Preußen Schänke

Wohl jeder Reisende hat diesen barackenartigen Bau an Potsdams südlichem Stadtrand auf dem Weg nach Beelitz oder Michendorf schon einmal bemerkt. War da nicht mal ein Hundezüchter-Club oder Schützenverein? Man fährt immer und immer wieder vorbei und will irgendwie wissen, was sich wohl im Inneren verbirgt. Darum sind wir einmal hineingegangen.

Auf dem riesigen Hof vor der Location, auf dem eine Buskolonne spielend stundenlang im Kreis fahren könnte, entdecken wir einen Biergarten, an dessen rustikalen Holztischen man im Sommer sicherlich sehr gut für ein Bier einkehren kann.

Beim Betreten der Location wird klar, dass der Name Preußen Schänke Programm ist: Man fühlt sich umgehend wie in einer alten preußischen Schänke. Im urig eingerichteten Gastraum finden unter den Fachwerkbalken grob geschätzt knapp 70 Gäste Platz. Hinten nimmt ein Kachelofen nahezu die gesamte Rückwand ein und muss im Winter eine wohlige Wärme verbreiten.

Hausmannskost statt ‚etepetete‘

Und das setzt sich in der Karte fort. Neumodischen Schnickschnack wie edlen Hummer, exotisches Auberginenpüree oder gedünstete Jakobsmuscheln sucht der hungrige Besucher vergebens. Die Preußen Schänke findet den Weg in die Herzen durch Bodenständiges wie zum Beispiel  traumhaftes, stets frisch zubereitetes Wildgulasch oder knuspriges Spanferkel, welches regelmäßig dem hauseigenen Backofen entspringt. Und das alles zu Preisen, wie du sie in Potsdams Innenstadt wohl nicht so schnell findest.

Und man mag es von dieser so rustikal eingerichteten Location nicht erwarten, aber der Kaffee ist in all seinen Variationen ein Genuss. Dieser kommt nämlich aus einer edlen Rocket Professionale mit Kaffee des Potsdamer Coffee-Experten ‚Espressionisten‘. Genau, die in der Gutenbergstraße: Der Kenner weiß Bescheid.

Kuchen, Käse, Krustenbraten

Was das Frühstück betrifft, überrascht die Preußen Schänke in vielerlei Hinsicht: Welches Potsdamer Restaurant bietet schon wochentags ab 7 Uhr Frühstück? Toll.

Sonntags geht’s etwas später los. Zwischen 10 und 13 Uhr könnt ihr hier genüsslich schlemmen. Geneigte Autofahrer sollten sich bei einem Besuch gerade zur sonntäglichen Frühstückszeit jedoch nicht zu früh freuen. Ruckzuck ist der Parkplatz prall gefüllt mit Autos, die offenbar aus der gesamten Mittelmark hierher strömen. Und das hat einen Grund: Das Preis-Leistungsverhältnis für das Brunch sucht seinesgleichen.

Ihr findet Rührei, eine große Auswahl an Käse sowie riesige rustikale Wurstplatte an einem ewig langen und bis 13 Uhr stets nachgefüllten Buffet. Und ausdauernde Esser können nahtlos zum warmen Mittag übergehen: Krustenbraten mit Rotkohl oder Frikassee. Danach noch ein Stückchen hausgemachten Kuchens? Brunch eben.

Und mit schmalen 12,50 Euro pro Person braucht es sich hinter den bekannten Potsdamer Frühstücksexperten sicher nicht zu verstecken. Uns schießen da die 19 Euro im edlen Mövenpick am Park Sanssouci, die knapp 14 Euro sonntags im mega-zentralen Café Alex am Platz der Einheit oder gar die stattlichen 20 Euro im Wiener Café in den Sinn.

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Kleiner Tipp von uns: Zwar ist Reservieren am Wochenende nicht Pflicht, es vermag dir jedoch drastische Vorteile beim Kampf um die begehrten Plätze verschaffen.

Speisenangebot, bodenständiges Ambiente sowie familiärer Service werden nach und nach dafür sorgen, dass dieser Geheimtipp sicher nicht mehr lange so geheim bleibt. Wir kommen gern wieder.

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Ristorante Il Teatro

Das Leben könnte für die Betreiber des Ristorante Il Teatro in der Schiffbauergasse sicher nicht schöner sein: Es befindet sich wohl in einem der schönsten Gebäude, dass man sich für ein italienisches Restaurant überhaupt vorstellen kann: einer historischen Mühle.

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Wenn das Ganze dann noch in unmittelbarer Wassernähe und mit direktem Blick auf die malerischen Hügel des Babelsberger Parks am anderen Ufer des Tiefen Sees verortet ist, scheint zumindest das äußerliche Glück bereits perfekt. Vom Boot oder auch vom Park aus bildet es mit seiner markanten Architektur und einer Mischung aus alt und neu neben dem Hans-Otto-Theater mit dessen prägnanten roten Spitzdächern diese unverwechselbare Skyline Potsdams.

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Genauso ansprechend ist auch das Innere des Turms: Im Erdgeschoss das eigentliche Restaurant im nachträglich angebauten Wintergarten, in der ersten Etage eine Vinothek mit Platz für bis zu 30 Personen und einer eigenen Bar und nicht zuletzt in der zweiten Etage ein nett dekorierter Partyraum mit Platz für ca. 50 Freunde, der gemietet werden kann. Von dort aus genießt du den 360-Grad-Rundumblick auf die Potsdamer Seenlandschaft bis hinüber auf die andere Seite des Tiefen Sees oder über die Dächer der Schiffbauergasse.

Kernkompetenzen

Wenn die Jungs und Mädels vom Il Teatro eines bis zur Perfektion beherrschen, dann ist das Kochen: italienische Pasta, zartestes Fleisch und auf den Punkt gegarter Fisch – alle Gerichte in diesem Hause sind über jeden Zweifel erhaben. Das weiß natürlich auch die äußerst freundliche Bedienung, die stets jeden Wunsch von den Lippen ablesen kann und ebenso kompetent die unfassbar große Auswahl an italienischen Weinen für unser geplantes Menü gekonnt einzugrenzen.

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Wir haben daher nach beherztem Griff in die untersten Ecken unserer Geldbörse herrliche Großgarnelen sowie ein verdammt großes, hauchzartes Filet vom Iberico-Schwein in Rotweinsauce gegönnt. Diesem kulinarischen Traum gingen zwei Antipasti-Platten mit hauchzart geschnittenem Schinken, gegrillten Zucchini, unglaublich geschmacksintensiver italienischer Salami sowie dem obligatorischen Tomate-Mozzarella-Mix voraus. Dem geneigten Pasta-Liebehaber wird auf Wunsch live am Tisch eine riesige Portion Trüffel direkt über Pasta gerieben. Wow!

Über die tatsächlich gehandelten Preise reden wir besser nicht. So viel sei jedoch verraten: Bei guter Planung und kleinem Hunger können vier Personen mit Glück im zweistelligen Bereich bleiben.

Fazit

Egal ob bei sommerlichen Temperaturen draußen auf der Terrasse direkt am Ufer der Havel oder im Wintergarten: Wenn es kalt ist, kannst du hier ganze Abende verbringen. Aber warum werden bloß die strengen Minen nicht mal durch ein freundliches Lächeln aufgehellt und warum wird man nach freundlichem Fragen, wo das vor 20 Minuten bestellte Bier bleibt, mit bösen Blicken bestraft. Das darf nicht sein.

Das Top-Essen ist zwar alles andere als preiswert, aber für diesen Standort und diese ausgezeichnete Karte mehr als angemessen. Darum – auch wenn‘s abgedroschen klingt: Ein Abend im Ristorante Il Teatro ist wie ein bisschen Italien; mit allem, was einem auch dort tatsächlich an ‚Gastlichkeit‘ widerfahren würde.

Ach, eins noch

Das Il Teatro bietet sogar Business-Lunch an, welches wir zwar ähnlich wie die Standardpreise als „gerade noch erschwinglich“, aber eben nicht als „preiswert“ klassifizieren würden.

Globus Grillbar

Jawoll! So muss halbes Hähnchen! Wir sind sowas von aus dem Häuschen. So lecker bekommst du Broiler (für die Baden-Württemberger unter euch: sprich „Breula“) nur in der Broilerbar in der Straße Am Kanal gegenüber der Hauptpost, in der Häuserzeile die irgendwie immer noch so aussieht, als stünde die Wende noch bevor. In keinem Restaurant in Potsdam wird schlichtes DDR-Ambiente so stringent weiter eingehalten wie hier. Laut amtlichem Branchenverzeichnis heißt sie Globus Grillbar, aber keine Sau nennt sie so.

An einem Freitagabend sind die freien Plätze in diesem tot-chicken Etablissement neben Conny’s Container und irgend‘nem Fleischer rar gesät. Man muss schon einen günstigen Moment abpassen. Oder man wartet halt. Es lohnt sich nämlich. Die Broiler hier schmecken einfach traumhaft. Dazu Pommes mit einer „Ahnung“ Salat sowie Ketchup & Mayo im stilechten Mikro-Tetrapak. Ihr kennt die Dinger sicher von McDonalds.

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Und beim Personal man kann auch nicht wirklich von „Service“ sprechen: Da is‘ halt die Frau, die die Broiler bringt. Und das im positivsten aller Sinne. Weder nett, noch unfreundlich fügt sie sich in das von Gemälde-Kopien und 90er-Jahre-Möbeln ein.

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Wir würden gern noch mehr schreiben, um die Seite hier voll zu kriegen, aber es ist alles gesagt. Das einzige, was bleibt: Hingehen, hinsetzen, benehmen (die soeben erwähnte Frau kann nämlich auch ‚anders‘), Broiler essen, fertig werden, rausgehen. Haute Cuisine à la Damals. Lecker!

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PS: Eines ist uns jedoch nicht ganz klar: Was zur Hölle hat die lebensgroße Schaufensterpuppe siehe Foto auf der Fensterbank sitzend in diesem Laden zu suchen? Wenn du nachts an der Broilerbar vorbeiläufst, ist das schon ein wenig creepy.

Website: gibt’s nicht. Facebook-Seite: gibt’s nicht.

Pane e Vino

Auch nach nunmehr fast fünfzehn Jahren seines Bestehens ist dieses gemütliche kleine Restaurant immer noch ein Geheimtipp unter den mittelpreisigen italienischen Restaurants in Potsdam. Und das nicht zuletzt auch aufgrund seiner alles andere als zentralen Innenstadtlage: Ihr findet das Pane e Vino auf halbem Weg zwischen dem belebten Platz am Nauener Tor und dem Stadthaus im nördlichen Abschnitt der Friedrich-Ebert-Straße, die abends mitunter wie ausgestorben wirkt.

Wir jedenfalls verirren uns recht oft ins Gebiet nördlich des Nauener Tors und kommen dadurch auch hin und wieder an dem nach köstlichem italienischen Essen duftenden Laden vorbei. Jedes Mal würden am liebsten sofort auf der gemütlichen Terrasse unter der rot-weiß gestreiften Markise an den Tischen mit den rot-weiß karierten Tischdecken Platz nehmen. Im Sommer sitzt ihr hier nämlich draußen und fühlt euch dabei wie in einem sizilianischen Straßenrestaurant. Doch gerade zur kälteren Jahreszeit, wenn es rappelvoll ist, macht es auch im Innenraum viel Freude zu essen – familiäre italienische Atmosphäre mit echtem italienischem Akzent pur. Da sitzt das Portmonee mit dem Trinkgeld recht locker. Aber, Freunde, hier wird Pasta gegessen – nix anderes! Bei unserem letzten Besuch konnten wir u.a. von Pappadelle mit Tomaten, Hähnchenbrust und Rosmarin sowie einfachen Tagliatelle mit Pfifferlingen probieren.

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Man schmeckt, dass die Pasta mit viel Hingabe selbstgemacht werden. Und wer bereits mehrmals hier war, wird die ständig wechselnde, spannende und vor allem saisonabhängige Karte bemerken. Und alles wird serviert von zumindest uns gegenüber stets sympathischen Gastebern – so stellen wir uns einen waschechten Italiener vor. Toll. Fun Fact hierbei: Die Inhaber ziehen das italienische Flair echt durch. Zwischen 15 und 18 Uhr hat das Pane e Vino stets geschlossen.

Unser Fazit

Mit den hochklassigen Potsdamer Italienern wie zum Beispiel dem Il Teatro oder auch dem Crossover-Experten Quendel >> kann das Pane e Vino weder geschmacklich, noch auswahltechnisch mithalten. Aufgrund seines besonderen Charmes ist es jedoch und seiner gemütlichen Draußensitz-Atmosphäre durchaus auch einen mehrmaligen Besuch wert. Aber Achtung: Versucht bloß nicht, hier mit dem Auto herzufahren. Da parkt ihr besser zu Hause.

Peter Pane

Eines sonnigen Sommersonntagnachmittags entschieden wir uns, das Peter Pane an der nagelneu geschaffenen Havelpromenade einmal mehr auf die kulinarische Probe zu stellen.

Bei dem schönen Wetter blieb uns freilich nix anderes, als draußen auf den zahlreichen Holzbänken Platz zu nehmen. Und obwohl diese dicht gestellt erscheinen, hat auch der beleibtere Gast ausreichend Platz, um längere Zeit bequem zu sitzen.

Sowohl draußen auf der Terrasse als auch drinnen ist es jetzt nicht klassisch gemütlich, aber man setzt sich gern hin. Schöne Atmosphäre! Besonders nettes Gimmick: Die ehemaligen schlanken Birkenstämme im Gastraum, die dem Vorgänger-Restaurant >> so viel Charme gaben, sind einfach mit dicken Bastseilen umwickelt wurden. Elegant gelöst!

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Wo ist das W-LAN?

Dass die umfangreichen und doch übersichtlichen Speisekarten stets schon auf den Tischen liegen, finden wir immer wieder gut. Wer keine Essensentscheidungsschwierigkeiten hat, kann seine Bestellung bereits bei der Begrüßung dem gastgebenden Service-Personal mitteilen.

Nach kurzer, konstruktiver Wartezeit trat ein Mitarbeiter freundlich lächelnd an unserem Tisch heran. Mit den sympathischen Worten „Mist, hab hier draußen gerade irgendwie kein W-LAN“ vermerkte er unsere Wünsche auf dem digitalen Notizzettel:

Wirklich gute Deals

Als bekennende Sparfüchse entschieden wir uns daher für das Mittagsmenü: Zahlt man zum jeweiligen Burger-Preis weitere 4,50 € dazu, erhält man neben Burger auch Pommes, ein Getränk und sogar Kaffee. Inklusive waren für uns somit eine riesige, verdammt leckere Holunder-Minz-Limonade mit etwas zu viel Eis und ein Kaffee für Nachher. Guter Deal, wie wir finden. Wenn schon denn schon, dachten wir uns, und bestellten unter anderem den größten Burger auf der Karte, den Doppelten Peter für 11,90 € im Mehrkornbrötchen – welcher mit doppelt Rindfleisch, Cheddar, Kartoffelchips(!) und einer Cheddar-Jalapeño-Creme belegt war.

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Was können die Burger geschmacklich?

Man weiß hier immer, worauf man sich einlässt. Sicher darf man nie die Geschmacksexplosionen wie z. B. bei Berliner Burger-Individualisten wie dem Burgermeister >> oder dem Berlinburger International >> erwarten. Alle Burger ähneln sich geschmacklich. Das kann man mögen oder auch nicht. Nur eins stört uns jedes Mal: Wenn das Burger-Brötchen vorher schon ein paar Stündchen gelegen hat und vor dem Servieren weder gegrillt, noch getoastet wird – zumindest wirkt es mitunter so -, ist es pappig. Das trübt einfach sowohl den optischen als auch den geschmacklichen Eindruck. Schade!

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Fazit?

Die Peter-Pane-Burger sind gut, aber nicht ausgezeichnet. Große Gourmet-Küche darf man nicht erwarten, aber den Anspruch hat diese sympathische Burger-Kette sicherlich auch nicht. Auf jeden Fall werdet ihr stets eine gute Zeit wir haben und euren Burger in jeder Art und Weise und mit nettem Service genießen können. Großes Minus ist allerdings jedes Mal die unfassbar lange Wartezeit beim Abkassieren. Das ist insbesondere dann nervig, wenn man sich von der Geschwindigkeit beim Bestellen und Servieren verwöhnt fühlt. Trotzdem: Dafür vermögen wir nicht zwei Sterne abzuziehen, obwohl wir es gern würden. Deshalb gibt es von uns 4 – nee 3,9 – von 5 Sternen.

Wir kommen sehr gerne wieder.

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Chi Keng

Am Potsdamer Luisenplatz tummelt sich ja eine Vielzahl recht akzeptabler internationaler Gastronomie wie das Wiener Café, Matador mit seinen hervorragenden Steaks oder der noch junge Italiener Assaggi. Diese Ansammlung ist aber auch kaum verwunderlich, wo der Luisenplatz in der touristischen Einflugschneise zwischen Brandenburger Straße und dem Parkeingang am Grünen Gitter liegen. Zu dieser illustren Runde gesellte sich vor einiger Zeit ein asiatisches Restaurant der gehobenen Klasse im sympathischen Industrie-Charme: Das Chi Keng.

Der Blick fällt beim Hineinkommen sofort auf die massiven Holztische und –bänke und danach auf die schöne offene Küche, hinter der man unzähligen Köchen – wir haben neulich tatsächlich 12 gezählt – bei der Zubereitung der dort geschmackvoll präsentierten Speisen zusehen kann. Ebenso zahlreich sind im Übrigen auch die Jungs und Mädels vom Service.

Apropos Service

… der gefällt uns absolut nicht am Chi Keng. Bei nahezu all unseren letzten Besuchen wurden wir vom oft lustlos wirkenden Personal doppelt gefragt, was wir bestellen wollen. Weiß eine Hand offenbar nicht, was die andere tut? Dennoch ist das nicht unbedingt ein Garant dafür, dass danach alles glatt läuft: So ist bei unserem letzten Besuch eine Vorspeise für zwei Personen schlicht untergegangen. Vielleicht haben sie erkannt, dass wir die große Hauptspeise sowieso nicht schaffen – dann muss man das natürlich als Pluspunkt werten.

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Und sagt doch mal selber, irgendwie ist es ungemütlich und verbreitet Unruhe, wenn im Vorbeigehen die Teller abgeräumt werden, wenn Tischnachbarn noch essen. Allerdings mag auch dies ja zum Konzept gehören.

Meisterstück Terilachs

Aber alles ist vergessen, wenn ihr nach gefühlten 2 Minuten euer Essen auf den riesigen Tellern bekommt. Egal, was ihr euch auf der Karte aussucht … es gibt nichts, über das wir hier wahrheitsgemäß lästern können. Vom edlen Sushi über das die gebratene Entenbrust bis zum frischesten Salat mit Hühnerbrust. All das findet seine Spitze im Meisterstück Terilachs. Auf den sprichwörtlichen Punkt gebraten ist er mit seinem gedünsteten Gemüse und leckerem Reis so unfassbar aromatisch, man schmeckt einfach die frischen Zutaten und Gewürze.

Fazit: Wenn ihr ein Restaurant sucht, um ein entspanntes ausgedehntes Abendessen mit Wein und stundenlangen Gesprächen zu genießen, solltet ihr euch nach Alternativen umschauen. Von denen gibt’s in der Innenstadt genug. Solltet ihr jedoch ‚auf die Schnelle‘ verdammt leckeres asiatisches Essen zu euch nehmen wollen … können wir euch nur empfehlen, Himmel & Hölle in Bewegung zu setzen, um einen der begehrten Plätze im Chi Keng am Luisenplatz zu ergattern. ‚Finest Asian Kitchen’ halt.

PS: Haben wir erwähnt, dass der Terilachs uns jedes Mal umhaut?

Die besten Restaurants Potsdams gibt’s hier >>

Genusswerkstatt

„Moment mal, hier war doch früher noch ein Durchgang“, denkt man sich, wenn man vor dem Eingang der Genusswerkstatt am östlichen Ende des Marstalls a.k.a. Filmmuseums in Potsdam steht.

Dort wo früher ein Arkaden-gleicher Durchgang war und eine Shisha-Bar ihr nicht gerade besucherstarkes Dasein fristete, fällt der Blick des hungrigen Besuchers auf ein in jedem Detail stilvoll eingerichtetes, langgezogenes Cafeteria-ähnliches Etablissement, in dem sich das geübte Location-Auge sprichwörtlich sofort wohlfühlt.

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Trotz des modern-industriellen Innendesigns vergisst man irgendwie nicht, dass man sich in historischem Gemäuer aufhält. Tolles Gefühl. Gedeckte Brauntöne im Dialog mit metallenen Lampen sowie Fotos und große Bilder aus alten Filmen mit Filmgrößen von Manfred Krug bis Roman Polanski.

Großes Staunen am Wochenende

Wenn man die Genusswerkstatt so wie wir an einem Sonntag betritt, kommt man sprichwörtlich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Im Rahmen des regelmäßig – also sonntags – angebotenen Sonntagsbrunchs empfangen den hungrigen Gast reichlich und unglaublich geschmackvoll eingerichtete Tische, die – wenn man wie wir reserviert hat – bei Ankunft bereits mit allerlei Köstlichkeiten gedeckt sind. Ohne Witz. Also das haben wir so noch nie erlebt. Der ganze schöne Eindruck wird noch begünstigt durch die hell hereinscheinende Frühlingssonne aus Richtung des Potsdamer Lustgartens auf der anderen Straßenseite.

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Wir zählen auf: Unter den vierarmigen silbernen Kerzenständern auf den massiven Holztischen stehen zur Begrüßung klitzekleine Flaschen hausgemachten Orangen-Spinat-Smoothies bereit. Und die allein schmecken schon fabelhaft. Um die zentral positionierten Käse- und Wurst-Etagèren (also Teller im Gestell) versammeln sich außerdem unzählige Schälchen zum Beispiel mit Garnelensalat, Fleischsalat, süßen und scharfen Cremes aller Art und Lachsplatten, kleine Gläser mit nachweislich frischem Obstsalat und dazu Körbe mit Croissants sowie hellen und dunklen Brötchen. Nichts, was das Herz hungriger Frühstücksliebhaber begehren könnte, fehlt hier. Und Orangen- und Apfelsaft sind zumindest an Wochenenden kostenlos und stehen in Karaffen am ellenlangen Tresen für nicht limitierte Nachfüllungen bereit. Noch Fragen?

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Offene Augen

Das freundliche Service-Personal, welches uns zu Beginn schon am Eingang empfangen und zum bereits gedeckten Tisch geleitet hatte, scheint auftretenden Mangel an Brötchen und Kaffee bereits lange im Voraus zu antizipieren und kann so auf Nachbestellungen prompt reagieren. Toll! Wirklich toll. Dieser Eindruck brachte uns wohl auch dazu, uns direkt im Anschluss an das reichhaltige Sonntagsfrühstück tatsächlich noch zu hausgemachten Makkaroni mit Lammfiletspitzen überreden zu lassen. Wir sind untröstlich. .. und nachhaltig satt. Nicht unerwähnt lassen wollen wir auch, dass sich der Kellner dieses tolle Erlebnis mit 55 Euro für zwei Personen vergüten ließ.

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Fazit

Werkstatt klingt nach aktiv werden. Das müsst ihr hier jedoch nicht. Da man euch jeden Wunsch von den Lippen ab liest. In dieser Hinsicht – aber ausschließlich in dieser – hält die Genusswerkstatt nicht, was der Name verspricht. So bleibt uns nix, außer 5 von 5 seltenen Sternen zu vergeben. Genuss pur!

Pfeffer & Salz

Wenn es nun bei einem Spaziergang durch die Brandenburger Straße in der Innenstadt intensiv nach mediterraner Küche duftet und euch davon das Wasser im Mund zusammenläuft, könnte diese Vorstellung Wirklichkeit werden. Ok, ohne den Toskana-Urlaub. Ihr seid dann nämlich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr weit entfernt vom Pfeffer & Salz mit seiner klassischen und modernen mediterrane Küche.

Schon rein äußerlich muss sich der Laden mit seinem italienischen Ambiente wahrlich nicht vor der Konkurrenz gehobener italienischer Küche im bis Berlin reichenden Umfeld verstecken. Der Gastraum ist mit dunklen, schweren Tönen sehr gemütlich eingerichtet. Von der Decke über der Bar hängen italienische Schinken und die appetitliche Auslage glänzt mit einer Vielzahl italienischer Wurst- und Käsespezialitäten sowie liebevoll angerichteten Antipasti, die man am liebsten alle auf einmal probieren möchte.

Bei sommerlichen Temperaturen empfiehlt sich bis in den Abend hinein natürlich ein Platz vor dem Laden mitten in der Fußgängerzone. Man fühlt sich hier wie in einem italienischen Straßenrestaurant. … ein Traum. Den ganzen Tag hindurch sitzt ihr hier in der Sonne. Und sollte es zur Nacht hin doch etwas kühler werden, können sich Begleiterinnen gern eine der zur Verfügung stehenden Decken um die Beine schwingen.

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Das Essen

Bei unserem Besuch haben wir uns im Rahmen unserer Vorspeise einer völlig ausreichenden Antipasti-Platte mit Schinken, Büffelmozzarella und Salat gewidmet, welche zusammen mit frisch gerösteten Schwarzbrotscheiben serviert wird.

Nachdem der anfängliche Hunger etwas gestillt war, ließen wir uns eine Pizza Gamberoni mit Riesengarnelen und Rucola mit knusprigem Rand servieren. Der hervorragende, intensive Geschmack lassen die 14,50 € gerechtfertigt erscheinen. Von der ebenfalls georderten Portion Pasta Bolognese bei dem Preis von 13,50 € hätten wir geschmacklich jedoch etwas mehr erwartet.

Andere Köstlichkeiten wie zum Beispiel das gegrillte Entrecôte mit einer gratinierten Ofenkartoffel oder geschmortes Kaninchen mit Wurzelgemüse und Polenta hätten nicht in unsere nun bereits teilgefüllten Bäuche gepasst, werden uns beim nächsten Besuch jedoch ganz sicher nicht entgehen.

Was gibt’s zu meckern?

Bei früheren Vorbeispaziergängen dachte man sich stets: Das Essen muss bei den Preisen durchgehend verdammt gut sein. Im Nachhinein sehen wir diese Preise als in Ansätzen gerechtfertigt. Und wer auf’s Ambiente wert legt … das ist so lala: Tagsüber ist es sehr laut, man befindet sich halt auf der belebten Brandenburger Straße und hier zudem direkt gegenüber von McDonalds. Wer ruhige Atmosphäre sucht, um sich ungestört unterhalten zu können, wird zumindest auf der trubeligen Terrasse des Pfeffer & Salz nicht glücklich werden. Manch mitunter etwas lauter und kumpelhaft redender Mitarbeiter tut da wahrscheinlich sein Übriges.

Alles in allem könnt ihr jedoch davon ausgehen, dass euer Abend im Pfeffer & Salz ein gelungener sein wird.

(Fotos mit freundlicher Genehmigung vom Pfeffer & Salz)

Quendel

Ein unscheinbares Eckhaus im tiefsten Potsdam-West, welches im Gegensatz zur Innenstadt von Touristen nicht gerade überlaufen ist, sollte zukünftig mehr im Fokus von Liebhabern gehobener Gastronomie stehen: Das klitzekleine Quendel am oberen Ende der Sellostraße in unmittelbarer Nähe zum Park Sanssouci.

Dem unbedarften Besucher, der hungrig im gemütlichen Ladenlokal Platz nimmt, mag zunächst auffallen, dass die Karte extrem übersichtlich ist und dass man keinem stringenten Stil folgt, sondern aus jeder Küche das Beste rauszuziehen scheint. So bekommst du neben russischen Pelmeni und italienischen Tagliatelle auch gehobene deutsche Hausmannskost. Aber zur Beruhigung können wir versichern, dass absolut alle Gerichte sans souci – also ohne Sorge – gegessen werden können.

Die feige Ziege ist ein Traum

Bei unserem diversen Besuchen haben wir uns mittlerweile einmal quer durch die Speisekarte probiert: Dieses Mal wagten wir uns zur Vorspeise an die „feige Ziege“ (Anmerkung: heißt wirklich so) – einen überbackenen Ziegenkäse mit Feige und Salat – sowie mit Hackfleisch gefüllte Maultaschen, was beides bereits ein kulinarischer Traum war.

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Selbst das während der Wartezeit gereichte Brot und das hausgemachte, sehr würzig schmeckende Öl sind irgendwie bereits eine Attraktion. Die georderten Hauptgerichte sollten dies jedoch noch einmal meilenweit in den Schatten stellen.

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Einmal um die Welt bitte

Während wir uns beim letzten Besuch unter anderem irische Ochsenbäckchen schmecken ließen, probierten wir diesmal den Krustenbraten vom Duroc-Schwein mit dem Wissen, dass man Krustenbraten ja auch viel zu leicht versauen kann. Entweder ist die Kruste nicht knusprig oder das Fleisch darunter viel zu trocken. Dieser hier stellte jedoch alles bisher in Potsdam Dagewesene in den Schatten. Und beim ebenfalls bestellten und mit Genuss verzehrten thüringischer Bio-Wels mit glaciertem Gemüse und einem Kartoffel-Sauerkraut-Rösti läuft uns jetzt noch das Wasser im Mund zusammen. Und was der Kenner …

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… noch wissen muss: Bei der Zubereitung von Saucen trennt sich ja bekanntlich Spreu von Weizen. Entweder sie schmeckt fad oder haut vom Hocker. Letzteres taten die Saucen zu unseren Gerichten.

Also, wenn man uns fragt …

Ja, wir mussten für diesen Abend ein wenig Geld in die Hand nehmen und ja, das war es uns wert, weil es geschmacklich einfach nicht zu toppen ist. Und wir werden es auf jeden Fall wieder tun. Sollten wir irgendwann einmal gefragt werden, welches Restaurant wir aktuell als das beste in Potsdam bezeichnen würden, käme uns das Quendel in den mittlerweile geschärften Sinn. Die hier praktizierte Kochkunst grenzt schon an Perfektion.