Waschbar

Hugo, Olga, Susi, Rita und Helga – mehr gibt es zu diesem kneipentechnischen Potsdamer Kleinod eigentlich gar nicht zu sagen. Der Kenner kennt’s halt! Außer: Voodoo-Burger inklusive Bacon – eines der Gerichte, die man beim Warten auf seine Wäsche unbedingt probieren sollte.

Am ehesten lässt sich die Waschbar noch mit dem Hafthorn im Stadtzentrum oder auch dem ehemaligen Waldschlösschen in Babelsberg (welches im Zuge der gerade auch vor Potsdam nicht haltmachenden Gentrifzierung einem Eigentumsreihenhaus weichen musste) vergleichen: Wer diesen steinalten DDR-Bau in der Geschwister-Scholl-Straße in Potsdam-West noch aus seiner Kindheit kennt, weiß, dass hier früher einmal ein HO-Konsum (Liebe Kinder: das, was heute Lidl ist) drin war und zwei Eingänge hatte. Die Waschbar in ihrer heutigen Form ist erst seit ca. 2003 hier drin und die Verantwortlichen haben unserer Ansicht nach eine extrem chillige Kneipe aus diesem Haus gemacht. Wirklich toll! Ihre Einzigartigkeit findet die Waschbar außerdem in der abgefahrenen Hauswandbemalung sowie in der lustig-bunten Alienfiguren-Sammlung auf dem Dach. Wer von euch schon einmal vorbeigefahren ist, weiß, wovon ich rede.

Waschbar - 11s

Interessantes und in Potsdam nicht zu unterschätzendes Gimmick ist übrigens der kostenlose W-Lan-Zugang, den ihr während eines akzeptablen Kaffees drinnen oder draußen vor dem Eingang genießen könnt – dort dank der transparenten, schweren Vorhänge sogar wind- und wettergeschützt während der kalten Jahreszeit.

Darüber hinaus überschreiten regelmäßig stattfindende Konzerte, Ausstellungen oder auch Filmabende größtenteils die Wartezeit auf eure Wäsche und macht die Waschbar zu dem, was sie eigentlich ist: eine der beliebtesten Szenekneipen nicht nur in Potsdam-West. Nice to know: Die miserable Parkplatzsituation interessiert in der Waschbar wirklich niemanden, da sie bequem per Straßenbahn oder eben per Fahrrad zu erreichen ist. Definitiv eines der TOP-Things to do in Potsdam. Ach, was sag ich … die Waschbar IST Potsdam.

Wir hoffen, dass die sympathische Waschbar nicht irgendwann dasselbe Schicksal wie das Waldschlösschen ereilt, sondern uns noch lange erhalten bleibt. Ihren Vorteil mag sie daraus ziehen, dass ringsherum meilenweit kein vergleichbares Etablissement zu finden ist.

Neuer Garten

Mein Gott, wie ist es schön, einen Park in der Stadt zu haben. Glücklich sind die, die zwei Parks in der Stadt haben. Wenn man aber ganz und gar drei Parks in der Stadt hat, ist doch das Glück perfekt. Welche Stadt kann das schon von sich behaupten? Etwas kleiner, aber nicht weniger imposant als seine großen Brüder, Park Sanssouci und Babelsberg, fügt sich der Neue Garten in die atemberaubende Fluss- und Seenlandschaft in und um Potsdam ein.

Und dabei eignet sich der Neue Garten sich viel besser zur sportlichen Freizeitgestaltung als die anderen beiden: So lässt es sich easy mit Hunderten junger Menschen bis spätabends am Strand zwischen Heiligem und Jungfernsee abhängen und Frisbee spielen oder ins Wasser gehen oder heimlich Grillen oder sonstwie gegen die Parkordnung verstoßen.

Daneben lassen sich an lauen Sommerabenden ausgedehnte Spaziergänge oder eine entspannte Radtour durch den Park machen. Solltet ihr den Tag noch etwas sportlicher ausklingen lassen wollen, so empfiehlt sich eine Joggingrunde um den Heiligen See. Eine Umrundung ist übrigens genau 3,6 km lang, es sei denn ihr legt einen sportlichen Zwischenstopp im Biergarten der Meierei direkt am Jungfernsee für ein hausgebrautes isotonisches Kaltgetränk ein, nur um im Anschluss beflügelt weiterzujoggen oder auch einfach sitzen zu bleiben und den traumhaften Blick über den Jungfernsee bis rüber zur Heilandskirche in Sacrow zu genießen. Übrigens verkaufen die Jungs und Mädels das dort Gebraute auch außer Haus. Ihr müsst euch bloß eure eigenen Flaschen mitbringen.

Die Triathleten unter euch können jedoch nach erfolgreich beendeter Joggingrunde noch den 1,4 km langen See schwimmend durchqueren, was aber schon eine ziemliche Hausnummer ist und nur geübten Schwimmern vorbehalten bleiben sollte. Für uns wär’s nix.

Tagsüber lohnt sich natürlich auch der Besuch des geschichtsträchtigen Schlosses Cecilienhof, welches im englischen Landhausstil erbaut wurde und heute sowohl Hotel als auch Museum beherbergt. Stichworte „Potsdamer Konferenz ‘45“ oder „Prinzessin Cecilie“ und so weiter und sofort.

Zum Schluss ein Arbeitsauftrag für alle: Auf in den Neuen Garten und sucht und entdeckt den großen und kleinen Elefanten hinter einer Pyramide, welche mal ein Kühlschrank war. Viel Erfolg.

Seifenblasenflashmob

Ein herrlicher Frühlingssonntag mit traumhaftem Sonnenschein auf dem relativ windgeschützten Platz der Einheit genau im Zentrum von Potsdam. Ein ideales Fleckchen für diese Art von Flashmob. Wir haben von dieser Veranstaltung natürlich dort erfahren, wo man von einem Flashmob erfahren sollte: auf Facebook.

Im Grunde ist nicht viel zu sagen: Mehrere Hundert Flashmob-Enthusiasten treffen sich zur vereinbarten Zeit am vereinbarten Ort und warten auf das vereinbarte Zeichen, um laut Wikipedia „ungewöhnliche Dinge zu tun“. Und natürlich auch hier: Pünktlich um 15 Uhr wird ‘runtergezählt und Abermillionen an kleinen, großen, vollkommen runden und extrem langgezogenen Seifenblasen tauchen den Himmel über dem Platz der Einheit in alle Farben des Regenbogens. Und trotz der anwesenden Menschenmassen läuft alles vollkommen ruhig, entspannt und fröhlich ab. irgendwie erstaunlich, wie kleine Seifenblasen die Stimmung noch ein wenig heben kann.

Wir hoffen stark, dieses mittlerweile schon fast zur Frühlingstradition gehörende Ereignis auch die kommenden Jahre kleine und große Begeisterte anzieht und werden dies natürlich auch tatkräftig unterstützen.

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Dampferfahrt

Es riecht nach Sommer, es riecht nach Havel, es riecht halt nach Potsdam. Und wenn man diesen herrlichen Geruch noch am Montag bei der Arbeit hat, ist das Glück perfekt. Und die Jungs und Mädels von der Weißen Flotte bieten für jeden von euch die passende Tour an.

Normale Linienfahrt

Hier könnt ihr wählen zwischen der Schlösserrundfahrt, während der ihr in 90 Minuten einmal bis zur Pfaueninsel über Cecilienhof und Meierei im Neuen Garten und zurück schippert, und der 2,5-stündigen Havelseentour bis nach Werder, einmal kreuz und quer über den Schwielowsee und zurück.

„Fridericus Rex“

So, das ist ja wohl mal ein Geheimtipp: die sommerliche Brunchfahrt mit „Fridericus Rex“, dem Dampfer im der 20er Jahre. Gut, Brunch heißt hier im Grunde zunächst Frühstück und sofort danach Mittag. Aber das tut der schönen Sache keinen Abbruch.

Jedenfalls legt dieser Dampfer um 10 Uhr am Hotel Mercure ab und macht sich auf die  3,5 Stunden lange Fahrt einmal um die „Insel Potsdam“: vorbei zum Beispiel an der nahezu unbekannten Robinson-Insel, durch den Fahrlander See, vorbei an Werder, dem Strandbad Caputh und Hermannswerder. Danach biegt ihr völlig satt und knülle von der Sonne auf dem Oberdeck wieder in die heimatlichen Gefilde der Neustädter Havelbucht und schließlich zurück zur Anlegestelle. Unbedingt mal machen! Die Karten solltet ihr übrigens lange vorher reservieren.

Dampferfahrt - 21

Palmenzelt goes Boat

Du bist kein jugendlicher Potsdamer, wenn du nicht mindestens einmal die schwimmende Disco auf der MS Sanssouci miterlebt hast. An sieben Samstagabenden den ganzen Sommer hindurch fährt das Party Boat dem Sonnenuntergang entgegen einmal bis kurz vor Werder und zurück. Dazu legt ihr bereits um 21 Uhr ab und kehrt 1 Uhr früh zur Anlegestelle in der Potsdamer Innenstadt zurück.

Auf der erstaunlich großen Tanzfläche im Bauch des Schiffes oder oben auf dem Oberdeck – überall ist irgendwie Platz zum Tanzen, aber auch um den Sonnenuntergang zu genießen und mit den Händen an den vorbeiziehenden Brücken zu vorbeizustreifen, von denen manche so tief sind, dass das Führerhaus der MS Sanssouci kurz abgesenkt werden muss. Sehr cool!

Fazit

Die Parks und Seen rund um Potsdam machen diese Stadt so einzigartig und es gibt quasi keine bessere Möglichkeit, sich davon immer und immer wieder zu überzeugen als eine Fahrt mit der Weißen Flotte mitten im schönsten Hochsommer. Traumhaft!


Zillestube

Vor unserem letzten Restaurantbesuch in Potsdam gingen wir mit dem Ergebnis in uns, ‚Mensch, Babelsberg ist auf unserer Seite kulinarisch mal verdammt unterrepräsentiert’. Wir legten uns folglich auf, dem Abhilfe zu schaffen. Kurzum, auf nach Babelsberg.

Der erste Gedanke, der uns beim Betreten der bis dahin quasi menschenleeren Trattoria Zillestube in Babelsberg kam: ‚Kann ja nicht so der Kracher-Laden sein, wenn am frühen Wochenend-Abend kein Tisch besetzt ist. Da hätten wir ja gar nicht zu reservieren brauchen.‘

Kurz nachdem wir jedoch in unserer gemütlichen Sitznische für sechs Personen Platz genommen hatten, wurde der Laden wie auf Bestellung voll. So viele Gäste – junge Pärchen, ältere Herrschaften und Gruppen – hinein, dass dieses nicht gerade sehr üppig bestuhlte Restaurant quasi bis auf den letzten Platz besetzt war. Also hatte sich die Reservierung doch gar nicht als so schlechte Idee herausgestellt.

Ein anderes Restaurant in Potsdam? Dann hier >>

Somit konnten wir entspannt unsere Essen wählen wurden prompt mit dem typischen italienischen Akzent sprechen Kellner herzlich begrüßt, der ständig eine mannshohe rollende Spezialitäten-Karte vor sich herschob und nicht müde wurde, die darauf abgebildeten Köstlichkeiten noch einmal anzupreisen. Muss man dieses sympathische Art zu sprechen eigentlich gesondert üben, wenn man beim Italiener arbeiten möchte? Dies vermochte auch, über die etwas längere Wartezeit aufs Essen hinwegzutrösten.

Zillestube - 4

Rabiates Essen in der Trattoria

So bekamen wir zum Beispiel verdammt leckere Gnocchi arrabiata, die in der Tat ‚arrabiata’ waren. Puuh! Darüber hinaus ein auf den Punkt gegartes Fischfilet und Pasta, die live am Tisch im großen Parmesan-Laib geschwenkt wurde. Das hat auch nicht jedes italienische Restaurant. Toll. Und übrigens … Pizzarand kann trocken und hart sein, sodass euch hinterher der Gaumen wehtut, oder er kann sein wie in der Zillestube: knusprig und dennoch nicht zu trocken.

Fazit

Die Atmosphäre in der Trattoria Zillestube ist laut, aber dennoch gemütlich. So wie es sich halt für einen waschechten Italiener gehört. Und das Essen kann mit den meisten höherpreisigen Restaurants in Potsdam wie zum Beispiel dem Ur-Italiener Pane e Vino im Stadtzentrum fast mithalten. Wir kommen auf jeden Fall wieder. Nicht zuletzt, um im Sommer auch die Terrassenplätze an der belebten Karl-Liebknecht-Straße zu genießen, wo ihr durch einen kleinen Zaun ‚geschützt‘, dennoch das Flair eines italienischen Straßenrestaurants auf der trubeligen Karl-Liebknecht-Straße genießen könnt. Nur eins wirkt in der Zillestube in Potsdam-Babelsberg irgendwie deplatziert: die Heinrich-Zille-Bilder an den Wänden.


Leander

Etwas ab vom Touristentrubel der Innenstadt von Potsdam, jedoch an der tagsüber sehr belebten Kurfürstenstraße gehört das Leander seit gefühlten hundert Jahren quasi zum ‚Inventar‘ des Holländischen Viertels.

Aber genau das macht dieses Eckhaus an der Kreuzung von Benkertstraße und Kurfürstenstraße zu einem richtigen Straßencafé, dessen einzigartigen Charme ihr erlebt haben müsst.

Im Leander sind alle Leckereien hausgemacht. Und, Freunde, das schmeckt man. Ob es die einzigartige, originale Aztekische Limettenbrause oder der vegane Bratapfelkuchen ist: Hier werden Liebe und gute Zutaten auf die nicht gerade zahlreichen Tische gebracht. Zum Frühstück kommt der Käse vom Stück geschnitten, die Eier sind vom Bio-Bauernhof aus der Region und viel frisches Obst gibt es auch.

Zwei weitere Empfehlungen können wir nicht für uns behalten: Zum einen der leckere Garnacha, ein kräftiger spanischer Rotwein für gerade noch faire 17,50 € die Flasche, der wunderbar zum feilgebotenen Dreikäseteller passt und zum anderen eine Bloody Mary, die uns geschmacklich echt überrascht hat.

Ach ja, und wer von euch einfach Lust auf einen Zwischendurch-Kaffee hat, für den lohnt sich schon der Besuch. Das Café Leander ist dazu von Montag bis Freitag von 13 bis 1 Uhr nachts sowie an Wochenenden und Feiertagen ab 10 Uhr vormittags geöffnet.


Waikiki Burger

Du findest, gegrillte Ananas, karamellisierte Zwiebeln oder Tropical-Sauce gehören nicht in einen klassischen Burger? Das sehen die Jungs und Mädels vom Waikiki-Burger in der Dortustraße anders. Gott sei Dank!

Allein die Location an sich ist top: Im Sommer genießt du draußen vor der Location auf hellen Biergarnituren und unter Sonnenschirmen eine Atmosphäre wie im Straßenrestaurant. Wem das zu heiß ist, kann es sich auf den bequemen Sitzgruppen im Innenbereich gemütlich machen. Hier herrscht ein irgendwie passendes amerikanisch-hawaiianisches Flair. Schön! Aber auch bei semi-gutem Wetter kannst du Urlaubsflair erleben: Mit entspannten Hawaii-Sounds, Surfbrettern und Beach-Bikes im überdachten, mit Licht durchflutetem Innenhof kannst du sogar im Winter dem miesen Wetter in eine sommerliche Traumwelt entfliehen.

Aber zum Essen: Der Big Kahuna mit 180 Gramm Beef im Sesambrötchen und mit Kahuna-Sauce sowie gegrillter Ananas plus einer Portion Süßkartoffel-Pommes – den es für unseren Geschmack ein wenig an Knusprigkeit mangelte – ist einfach Pflicht und wird zum fairen Preis von rund 9,- € gehandelt. Mit all diesen Zutaten bietet er einen Turm aus den verschiedensten Geschmacksrichtungen. Und dabei scheinen sich unter anderem das Rauchige des gegrillten Fleischs und die Süße der Ananas hervorragend zu verstehen.

waikiki

Und mit seinem täglich wechselnden Business-Lunch-Angebot, bei dem du immer ein hawaiianisches Nationalgericht inklusive eines 0,2l-Softdrinks für legere 4,50 € bekommst, wird dir auch als Werktätiger nicht das sauer verdiente Geld aus den Taschen gezogen. Wer etwas länger Zeit hat, kann für sportliche 14,50 € das Sunday-Brunch am Wochenende probieren.

Fazit

Nun, Potsdam ist nicht gerade weltberühmt für seine breite Auswahl an guten und aktuell stark nachgefragten Burger-Restaurants. Und mit Berliner Szene-Burgerläden wie dem Shiso Burger in Berlin-Mitte oder dem unübertroffenen Berlinburger International in Neukölln >> kann wohl auch das Waikiki geschmacklich nicht mithalten (wer diese einmal erleben durfte, weiß, wovon wir reden …). Unserer Meinung nach ist dieses Restaurant in Potsdam irgendwie jedoch immer noch ein Geheimtipp und sollte unbedingt auf eurer Liste noch zu erledigender Dinge in unserer schönen Stadt stehen.

Café Kieselstein

Eine ganze Menge Bio, viel Vegetarisch und sogar Vegan: In der Reihenfolge geht’s für viele Normal-Fleisch- und Wurstesser ganz weit nach oben auf der „Boah-nee-bloß-nich”-Skala. Leider völlig zu unrecht, wirst du resümieren, sobald du das klitzekleine Bio-Café Kieselstein unten im Erdgeschoss des ehemaligen Werner-Alfred-Bads in der Hegelallee nach dem Nachmittagskaffee wieder verlässt.

Zu jeder Vormittags- und Nachmittagszeit und ob wochentags oder am Wochentag ist das Kieselstein irgendwie voll mit Gästen. Kein Wunder, lädt doch der schöne Innenraum mit seinen gemütlichen Sesseln und Sofas selbst zu längerem Verweilen ein. Alles ist niedlich eingerichtet und passt zum wunderbaren Gesamteindruck.

Du wirst von netter Bedienung empfangen und mit unfassbar leckeren Torten, Pizzen und Omelettes in gemütlicher, familiärer Atmosphäre versorgt. Nicht alles hier ist vegetarisch, aber alles ist voll lecker. Und die Preise sind genauso ‘fair gehandelt’ wie der Kaffee.

Am jeweils ersten Sonntag jeden Monats lädt das Café Kieselstein zum gemütlichen Sonntagsbruch mit vegetarischen und veganen warmen und kalten Speisen ein. Das ist bei den Potsdamern mittlerweile verständlicherweise so beliebt, dass du vorher reservieren solltest. Und was auch immer du währenddessen probierst – alles ist 100% bio.

Für euch sollte das Café Kieselstein unbedingt auf der Nach-Hause-Route vom unweit entfernt liegenden Park Sanssouci liegen. Schön, dass wir sowas in Potsdam haben (… schreiben wir als Nicht-Veganer).

11-line

… so lässt sich das 11-line am einfachsten beschreiben: Es folgt schlicht und ergreifend keinem Stil. Schon beim Eintreten fragt man sich mit Blick auf die unzähligen Plakate, Flyer und Aufkleber an der Wand nur „Mann, wo bin ich hier bloß?“.

Ganz anders der Nachbarraum, wo man bei miesem Wetter Platz nehmen kann: Er wirkt mit seinem wohl immer noch originalen DDR-Steinfußboden und seiner grün-weißen Wand und den Gemälden mehr wie eine Berliner Hipster-Galerie. Und bei Sonnenschein drängt sich die Bevölkerung auf bunt zusammengewürfelten Bänken, Holzstühlen oder Strandsesseln auf dem Gehweg vor dem Laden in dem sonst nahezu menschenleeren Abschnitt der Charlottenstraße, was das 11-line noch mehr wie eine hipstereske Berliner Kneipe wirken lässt. das 11-line entwickelt hier einen ganz eigenen Charme, wie man ihn in Potsdam kein zweites Mal vorfindet. Am nächsten kommt dem dabei noch die szenige Waschbar in Potsdam West.

Und nebenbei kannst du von der leckeren Birnen-Limo über die Fritz-Cola oder einen stinknormalen Latte Macchiato hier alle Getränke und Speisen erwerben, die du woanders auch bekommst.

Anders als andere Cafés

Selbst das Service-Personal ist hier anders als die anderen: Du kannst sie nie auf dem falschen Fuß erwischen, höchstens in der falschen Situation. Sollten sie gerade dabei sein, eine Zigarette zu rauchen, wirst du mitunter warten müssen, bis diese fertig geraucht wurde – dann kann’s mit der Bestellung losgehen. Aber das verzeihst du ihnen sofort, wenn du mit ihnen sprichst. Super-nett, super-unkompliziert und freundlich. So stellen wir uns ein Straßencafé vor, das nicht den Anspruch eines Café Heider oder Wiener Café hat.

Und was andere Cafés auch nicht haben, ist zum Beispiel die allmittwöchliche Tischtennisrunde im 11-line. Einfach hingehen, Drink bestellen, eine von den – Sorry, Freunde – abgeranzten Kellen ergattern, mitmachen, verlieren, weitertrinken – und das alles Übrigens im eben erwähnten Raum mit dem DDR-Steinfußboden.

Übrigens, das reichhaltige Sonntagsbrunch für 8,- € ist genauso wie man es vom 11-line erwartet: alternativ, preiswert, gemütlich. So, mehr ist nicht zu sagen. Außer dass man das 11-line unbedingt einmal live erlebt haben muss.