Café Alex

Zwar sind wir generell keine Fans, Tipps zu großen Restaurant-Ketten zu veröffentlichen, aber das Café Alex am Platz der Einheit gehört einfach ‚zur Familie‘. Nicht zuletzt, weil es gefühlt in der exakten Mitte von Potsdam zu finden ist.

Und dort ist es eben für nahezu jeden jungen Potsdamer bereits einmal Anlaufstelle für einen gemütlichen Nachmittag oder Abend gewesen. Insbesondere jungen Familien mit Kindern bietet das Café Alex die Gelegenheit, einen gemütlichen Kaffee zu trinken oder gar das reichhaltige Angebot vom Sonntags-Brunch zu genießen und die Kinder im großen Atrium der Wilhelmgalerie ungestört rumtoben zu lassen. Manchmal werden Stimmen laut, die meinen, der Service hier sei nicht der beste. Diesen Eindruck können bzw. müssen wir mitunter bestätigen: Das Service-Personal lässt ist manchmal flink wie nix, manchmal wartet man bis zu 15 Minuten, obwohl nicht wirklich viele Gäste das Alex mit ihrem Besuch beehren. Auch haben wir schon erlebt, dass uns die durchaus leckeren Speisen & Getränke etwas zu kumpelhaft und leger feilgeboten wurden.

Das hält sehr viele Potsdamerinnen und Potsdamer an sonnigen Tagen jedoch offenbar nicht davon ab, draußen auf der Terrasse den Blick auf den grünen und wuseligen Platz der Einheit zu genießen.

Cafe Alex

Alle paar Jahre verschönert sich die Inneneinrichtung oder erweitert sich die Speisekarte. Ständig locken jedoch Aktionen und Special-Events, mal wieder einen Blick hinein zu werfen.

Und was gibt’s zu essen?

Naja, welches Café bietet schon jeden Tag bis 12 Uhr Frühstück mit warmen Köstlichkeiten wie Rührei, Bacon, Würstchen und allem, was noch so dazu gehört. Und das auch noch zu verdammt fair gehandelten 7,50 €. Da kannste echt nicht meckern.

Darüber hinaus Sandwiches und Burger, die durch die Bank nett angerichtet sind. Zwar reichen sie geschmacklich nicht an Berliner Burger-Exoten wie z.B. die Über-Burger vom Burgeramt am Boxhagener Platz oder auch die Monster vom Kreuzberger Berlinburger International heran, jedoch sind sie wirklich mehr als genießbar. So zum Beispiel der Pulled-Pork-Burger, der für Potsdamer Verhältnisse sowohl äußerlich als auch geschmacklich echt über jeden Zweifel erhaben ist. Der kommt auf Wunsch zusammen mit im nett aussehenden Drahtkorb servierten, knackigen Pommes. Niemand darf behaupten, er würde hier nicht gut essen und satt werden.

Cafe Alex - 7

Wie gesagt, wenn’s mit dem Service noch ein wenig besser klappt, ist das Alex durchaus etwas, dass man in Potsdam ‚erledigt‘ haben sollte. Nicht zuletzt wegen der sonnenreichen Draußensitz-Gelegenheit und dem unfassbar großen Indoor-Spielplatz für die jüngsten Gäste. Schön, dass es das Café Alex gibt.

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Backstoltz

Hier ein Vorschlag für den ein oder anderen arbeitsfreien Tag in Potsdam bei traumhaften Sonnenschein: Ausschlafen, aufstehen und ein Frühstück zu sich nehmen. Und zwar im „Bistro & Croissanterie & Patisserie Backstoltz“ in der Dortustraße, etwas abseits der auch vormittags bereits trubeligen Brandenburger Straße, genau gegenüber vom Lewy Weinbistro.

Das Backstoltz ist in zwei lieblich eingerichtete Räumlichkeiten unterteilt. Links Konditorei und Café, wo man herrlich drinnen und draußen frühstücken kann, rechts mehr so Mittagsbistro. Aber schönes Wetter und traumhafter Sonnenschein schreien förmlich danach, hier draußen zu sitzen.

Frühstück bis mittags

Bis 12 Uhr mittags bekommt ihr hier Frühstück aller Art und Größe zu echt fairen Preisen. So serviert man euch beispielsweise ein Frühstück gemischt – also mit ausreichend Wurst und Käse – für schlappe 7,50 Euro. Dazu empfiehlt sich ein Spiegelei oder auch Rührei in verschiedenen Ausführungen. Sämtliche Teller kommen garniert mit je einer kleinen Auswahl an Obst und Salat.

Backstoltz - 5

Besonders empfehlen können wir jedoch auch das Frühstück für zwei Personen, welches unfassbar reichhaltig ist und zwar üppige 19 Euro kostet, diesen Preis jedoch verdient. Mit seinem riesigen Gedeck mit Leckereien von frischem Obst bis zu unzähligen Sorten Käse und Wurst, welche mit Baguettes oder Brötchen eurer Wahl serviert werden, wirst du richtig zu kämpfen haben, um alles zu schaffen. Dazu ein schöner Orangensaft oder Kaffee und die Welt ist sowas von in Ordnung.

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Und solltest du vom Frühstück dennoch nicht genug haben, bekommst du hier einige die besten hausgemachten Kuchen und Torten Potsdams: Die nachmittägliche Auswahl an hausgemachten süßen Köstlichkeiten kann mit jedem Café in Potsdam mithalten, sowohl in Sachen Vielfalt als auch im Geschmack. So lassen uns wohlklingende Namen wie Käsekuchen, Schwarzwälder Erdbeer, Schwedischer Apfelkuchen oder Schokomousse-Birne schon wieder Wasser im Mund zusammenlaufen. Aber damit nicht genug. Bei den täglich wechselnden Mittagsgerichten kannst du unter anderem zwischen leckeren Suppen und traumhaften Quiches auswählen, die in der Innenstadt ihresgleichen suchen.

„TK, PK, LM …“

Besonderes Highlight im Backstoltz ist aber der Service: Kellner Pete – wir glauben ja, er ist mit dem Backstoltz verwachsen – ist mit seinem direkten und fröhlichen Brandenburger Charme in der Lage, jeden noch so trüben Tag in einen heiteren zu verwandeln. Provoziert ihn bloß nicht, er würde jedes Rhetorik-Battle haushoch gewinnen und dennoch sympathisch dabei rüberkommen. So erfolgt die Präsentation der diversen Kaffeesorten schon mal in gebrüllten Abkürzungen wie „TK, PK, LM, …“ für Latte Macchiato, Tasse Kaffee, Pott Kaffee. Nebenbei liest er euch aber auch jeden Wunsch von den Lippen ab.

Backstoltz - 8

Was gibt’s zu meckern?

Was uns nicht so gefällt, ist, dass das Backstoltz sonntags geschlossen hat. Warum bloß? Gerade an diesem Tag rennen Hinz & Kunz über die gefühlt drei Meter entfernte Brandenburger Straße. Diesen kleinen Wermutstropfen verzeihen wir diesem symphatischen Laden jedoch und stellen fest: Das Backstoltz ist ein echter Frühstücksgeheimtipp und bekommt von uns 5 von 5 Sternen.

Also, umgehend hin zum „Backstoltz – Bistro & Croissanterie & Patisserie“ in der Dortustraße, direkt gegenüber vom Lewy Wein-Bistro.

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Kaffeerösterei Junick

Auf gedachter Linie zwischen Wohlfühlasiate LE’S CYCLO >>, der hervorragenden CREPERIE LA MADELEINE >> auf der anderen Straßenseite sowie der unvergleichlichen BRASSERIE ZU GUTENBERG >> präsentiert sich dieses Cafe im Eckhaus von Lindenstraße und Gutenbergstraße. Gemütlich eingerichtet und mit nettem Ambiente im Innenraum muss es sich nicht hinter anderen Cafés in der Potsdamer Innenstadt verstecken.  

Das Leben spielt bei gutem Wetter jedoch draußen: Wenn ihr es an einem sonnigen Wochenendnachmittag schafft, vor dem Laden einen Platz zu ergattern, ist euch das Glück an diesem Tag offenbar hold. Denn sowohl vorbeiziehende Touristen als auch einheimische nach frischem Kaffee Dürstende reißen sich regelmäßig ähnlich einem Reise-nach-Jerusalem-Stuhltanz um die rar gesäten Sitzgelegenheiten, um dicht gedrängt die im Folgenden erläuterten Speisen und Getränke zu bestellen.

Große Kuchennamen

Johannesbeerbaiser, Florentiner Apfel, Lübecker Marzipantorte, Schweden-Charlotte, Grand Marnier Torte mit Marzipan und Haselnuss oder kleine Petit fours … tatsächlich ist die Kuchen- und Tortenauswahl in der Kaffeerösterei Junick riesig und kann sich auch geschmacklich ‚sehen lassen‘. Wer sich nach einem Blick in die umfangreiche Karte nicht entscheiden kann, dem sei wohl mit einem prüfenden Blick in die gläserne Theke im Gastraum geholfen, hinter der sich die unzähligen Köstlichkeiten gekonnt präsentieren.

Und nicht im Unklaren wollen wir euch darüber lassen, was man neben Kuchen und Kaffee sonst noch hier genießen kann: zum Beispiel Frühstück.

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Bei unserem letzten Besuch im Hause Junick orderten wir zum einen ein „Kleines Potsdamer“ Frühstück für rund 8 € sowie ein English Breakfast mit Speck, Würstchen, Bohnen, gegrillten Tomaten und Rührei für gerade noch machbare 11,90 €. Zusammen mit einem großen Cafe Latte für 3,90 € steht man mir-nix-dir-nix mit luxuriösen 15 € beim Wirt in der Kreide.

Das Zwischenmenschliche

Den Service in der Kaffeerösterei können wir bislang folgendermaßen bewerten: in der Regel flink, manchmal etwas verpeilt („Wir wollten keine Wurst, warum haben wir Wurst auf dem Teller?“), aber immer sympathisch und kumpelhaft freundlich.

Fazit

Wegen der etwas nachlassenden Qualität und der recht hohen Preise im Zusammenspiel mit manchmal überfordertem Service können wir guten Gewissens drei von fünf Sternchen vergeben und lassen uns hier gern auch auf konstruktive Streitgespräche ein. Etwas weniger Tourismus und etwas mehr Individualität sind unseres Erachtens kein zu frommer Wunsch in Sachen Kaffeerösterei Junick.

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Zweitwohnsitz

Wenn ein Café in Potsdam den Namen „potenzieller Zweitwohnsitz“ verdient, dann das „Zweitwohnsitz“ in der Geschwister-Scholl- Ecke Nansenstraße im mittlerweile durchaus als Szeneviertel zu beschreibenden Potsdam-West. Und bei im Regal stehenden Buchtiteln wie „Vegan to go“ und Hinweisen auf den Refugees Emancipation e.V. weiß man gleich, welch frisches Herz in der Brust der Inhaber schlummert.

So bunt zusammengewürfelt und doch so liebevoll eingerichtet findet sich im Umkreis kein zweites Café. Man fühlt sich irgendwie wie bei Oma zu Hause und im Hipster-Café im Prenzlauer Berg gleichermaßen. Alles wirkt sympathisch unaufgeräumt und sehr gemütlich, individuell und – glücklicherweise – keinem Stil folgend. Das hat Stil! Und der wird von den Lese- und Laptop-Ecken bis hin zum niedlichen Geschirr stringent verfolgt. Kein Stuhl gleicht dem anderen und keine Tasse entstammt demselben Service wie die nächste. Ein kleiner Wermutstropfen ist die räumlich etwas abgetrennte Kinderspielecke: Die ist nett aber fad. Der einzige kleine Spielteppich wirkt auf kleine Gäste jetzt nicht zu einladend.

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Bei gutem Wetter können Lärmunempfindliche allerdings auch auf der beplankten, von einem süßen weißen Zäunchen eingefassten und nett begrünten Terrasse Platz nehmen, wobei man jedoch etwas dicht am vorbeirauschenden Verkehr inklusive Straßenbahn sitzt.

Was gibt’s zu essen?

Der eigentliche Kracher an diesem Café ist, dass du dir dein Frühstück individuell zusammenstellen kannst. Und zwar per Ankreuz-Bestellzettel. Eine nette Idee, die unserer Ansicht nach ruhig Schule machen könnte.

Zweitwohnsitz 5

Der als Biokaffee angepriesene Kaffee macht ein gutes Gefühl, schmeckt hervorragend und ist trotzdem günstig: So kostet ein großer Kaffee Latte durchaus durchschnittliche 3,60 Euro. Und der frisch gepresste Orangensaft ist recht preisintensiv, lohnt sich aber. Und natürlich …

 

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… bekommt man aber nach der Bestellung auch eine Reihe an Köstlichkeiten zum Essen: Neben ‚normalem‘ Frühstück mit Brötchen, Croissants oder Brotscheiben mit Wurst, Käse und Marmelade wird euch auf Wunsch auch auf den Punkt gebratener Speck und köstliches Rührei mit frischem Schnittlauch serviert, was das Frühstück hier im Zweitwohnsitz ebenfalls zu etwas ganz Besonderem und Individuellem macht. Kostenloses Wasser kann sich übrigens selbst vom nett präsentierten Wasserspender gezapft werden.

Zweitwohnsitz 6

Fazit

Wenn euch freundliche Bedienung nicht egal ist und der Appetit auf gutes Essen euch aus dem Haus lockt, findet ihr im Café Zweitwohnsitz in Potsdam-West, was euch zum Frohsein bislang fehlte. Schöner Laden – mehr geht nicht.

Waschbar

Hugo, Olga, Susi, Rita und Helga – mehr gibt es zu diesem kneipentechnischen Potsdamer Kleinod eigentlich gar nicht zu sagen. Der Kenner kennt’s halt! Außer: Voodoo-Burger inklusive Bacon – eines der Gerichte, die man beim Warten auf seine Wäsche unbedingt probieren sollte.

Am ehesten lässt sich die Waschbar noch mit dem Hafthorn im Stadtzentrum oder auch dem ehemaligen Waldschlösschen in Babelsberg (welches im Zuge der gerade auch vor Potsdam nicht haltmachenden Gentrifzierung einem Eigentumsreihenhaus weichen musste) vergleichen: Wer diesen steinalten DDR-Bau in der Geschwister-Scholl-Straße in Potsdam-West noch aus seiner Kindheit kennt, weiß, dass hier früher einmal ein HO-Konsum (Liebe Kinder: das, was heute Lidl ist) drin war und zwei Eingänge hatte. Die Waschbar in ihrer heutigen Form ist erst seit ca. 2003 hier drin und die Verantwortlichen haben unserer Ansicht nach eine extrem chillige Kneipe aus diesem Haus gemacht. Wirklich toll! Ihre Einzigartigkeit findet die Waschbar außerdem in der abgefahrenen Hauswandbemalung sowie in der lustig-bunten Alienfiguren-Sammlung auf dem Dach. Wer von euch schon einmal vorbeigefahren ist, weiß, wovon ich rede.

Waschbar - 11s

Interessantes und in Potsdam nicht zu unterschätzendes Gimmick ist übrigens der kostenlose W-Lan-Zugang, den ihr während eines akzeptablen Kaffees drinnen oder draußen vor dem Eingang genießen könnt – dort dank der transparenten, schweren Vorhänge sogar wind- und wettergeschützt während der kalten Jahreszeit.

Darüber hinaus überschreiten regelmäßig stattfindende Konzerte, Ausstellungen oder auch Filmabende größtenteils die Wartezeit auf eure Wäsche und macht die Waschbar zu dem, was sie eigentlich ist: eine der beliebtesten Szenekneipen nicht nur in Potsdam-West. Nice to know: Die miserable Parkplatzsituation interessiert in der Waschbar wirklich niemanden, da sie bequem per Straßenbahn oder eben per Fahrrad zu erreichen ist. Definitiv eines der TOP-Things to do in Potsdam. Ach, was sag ich … die Waschbar IST Potsdam.

Wir hoffen, dass die sympathische Waschbar nicht irgendwann dasselbe Schicksal wie das Waldschlösschen ereilt, sondern uns noch lange erhalten bleibt. Ihren Vorteil mag sie daraus ziehen, dass ringsherum meilenweit kein vergleichbares Etablissement zu finden ist.

Leander

Etwas ab vom Touristentrubel der Innenstadt von Potsdam, jedoch an der tagsüber sehr belebten Kurfürstenstraße gehört das Leander seit gefühlten hundert Jahren quasi zum ‚Inventar‘ des Holländischen Viertels.

Aber genau das macht dieses Eckhaus an der Kreuzung von Benkertstraße und Kurfürstenstraße zu einem richtigen Straßencafé, dessen einzigartigen Charme ihr erlebt haben müsst.

Im Leander sind alle Leckereien hausgemacht. Und, Freunde, das schmeckt man. Ob es die einzigartige, originale Aztekische Limettenbrause oder der vegane Bratapfelkuchen ist: Hier werden Liebe und gute Zutaten auf die nicht gerade zahlreichen Tische gebracht. Zum Frühstück kommt der Käse vom Stück geschnitten, die Eier sind vom Bio-Bauernhof aus der Region und viel frisches Obst gibt es auch.

Zwei weitere Empfehlungen können wir nicht für uns behalten: Zum einen der leckere Garnacha, ein kräftiger spanischer Rotwein für gerade noch faire 17,50 € die Flasche, der wunderbar zum feilgebotenen Dreikäseteller passt und zum anderen eine Bloody Mary, die uns geschmacklich echt überrascht hat.

Ach ja, und wer von euch einfach Lust auf einen Zwischendurch-Kaffee hat, für den lohnt sich schon der Besuch. Das Café Leander ist dazu von Montag bis Freitag von 13 bis 1 Uhr nachts sowie an Wochenenden und Feiertagen ab 10 Uhr vormittags geöffnet.


Café Kieselstein

Eine ganze Menge Bio, viel Vegetarisch und sogar Vegan: In der Reihenfolge geht’s für viele Normal-Fleisch- und Wurstesser ganz weit nach oben auf der „Boah-nee-bloß-nich”-Skala. Leider völlig zu unrecht, wirst du resümieren, sobald du das klitzekleine Bio-Café Kieselstein unten im Erdgeschoss des ehemaligen Werner-Alfred-Bads in der Hegelallee nach dem Nachmittagskaffee wieder verlässt.

Zu jeder Vormittags- und Nachmittagszeit und ob wochentags oder am Wochentag ist das Kieselstein irgendwie voll mit Gästen. Kein Wunder, lädt doch der schöne Innenraum mit seinen gemütlichen Sesseln und Sofas selbst zu längerem Verweilen ein. Alles ist niedlich eingerichtet und passt zum wunderbaren Gesamteindruck.

Du wirst von netter Bedienung empfangen und mit unfassbar leckeren Torten, Pizzen und Omelettes in gemütlicher, familiärer Atmosphäre versorgt. Nicht alles hier ist vegetarisch, aber alles ist voll lecker. Und die Preise sind genauso ‘fair gehandelt’ wie der Kaffee.

Am jeweils ersten Sonntag jeden Monats lädt das Café Kieselstein zum gemütlichen Sonntagsbruch mit vegetarischen und veganen warmen und kalten Speisen ein. Das ist bei den Potsdamern mittlerweile verständlicherweise so beliebt, dass du vorher reservieren solltest. Und was auch immer du währenddessen probierst – alles ist 100% bio.

Für euch sollte das Café Kieselstein unbedingt auf der Nach-Hause-Route vom unweit entfernt liegenden Park Sanssouci liegen. Schön, dass wir sowas in Potsdam haben (… schreiben wir als Nicht-Veganer).

11-line

… so lässt sich das 11-line am einfachsten beschreiben: Es folgt schlicht und ergreifend keinem Stil. Schon beim Eintreten fragt man sich mit Blick auf die unzähligen Plakate, Flyer und Aufkleber an der Wand nur „Mann, wo bin ich hier bloß?“.

Ganz anders der Nachbarraum, wo man bei miesem Wetter Platz nehmen kann: Er wirkt mit seinem wohl immer noch originalen DDR-Steinfußboden und seiner grün-weißen Wand und den Gemälden mehr wie eine Berliner Hipster-Galerie. Und bei Sonnenschein drängt sich die Bevölkerung auf bunt zusammengewürfelten Bänken, Holzstühlen oder Strandsesseln auf dem Gehweg vor dem Laden in dem sonst nahezu menschenleeren Abschnitt der Charlottenstraße, was das 11-line noch mehr wie eine hipstereske Berliner Kneipe wirken lässt. das 11-line entwickelt hier einen ganz eigenen Charme, wie man ihn in Potsdam kein zweites Mal vorfindet. Am nächsten kommt dem dabei noch die szenige Waschbar in Potsdam West.

Und nebenbei kannst du von der leckeren Birnen-Limo über die Fritz-Cola oder einen stinknormalen Latte Macchiato hier alle Getränke und Speisen erwerben, die du woanders auch bekommst.

Anders als andere Cafés

Selbst das Service-Personal ist hier anders als die anderen: Du kannst sie nie auf dem falschen Fuß erwischen, höchstens in der falschen Situation. Sollten sie gerade dabei sein, eine Zigarette zu rauchen, wirst du mitunter warten müssen, bis diese fertig geraucht wurde – dann kann’s mit der Bestellung losgehen. Aber das verzeihst du ihnen sofort, wenn du mit ihnen sprichst. Super-nett, super-unkompliziert und freundlich. So stellen wir uns ein Straßencafé vor, das nicht den Anspruch eines Café Heider oder Wiener Café hat.

Und was andere Cafés auch nicht haben, ist zum Beispiel die allmittwöchliche Tischtennisrunde im 11-line. Einfach hingehen, Drink bestellen, eine von den – Sorry, Freunde – abgeranzten Kellen ergattern, mitmachen, verlieren, weitertrinken – und das alles Übrigens im eben erwähnten Raum mit dem DDR-Steinfußboden.

Übrigens, das reichhaltige Sonntagsbrunch für 8,- € ist genauso wie man es vom 11-line erwartet: alternativ, preiswert, gemütlich. So, mehr ist nicht zu sagen. Außer dass man das 11-line unbedingt einmal live erlebt haben muss.

Café à la Russe

Das Café à la Russe in der Lindenstraße Ecke Hegelallee in unmittelbarer Nähe zum Jägertor gibt es erst seit Frühjahr 2015. Optisch sticht es nicht gerade heraus.

Im Vergleich zu anderen großen Cafés in der Potsdamer Innenstadt ist es mit seinen rund 30 Plätzen eher winzig. Aber irgendwie macht es das noch ein bisschen gemütlicher und sympathischer. Die typisch russische Inneneinrichtung – den Vorwendekindern unter euch werden Erinnerungen wach – von der Matrjoschka bis zum Samowar und Rot als dominierende Farbe tun ihr Übriges.

Aber genug geschwärmt, reden wir übers Essen: Das Besondere am Café à la Russe ist, dass alle Speisen zu 100 % hausgemacht sind und darüber hinaus zu echt fairen Preisen gehandelt werden. So bekommt ihr zwischen 12 und 14 Uhr ein wochentägliches Mittagsmenü für lediglich 5,50 €, welches ein Heißgetränk, eine Suppe und dazu unfassbar leckere Piroschki beinhaltet. Und selbstverständlich alles auch ‚to go‘.

Für den, der diese kleinen gefüllten Teigtaschen nicht kennt und sich keinen Reim drauf machen kann, empfiehlt sich ein Blick in die Fotos hier oben drüber. Piroschki sind eine russische Spezialität und bestehen aus Hefeteig und können mit Fisch mit Gemüse und Eiern oder Pilzen, aber auch mit süßer Marmelade gefüllt sein. Der Duft, den sie machen, wenn sie gerade zubereitet worden sind, ist nahezu betörend.

Oder die traumhaften Pelmeni, welche ebenfalls ihresgleichen in Potsdam und Umgebung suchen: Die muss man einfach probiert haben. Lauft im Sommer am Café vorbei, wenn die Tür offen ist … ihr werdet nicht vorbeiziehen, ohne etwas von den russischen Köstlichkeiten probiert zu haben. Bei den Pelmeni habt ihr übrigens auch die Wahl zwischen Hühner-, Rinder- oder Schweinefleischfüllung.

Die Torten werden jeden zweiten Tag frisch gebacken und- naja – stehen halt da und werden aller Wahrscheinlichkeit nach nie älter als diese zwei Tage: Napoleontorte, Honigtorte oder unfassbar riesige Schokotorten – man kommt sich vor wie im Schlaraffenland.

Nun, wenn ihr das alles live erleben wollt: Geöffnet hat das Café à la Russe von 12 bis 18 Uhr, wobei wir davon ausgehen können, dass sich diese Zeiten in der nächsten Zeit verlängern werden.

Ach so, Wodka .. ja, den gibt’s natürlich. Was dachtet ihr denn?