein Problem: die Inneneinrichtung vermag euch, auch längere Wartezeiten zu versüßen. Sie passt halt so gar nicht zu einem asiatischen Restaurant. Aufforderung an das Lemon Gras an dieser Stelle: Bitte unbedingt so lassen.

Aber nun zum Essen: Als Vorspeise können wir einen Salat mit Hühnchenfleisch nicht nur empfehlen, sondern bestehen darauf, dass ihr ihn probiert. Es lohnt sich – aber sowas von. Für den Hauptgang wählten ein verdammt scharfes Thai-Curry mit traumhaft zartem Rindfleisch, leckerem Reis und sehr liebevoll garnierten Gemüse. Alles verdammt lecker und geschmacksintensiv.

Lemon Gras - 1

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Wenn ihr der Schärfe des Thai-Currys im Anschluss dann noch etwas mit „süß“ begegnen müsst bzw. wollt, ist nur eins der wirkliche wahre Nachtisch der Wahl: Klebereis mit Thai Mango und einer Kugel Kokos-Eis nebst Früchten. Wer von euch Klebereis noch nicht kennt: is‘ halt Reis, der zusammenbappt – der Nachtisch-Himmel auf Erden.

So, und wer nun denkt, ein authentischer Asiate außerhalb Asiens – der zieht uns doch das Geld nur so aus der Tasche, liegt falsch. Alle Gerichte werden zu fairen Preisen feilgeboten, auch wenn’s ein wenig preisintensiver ist als beim Asiaten an der Ecke. Und wer sich die Fotos auf deren Facebook-Seite betrachtet, dem fällt auf, dass selbst asiatische Mönche das absolut genau so sehen. Is‘ ja der Hammer.

 

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Brasserie zu Gutenberg

In hervorragender Innenstadtlage, direkt an der Ecke von Gutenberg- und Jägerstraße präsentiert sich das Restaurant Brasserie zu Gutenberg nebst hauseigener Pension.

Einem professionellen Haute-Cuisine-Restauranttester würde sicher folgende Formulierung in den Sinn kommen: „Die etwas hellere und doch gemütliche Atmosphäre lädt dank der gehobenen Inneneinrichtung mit viel Liebe zum Detail auch nach dem Genuss der Hauptspeisen zum Verweilen ein.“ Klingt geschwollen wie nix, würde aber zweifellos den Nagel auf den Kopf treffen und würde zum Ambiente passen. Das Service-Personal weiß offenbar, was es tut und tritt dabei in jeder Situation zuvorkommend auf.

Französischkurs ist hier empfehlenswert

Mit wohlklingenden Köstlichkeiten wie Croque Provence, einem Schweinesteak mit Kaviarbrot, oder dem Haute-Cuisine-Klassiker wie „Coq au vin“ mit Perlzwiebeln und Pilzen an Rosmarinkartoffeln spielt die Brasserie zu Gutenberg schon in einer anderen Liga als das schnelle Bistro am Bahnhof.

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Das auf den Punkt gebratene, 300 Gramm schwere und unfassbar leckere Test-Entrecôte für gerade noch machbare 21,90 Euro – die auf demselben Teller mit angerichteten Rosmarinkartoffeln und die grünen, gut gewürzten Bohnen sind dabei noch nicht mit eingerechnet – macht die Brasserie zu Gutenberg schon zu einer hochpreisigeren Location als andere Potsdamer Restaurants, fühlt sich erfahrungsgemäß neben der großen Konkurrenz im unmittelbaren Umfeld wie Pfeffer & Salz, La Madeleine oder Der Weisse Schwan preismäßig durchaus unter seinesgleichen. Andererseits bekommst du einige Nudelgerichte für faire 9 Euro und weitere Snacks wie zum Beispiel einen tollen Flammkuchen ebenfalls unter 10 Euro. Die als Dessert gereichte, hinreichend große Portion traumhafter Crème brûlée vergrößert das Loch im Portmonee noch weiter, lohnt sich aber definitiv.

Wir könnten schon wieder hingehen

Wenn ihr euch also zu Monatsbeginn gerade über ein gefülltes Konto freuen könnt und über Appetit auf sehr, sehr gutes Essen habt, können wir euch die Brasserie zu Gutenberg mehr als empfehlen. Für uns war es definitiv nicht das letzte Mal, dass wir diesen tollen Laden von innen sahen.

Ach so, der Wein … ja, der ist – sagen wir mal – okay. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.

Athos

So, nach langem Überlegen und mehrmaligem Besuch fanden es an der Zeit, uns einmal dem Restaurant Athos in der Zeppelinstraße in Potsdam-West nun auch redaktionell zu widmen. Unglücklicherweise an einem Freitagabend – glücklicherweise jedoch nicht ohne Reservierung. … um dies gleichzeitig auch als hilfreichen Tipp mit zu kommunizieren.

Nun kann man dieses Stadtteilrestaurant nicht unbedingt als exklusiven Gourmet-Tempel bezeichnen. Den Anspruch hat der familienbetriebene Laden sicher auch gar nicht. Wir würden es aber als eines der verwinkeltsten, gemütlichsten, dunkelsten, dienstältesten und bodenständigsten Potsdamer Restaurants bezeichnen wollen, obwohl es von außen alles andere als nach einem gemütlichen Griechen aussieht. Wenn du aber den urigen Gästeraum oder im Sommer gar den niedlichen kleinen Innenhof betrittst, fühlst du dich sofort wohl.

Gleich zur Begrüßung wird der obligatorische Ouzo serviert, welcher Pflicht ist und nicht verschmäht werden darf. Prädikat: Widerlich. Wer in dieser Welt mag den Geschmack dieses Höllengetränks? Aber sei’s drum.

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Und ob Bifteki, Suflaki oder der schlichte griechische Salat – alles auf der Hauptspeisekarte schmeckt so, du es dir vorstellst. Ein besonderer Speisetipp von uns, nachdem wir ihn beim letzten Besuch probieren durften: das ‚Filet Spezial‘ – ein auf den Punkt gegartes Schweinefilet, welches geschmackvolle Hülle für einen intensiven Feta und Spinat war, überbacken mit Metaxa-Sauce und dazu einer hinreichend großen Portion Pommes frites, die für unseren Geschmack einen winzigen Tick knuspriger hätten sein können. Und das Ganze für 13,20 €. Noch Fragen?

Was uns nicht gefällt

Hm, man bekommt freitagabends für gewöhnlich ohne vorherige Reservierung keinen Tisch, aber das können wir dem sympathischen Griechen nicht wirklich ankreiden. Im Gegenteil, das mag auch nur ein durchaus glaubhafter Beleg dafür sein, wie gut Potsdamer, aber auch geneigte ortsfremde Hungrige dieses Restaurant annehmen. Auch bei vollem Haus kam uns das flinke Service-Personal nicht überfordert vor, sondern hatte mitunter auch für kleine Scherze Zeit. Schön!

Und vielleicht noch ein Tipp zur An- und Abreise: Kommt mit den Öffentlichen, Freunde! Parkplätze sind auch hier rares Gut und können nicht jedem Besucher mit eigenem KfZ präsentiert werden.

Fazit

Irgendwie können wir uns Potsdam nicht ohne das Athos vorstellen. Darum ist es zumindest für uns ‚Ureinwohner‘ definitiv ein ‚Thing to do‘ in Potsdam und sollte nicht nur einmal besucht werden.

Seerose

Die großen Kinder unter euch wissen, dass das Gebäude der Seerose schon seit mehr als 30 Jahren steht. Bis heute hat sich ihr Äußeres auch irgendwie kaum verändert und versprüht aufgrund seiner markanten Architektur durchaus auch heute noch eine Menge DDR-Charme, der die größeren Besucher unter uns an die längst vergangene Kindheit zu erinnern vermag … nicht zuletzt auch vom Wasser aus, wenn ihr auf der Neustädter Havelbucht mit dem Boot unterwegs seid.

Aber zurück in die jüngere Vergangenheit: Wie geschockt standen wir eines Tages da und mussten feststellen, dass unsere geliebte Sandbar nicht mehr da ist: Heimstätte vieler lauer Sommerabende, in denen wir mit einem Schöfferhofer Grapefruit in der Hand den Blick auf die Neustädter Havelbucht und den leichten Geruch von Bootsbenzin genießen durften.

Es stellte sich heraus, dass die Seerose ihr Konzept völlig überarbeitet hatte – von einer Strandbar mit Urlaubsflair zur höherpreisigen Gastronomie mit – wow! – richtigen Tischen und Stühlen. Sowohl die Terrasse als auch der Innenraum versprühen eine sehr gediegene Atmosphäre. Alles ist irgendwie nach der Sonne ausgerichtet.

Wohin der geübte Blick auf streift … die Seerose versprüht überall gemütliche Atmosphäre. Ergänzend wirkt da natürlich die nette Bedienung und nicht zuletzt die akzeptablen Preise der sehr übersichtlichen Karte. Bei unserem letzten Besuch an einem sonnenreichen Mittwochnachmittag waren nahezu alle Tische auf der Terrasse reserviert – ein Zeichen dafür, dass die Seerose auch bei Leuten, die nach einer Veranstaltungs-Location suchen, mehr als beliebt ist.

Das wirklich nette Ambiente, das Steak und der unfassbare Classic-House-Burger entschädigen jedoch für den Verlust der geliebten Sandbar. Zwar reicht auch dieser Burger nicht an Berliner Burgerklassiker von Burgeramt oder Berlin Burger International heran, sucht hier bei uns in Potsdam jedoch durchaus Seinesgleichen.

Die Aussicht auf die Neustädter Havelbucht ist schließlich noch dieselbe – und die Cocktails mitunter sogar besser: so zum Beispiel der mehr als abgefahrene „Harlem Cucumber Shake“ mit Wodka, Gurkensaft, Zitrone, Eiweis und ‘ner Prise Meersalz.

Fazit

Hingehen und sich davon überzeugen, dass nicht alles Neue per sé schlecht ist. Der doch recht drastische Umbau hin zum aktuellen Design macht die Seerose zu einem hervorragenden Restaurant in Potsdam.

Indian Garden

Nun, es gibt ja eine ganze Reihe von indischen Restaurants in Potsdam. Alle irgendwie im Stadtzentrum, alle irgendwie gut zu erreichen und alle auch irgendwie ganz nett. Nur eins sticht da irgendwie doch noch heraus. Das Indian Garden direkt am Heiligen See gegenüber der Gotischen Bibliothek im Neuen Garten.

 

Das vom touristischen Trubel des relativ weit entfernten Potsdamer Stadtzentrums bislang verschonte indische Restaurant ist interessant eingerichtet mit bequemen Sitzgelegenheiten, auf denen man gern lange sitzt. Es sei denn, ihr wollt unbedingt die indischen Schaukelsessel probieren. Auf denen wird es schnell unbequem. Trotzdem solltet ihr jedoch einmal drauf Platz genommen haben.

Aber nun zur Kernkompetenz des Indian Garden: das traumhafte Essen. Wir sind nicht sicher, ob es außerhalb vom indischen Subkontinent ein besseres gibt. Zur Einstimmung auf ein in jeder Hinsicht umwerfenden Essen können wir als Aperitif einen Mango-Lassi empfehlen, der in seiner Konsistenz alle Strohhalm-Stehenbleib-Tests besteht.

Indian Garden - 4

Sofern ihr nicht allein ins Indian Garden geht, sondern zu zweit oder in großer Gruppe, können wir euch die Nummer 142 auf der reichhaltigen Karte ans Herz legen. Die besteht aus einem Menü für zwei Personen, bei dem ihr euch drei verschiedene Gerichte wie z.B. Lamm, Hühnchen oder Vegetarisch auswählen könnt und die dann in den typischen kupfernen Schalen serviert werden. Dazu ist Reis quasi Pflicht.

Als nicht weniger köstliche Alternative käme natürlich das leuchtend rote Tandoori-Chicken in die engere Wahl. Dieses im Ofen gebackene Stück indischer Tradition macht beim Servieren schon verdammt was her: Es wird auf Bananenblättern ruhend serviert und aufgrund des hörbaren Weiterbrutzel-Geräuschs schauten viele Gäste erstaunt und neugierig. So auch wir. Zu diesem Zeitpunkt, wurde uns einmal vom Kellner verraten, hat das Hühnchen bereits ein 24-stündiges Joghurt-Gewürz-Marinade-Bad hinter sich, was es zu einem der zartesten Hühnchen macht, mit denen unsere verwöhnten Gaumen bislang Bekanntschaft machen durften.

Nicht unerwähnt lassen dürfen wir dabei natürlich, dass das ballonartige Bhatura-Brot zu jedem Gericht stets mit dazukommt, aber wir können noch die flachen, im Steinofen gebackenen Naan-Brote empfehlen.

Indian Garden - 1

Fazit: Das Indian Garden hebt sich mit seiner reichhaltigen Auswahl und dem intensiven Geschmack der Gerichte spürbar von den anderen indischen Restaurants in Potsdam ab. Ihr werdet den Laden definitiv viel zu vollgefuttert verlassen. Was in der warmen Jahreszeit etwas stört, ist der laute Verkehr der Behlertstraße, der quasi unmittelbar am Tisch vorbeirauscht. Dafür kann aber das Restaurant nix.

 

Le’s cyclo

Also, so klein hätten wir uns dieses Restaurant gar nicht vorgestellt. Aber irgendwie passt es genau rein in diesen unscheinbaren westlichen Abschnitt der Gutenbergstraße. Der Teil,  in dem sonst weit und breit kein anderes Restaurant egal welcher Größe und Ausrichtung zu sehen ist.

Doch auf einer Linie mit hervorragenden Läden wie der Brasserie zu Gutenberg >> und der Creperie la Madeleine >> jeweils eine Straßenecke weiter in Richtung der trubeligen Friedrich-Ebert-Straße braucht sich das Le‘s cyclo in Sachen Qualität und Geschmack mitnichten hinter selbigen zu verstecken.

Ein Traum an lauen Sommerabenden

Der kleine Laden ist niedlich und sympathisch eingerichtet und verfügt über zwei separate Gasträume, von denen beide trotz ihrer relativ geringen Größe auch größere Gruppen aufzunehmen vermögen. Wir jedoch nahmen aufgrund des lauen Sommerabends draußen vorm Eingang Platz. Zur Einstimmung nahmen wir die Empfehlung des Hauses an: hausgemachte Limonade mit frisch gepresstem Limettensaft und einen Green Dragon, unglaublich frischer Smoothie aus Koriander, Karottengrün, Limetten und Ingwer. Beides in kreativen Gläsern serviert.

Und weil wir bei unserem Besuch die nicht allzu große, hübsch gestaltete Karte unbedingt durchprobieren wollten, ließen wir uns nach der Vorspeise in Form köstlicher Sommerrollen sowie Teigtaschen gefüllt mit Garnelen zwei Haupterichte bringen, die zu einer wahren Geschmacksexplosion in unseren mittlerweile arg verwöhnten Gaumen führte: Zum einen den köstlichen BANH BAO BURGER mit Rindfleisch, Mango-Coleslaw sowie gedämpften Bao-Brötchen.

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Dazu gab’s auf den Punkt frittierte Süßkartoffel-Pommes in stattlicher Menge. Traumhaft! Beim zweiten Gericht fiel unsere Wahl auf ein vietnamesisches Curry – den komplizierten Namen haben wir vergessen – mit Hühnerfleisch und duftendem Jasmin-Reis. Wenn man uns in Zukunft fragt – und wir werden verdammt oft gefragt – wo’s in Potsdam den abgefahrensten Burger gibt: Wir wissen, welcher Laden es da zumindest in unsere Top-3 schafft.

Wiederholungstäter?

Wir hoffen, dass sich das Le‘s cyclo so weit etablierten kann, dass zufriedene Stammkunden immer mal wieder ihren Weg in diesen wirklichen Geheimtipp unter der großen Reihe guter Restaurants in Potsdam finden. Uns selbst wird man in nächster Zeit garantiert immer mal wieder hier antreffen.

Ach so, der Service … Gastlichkeit pur! Noch Fragen?

Übrigens … das Le’s cyclo ist eins unserer Top-Asiaten in Berlin und Potsdam. Mehr erfahren >>


Fotogalerie:

Babelfood

Wenn ich etwas kulinarische Exotik und Schärfe ins Leben bringen will, besuche ich ein noch junges Restaurant ein paar Meter abseits von der größten Flaniermeile Potsdams. Es befindet sich nicht weit von der Brandenburger Straße und man kann hier bei jedem Besuch etwas Neues und für Potsdam Außergewöhnliches genießen.

Daher meine absolute Empfehlung: Frau Babel mit ihrem Babelfood direkt am KuZe (KulturZentrum) Potsdam in der Hermann-Elflein-Straße. Der kleine, ruhige Innenhof und die traditionelle und schlichte, ja leicht urige Einrichtung des Restaurants laden zum Verweilen und Wiederkommen ein.

Es gibt immer eine aktuelle Tageskarte und leckere, frisch gekochte Gerichte. Die afro-karibische Küche ist ungewöhnlich und mit ihren großen und kleinen, vegetarischen oder veganen Gerichten sowie den supersaftigen Fleischvariationen ist wirklich für jeden etwas dabei.

Babelfood - 7

Die Zutaten sind eine Mischung aus Altbekanntem und Lebensmitteln, die manch einer vielleicht noch nie zu Ohren bekommen hat. Da kommen Maniokwurzel, Süßkartoffel, Karotten, Kokosmilch, Zucchini, Zuckerschoten und Kürbis in einen Topf und verbinden sich zusammen mit den vielfältigsten Gewürzen zu einer leckeren Suppe. Aus genanntem Gemüse und Putenfleisch wird ein geniales Reisgericht gezaubert und Tofu verbindet sich mit Nudeln zu einer Geschmacksexplosion. Man merkt richtig, mit welcher Liebe zum Essen und zur Tradition, wie regional und hausgemacht alles zubereitet wird. Schon Kleinigkeiten wie die würzigen Dipps und Soßen sind bei jedem Besuch ein Renner.

Hier findest du übrigens weitere Restaurants in Potsdam >>

Die kleine Karte mag für manche etwas befremdlich und wenig vielseitig wirken, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt: So erregte bei einem unserer letzten Besuche zum Beispiel das Jerk Chicken mit Reis, gegrilltem Gemüse und einem verdammt scharfen Dipp unsere Aufmerksamkeit, an dessen unglaublich intensiven Geschmack wir heute noch denken.

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Dieses Mal habe ich jedoch eine weitere Neuentdeckung gemacht: Fruchtiges Bier von DjuDju, serviert in einer waschechten Kalebasse. Ja, Bier aus einer halben, getrockneten afrikanischen Frucht – in Afrika und der Karibik als Trink- und Aufbewahrungsgefäß verwendet –, das gibt echtes Urlaubsfeeling. In Geschmacksrichtungen wie Ananas, Banane oder Passionsfrucht bringt das kalte Mischbier sprichwörtlich den Sommer. Natürlich gibt es aber auch „normales“, regionales Bier, Biolimonaden, Säfte, aber auch Heißgetränke zur Wahl.

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Außerdem gibt es jeden Sonntag einen Brunch und Frau Babel bietet sogar Kochkurse an, in denen man ihre Künste erlernen kann. Wenn es euch also genau so gut schmeckt wie mir, dann solltet ihr das Essen nicht nur immer wieder im Babelfood genießen, sondern auch mal selbst den Kochlöffel schwingen. Vielleicht schafft es diese afro-karibische Exotik sogar, euch eine Auszeit von eurem Alltag zu bescheren.