Dragon Bowl

Kreuzberg hat schon so einige kulinarische Sterne auf- und wieder untergehen sehen. Unweit des Schlesischen Tors ist vor wenigen Wochen wieder ein neuer dazugekommen, der – so verheißen es zumindest die leckeren Gerichte – nicht so schnell wieder verglühen wird. Das Dragon Bowl Berlin lockt mit den namensgebenden hawaiianisch inspirierten Bowls, die vor allem für Veganer ein echtes Highlight sind!

Klein, aber fein – so lässt sich die Karte des Dragon Bowl wohl am besten beschreiben. Vorrangig finden sich darauf Bowls, die selbst zusammengestellt werden dürfen: Als Basis stehen weißer und brauner Reis oder Zucchini-Nudeln zur Auswahl, dazu kommen dann wahlweise Hühnchen mit Mango, Lachs, Rind oder eine vegetarische Kombination. Die Saucen – bei denen von mild oder süß bis hin zu scharf alles dabei ist – sind ausnahmslos vegan.

Sehr lecker ist im Übrigen die Erdnusssauce! Gewählt werden darf außerdem zwischen einer normalen (ab 5,50 Euro aufwärts) und einer großen Schale. Unser Tipp: Wer viel Hunger hat, sollte auf jeden Fall die große Portion ordern. Die ist nur etwa 2 Euro teurer, aber man wir ordentlich satt davon.

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Außerdem finden sich einige hausgemachte Getränke auf der Karte – die sehr zu empfehlen sind! Egal, ob ihr als Fan von schwarzem Tee zum süßlichen „Black Goku“ greift oder euch für den exotisch-erfrischenden „Dragon Punch“ entscheidet: Viel falsch machen könnt ihr nicht.

Dabei sind die Getränke mit einem Preis von 3,50 Euro (für ein großes Glas!) auch absolut erschwinglich.

Handgemachte Dekoration

Ein weiterer optischer Hingucker sind neben den Bowls und kleinen Kakteen auch die großen und kleineren Holztafeln, die vom Inhaber selbst angefertigt im gesamten Restaurant verteilt sind. Sie verleihen den ohnehin schon warm wirkenden Innenräumen ein angenehmes Flair. Außerdem lässt es sich bei gutem Wetter auch schön im Außenbereich sitzen und die vorbeiziehenden Berliner und Touristen beobachten.

Eure Sarah

Restaurant Samowar

Montagabend, man hat Hunger. Was machste? Klar, was essen. Aber wo? Irgendwie hatten wir Bock auf was Exotisches, auf etwas, das unsere mittlerweile verwöhnten Gaumen nicht jeden Tag zu fassen bekommen. Folglich fiel unsere Wahl auf dieses Restaurant hier.

Schon beim Betreten war klar: So stellt man sich ein Restaurant in Russland vor: Die Sitzmöbel und die typisch russischen Einrichtungsgegenstände tauchten das in mehrere separate Räume geteilte Restaurant in ein warmes, gemütliches Licht. Es roch intensiv nach Tee, Gewürzen und gebratenem Fleisch. Und von überall her waren leise Stimmen mit russischem Akzent zu hören.

Sofort begrüßte uns eine freundliche Dame und begleitete uns an einen der zahlreichen Tische am Fenster mit direktem Blick auf den Westflügel des Schloss Charlottenburg.

Essen, das es in sich hat

Um warm zu werden, bestellten wir russische Suppen: Borschtsch und Soljanka. Dazu wurden uns zwei mit Hackfleisch gefüllte Piroggen serviert. Diese Vorspeisen waren über jeden geschmacklichen Zweifel erhaben. Das vom Hause selbstgebackene Malzbrot ergänzte diesen Eindruck perfekt.

Was dann kam, haute uns sprichwörtlich um: Man brachte einen riesigen Grillteller für zwei Personen, von dem auch vier hungrige Esser satt wieder aufgestanden wären. Drei ellenlange Fleisch-Spieße zerlegte die freundliche Kellnerin vor unseren Augen in mundgerechte Stücke: Lamm, Schwein, Geflügel. Die perfekte Mischung. Mit auf dem Teller fanden wir Schälchen mit Knoblauchmayonnaise und pikanter Schaschlik-Sauce, Kartoffeln, frisches gegrilltes Gemüse – alles auf den Punkt gegart. Traumhaft. Aber … wer soll das alles essen? Wir! Zumindest bemühten wir uns erfolglos.

Irgendjemand Verrücktes muss bei der Frage nach Dessert auf die wahnwitzige Idee gekommen zu sein, leise „Ja“ zu flüstern. Kurzum stand eine Portion süßer Wareniki vor uns – das sind gekochte Teigtaschen gefüllt mit Kirschen und einer Kugel Vanilleeis – die wir nie und nimmer schaffen konnten. Sekunden später waren sie verspeist.

Sonst noch was?

Und wenn ihr die volle (Wodka-)Dröhnung russischer Gastgeber- und Esskultur erleben wollt, sei euch das Zarenmahl empfohlen. Mindestens sechs Personen können hier auf bis zum letzten Zentimeter mit unfassbar leckerem Essen vollgestellten Tischen nach alter russischer Tradition schlemmen.

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Als wir an diesem Abend satt das Samowar verließen, fielen wir vor Kraftlosigkeit fast in die ein paar Meter entfernte Spree, welche sich hier direkt am Schloss Charlottenburg vorbei schlängelt. Was für eine wundervolle Gegend, was für freundliche Gastgeber, was für ein traumhafter Abend.

Ach, und noch was … als das Samowar das erste Mal seine Pforten öffnete, waren wir alle noch gar nicht auf der Welt: 1979. Somit ist es mit Abstand Berlins ältestes russisches Restaurant. Druschba!*

*russisch für „Freundschaft“.

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Café Mori

Die ersten Sonnenstrahlen lassen euch von einem Urlaub in weiter Ferne, weißem Sand, türkisblauem Meer und Palmen träumen? Dann haben wir da was für euch! Naja, also fast. An dem Traumstrandkram arbeiten wir noch. Empfehlen können wir euch allerdings eine kulinarische Reise in die Ferne, genauer gesagt nach Brasilien. Was ihr dafür braucht? Ein klein wenig Zeit, einen neugierigen Gaumen und ein U-Bahn-Ticket bis zum Görlitzer Bahnhof.

Brasilianische Spezialitäten in Kreuzberg

Als wir an diesem Dienstagnachmittag gegen 13 Uhr das Café Mori in der Wiener Straße 13 betreten, sind wir die einzigen Gäste. So ausführlich wie uns der sympathische Besitzer des Lokals, Alexander Mori, die einzelnen Gerichte auf der Speisekarte schmackhaft macht, ist das aber nicht der einzige Grund für unseren Einblick in die brasilianische Küche.

Er betreibt seine Mischung aus Restaurant, Café und Bar mit Leidenschaft, das merkt man. Eine Karte gibt es nicht, dafür sind die einzelnen Speisen und Getränke auf Tafeln an der Wand verteilt. Es ist noch nicht die richtige Zeit für Cocktails (zumindest unserem Empfinden nach), etwas Fruchtiges passend zum Frühlingswetter wollen wir aber doch probieren. „Nur nehmt nicht den Mango-Smoothie, den Geschmack kennt ihr ja schon!“, wird uns geraten und so bestellen wir Cajú und Pitanga.

Cajú und Feijoada – noch nie gehört?

Cajú? Hä? Der brasilianische Name der ominösen tropischen Frucht, die wie eine Mischung aus Birne und Paprika anmutet und auf Bäumen wächst, ist hierzulande wohl weniger geläufig als ihr englisches Pendant: Cashew. Der aus ihr gemachte Smoothie schmeckt ein wenig nach Birne, sehr süß und fruchtig. Noch abgefahrener ist der im Abgeschmack leicht bittere Pitanga-Smoothie.

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Was das Essen anbelangt haben wir die Wahl zwischen mehreren Kleinigkeiten und drei Hauptgerichten. Wobei wir das Chili con Carne von vornherein ausschließen – schließlich wollen wir etwas probieren, das wir noch nicht kennen. Wir folgen also der Empfehlung des Hausherrn und bestellen Maniok-Käsebällchen und Feijoada mit Couve, einen schwarzen Bohneneintopf mit Schweinefleisch und Reis. Sehr zu empfehlen! Alle „Comidas“ gibt es in großen und kleinen Portionen, wobei auch die kleinen unserer Meinung nach gut satt machen. Auch die Preise für Essen (Hauptgerichte zwischen 5 und 7 Euro) und Getränke (Smoothies 3 Euro) sind echt in Ordnung.

Egal, zu welcher Tageszeit oder mit welchem Hunger: Im Café Mori seid ihr wahlweise bei brasilianischem Café, Kuchen, Cocktails, Sandwiches oder brasilianischen Teigtaschen in entspannter Atmosphäre bestens aufgehoben – im Sommer auch draußen!

Eure Sarah

Sake Sushi Bar

Wir betraten ein kleines, offenbar familienbetriebenes Restaurant, an dem – Überraschung – kein einziger Tisch belegt war. So konnten wir uns jedoch einen guten Eindruck verschaffen. Keine Gemeinschaftstische, an denen einander fremde Gäste eingezwängt sitzen müssen, sondern einzelne Restauranttische.

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Kein Show ’n Shine

Keine extra angefertigten Speisekarten mit neumodischen Schriftarten und wenig Auswahl: Die Sake-Sushi-Bar strahlt schon mal nicht das typische ‚Chi-chi‘ anderer Sushi-Läden in der nahen Umgebung aus wie z. B. dieser hier >>

Jedoch ist sie auch nicht wirklich asiatisch eingerichtet. Vielmehr mutet sie mit den zahlreichen Spirituosen hinter dem breiten Tresen an wie eine Szene-Cocktailbar mit asiatischen ‚Touch‘. Die indirekte Beleuchtung sowie die riesigen Wandspiegel unterstützen diesen Eindruck, erzeugen jedoch ein einladendes und sehr gemütliches Ambiente. Man fühlt sich sofort wohl. Nicht zuletzt, weil hinter der Theke ein Forsythienstrauch mit Weihnachtsbaumkugeln steht. Offenbar das ganze Jahr hindurch. Whaaat?

Das Essen

Als wir beim Bestellen die Preise bemerkten, begannen wir zu zweifeln, ob die Bewertungen im Internet tatsächlich so zutreffen: So gutes Sushi für solch niedrige Preise? Zunächst bestellten wir Ingwertee: Wir lieben ja diese individuell angefertigten Tongefäße, in denen neben Tee zum Beispiel die ganz ‚okaye‘ Miso-Suppe (war mit im Menü) kam.

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Was jedoch nicht okay, sondern ausgezeichnet war, waren die ultra-leckeren vier im Bastkorb servierten Ebi-Shumai – gedämpfte Teigtaschen mit Garnelen –, die wir uns als Vorspeise gönnten.

Das Sushi, das auf zwei Platten kam, für drei Leute gereicht hätte und daher im Laufe des Abends fröhlich hin- und hergereicht wurde, katapultierte uns zwar nicht in den absoluten Sushi-Himmel, war jedoch über jeden Zweifel erhaben: z. B. die Red Dragon Roll mit Garnelen mit scharfer, roter Mayonnaise. Lecker. Achtung! Tipp: Wir outen uns als Kimchi-Fans, das wir gern statt des stets servierten Ingwers aufs Sushi tun. Der saure Geschmack dieses fermentierten Gemüses vervollkommnet jedes Sushi-Erlebnis.

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Die Preise

Da sich trotz Prime-Time am frühen Samstagabend der Laden auch mit längerer Verweildauer nicht füllte, kann er durchaus als Geheimtipp betrachtet werden, obwohl viele Bewertungen auf anderen Plattformen auch von überfüllten Tischen und langen Wartezeiten berichten. Mit 39,- € samt Vorspeise und Getränken für zwei Personen finden wir die Sake Suhis Bar für Berliner Verhältnisse alles andere als hochpreisig.

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„Arema“ – Meine Mühle

von Gastautorin Eileen

Einst die Metzgerei der Familie Kuhlke, die wohl um die Jahrhundertwende diesen Fleischwarenbetrieb in der Birkenstraße 30, unweit des heute dort gelegenen U-Bahnhofs unterhielt. Heute ist das Arema, aus dem Kurdischen für „Meine Mühle“, ein Café und Restaurant. Das Bild über der Kaffeemaschine, neben dem Tresen, vermutlich um 1914/15 entstanden, zeigt die ca. 20-köpfige Mannschaft der ehemaligen Metzgerei. 

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Es macht neugierig – hakt man bei dem überaus freundlichen Personal nach, wird schnell klar, dass dieses Haus noch immer eng mit seiner Geschichte verwoben ist. Beim Umblicken fallen schnell die Jugendstilfliesen an den Wänden auf, ebenso alte mit verziertem Glas verkleidete Lampen, liebevoll arrangierte Holztische, Sessel, Sofas und Stühle. Mit Liebe zum Detail und zu Vergangenem eingerichtet, schmücken auch Bilder mit Motiven aus vergangenen Jahrhunderten die Wände. Der Flöte spielende Alte Fritz kann so schon mal mit von der Kaffee-Partie sein. Dem Besitzer selbst ist daran gelegen, etwas aus der Historie des Ladens zu bewahren und mit Modernem zu mixen. Hieraus ist eine ganz eigene, sehr warme und gemütliche Atmosphäre entstanden.

Hunger & Durst, Joghurt & Schnitzel

Vor den Bücherregalen sitzend, trifft man auf Menschen die allein für sich schreiben oder lesen wollen, aber auch auf Familien oder kleinere Gruppen, in Gespräche bei duftendem Kaffee vertieft.

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Hunger und Durst lassen, bei dem Blick auf die Teller der anderen Gäste, nicht lang auf sich warten. In der Speisekarte erblickt man dann eher süddeutsche Spezialitäten, was der Name nicht vermuten lässt. Neben klassischen Suppen und Salaten, gibt es original schwäbische Maultaschen mit diversen Füllungen. Neben Nürnberger Würstchen mit Kartoffelpüree, hausgemachten Spätzle, auch das Schnitzel „Wiener Art“ mit lauwarmem Kartoffelsalat. Portionen die sicher satt machen. Für die Spätaufsteher unter uns gibt es ein reichhaltiges Frühstück bis 16.00 Uhr aus verschiedenen Rührei- und Omelettevariationen. Bis 18.00 Uhr ist es jedoch immer noch möglich ein Frühstück zu bekommen – wenn auch nur klein, so werden diverse Müsli und Joghurtkombinationen mit frischen Früchten angeboten. Gerne werden auch individuelle Wünsche berücksichtigt, so ist es zumindest auf der Karte vermerkt.

Fazit

Keine experimentierfreudige Küche, eher bodenständig und etwas für den ordentlichen Appetit. Die warme und liebevoll gestaltete Atmosphäre lädt einfach zum Verweilen ein. Wenngleich das Arema in Moabit kein Geheimtipp mehr ist, so sei es dem empfohlen, der am Sonntagnachmittag auf der Suche nach einem gemütlichen und ruhigen Platz ist, zum Zeitung lesen und Kaffee trinken. Sowie denen, die unter der Woche abends, gerne noch ein Afterwork-Bier genießen oder auch mal einen Cocktail schlürfen wollen. Für das leibliche Wohl ist immer gesorgt.

Burgermeister

… exakt so lautet die Sub-Line, wenn man den Burgermeister bei Google Maps entdeckt. Nun klingt der Slogan jetzt nicht so unbedingt einladend, aber wer schon einmal einen dieser Geschmackskracher probieren durfte, nimmt darauf nun gar keine Rücksicht mehr.

Dort wo Skalitzer, Schlesische und Oberbaumstraße eine verkehrsreiche Liaison eingehen, werdet ihr einen der besten Burger-Läden der Mudderstadt vorfinden. Mission also: Burger essen. Aber Obacht: Beim Burgermeister seid ihr im Sommer dem vorbeiziehenden Verkehrslärm ausgesetzt, im Winter findet ihr Schutz unter einem schmucklosen Plexiglas-Vorbau. Das weiß man beim Besuch des Burgermeisters jedoch vorher und kehrt hier nicht ein, um gediegene, Südwest-Berliner Restaurantambiente zu finden, sondern um nix als Burger zu essen. Aber egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit ihr hier ankommt, ihr müsst euch immer auf das Warten in einer Schlange einrichten.

Low Carb is‘ anders

Wir haben unsere burgerkennenden Gaumen beim letzten Besuch u.a. mit dem ‚Meister aller Klassen‘ verwöhnen dürfen. Jener ist mit 6,90 € in der langen Liste von Burgern der teuerste, diesen Preis jedoch mehr als wert: doppelt Fleisch, doppelt Käse, gebratener Speck sowie krass würzige BBQ-Soße und Jalapenos erachten wir darum als fair gehandelt. Von den Bratlingen bis zur Soße ist alles hausgemacht. Dazu Chili Cheese Fries.

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Mann oh Mann … wer macht denn sowas? Pommes mit Käsesoße und Hackfleischsoße garniert mit Jalapenos. Low Carb is‘ anders! Egal! Allein der Duft, wenn sie vor dir auf den viereckigen Bartischen stehen, lassen dich alle eventuell gefassten Diätgedanken in die nächtlich Kreuzberger Luft entfleuchen. Und der mit dem ganzen Fett einhergehende Flüssigkeitsbedarf wird mit einer hipsteresken Flasche ‚Mischmasch‘ (siehe Foto) gesättigt.

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„Nummer ziehen und warten!“

Der Burgermeister reiht sich in die illustre Gesellschaft von Burger-Experten wie Berlin Burger International oder Burgeramt ein – er ist schlicht und ergreifend echtes Berlin-Feeling. Man fühlt die Atmosphäre Berlins und kann dabei alles und jeden entdecen: Bauarbeiter holen sich Lunch, Touristen folgen den Tipps der unzähligen Blogs und junge Mütter vertreiben sich die Elternzeit mit einem Burger.

Zudem wird man irgendwie mit typisch Berliner Schnauze und zu ziehender Nummer abgefertigt und beim Verlassen dieses Imbisses fallen die Blicke auf die unzähligen in der Gegend herumstehenden Burgermeister-Takeaway-Papptüten – rundherum um den Burgermeister – direkt am S-Bahnhof Schlesisches Tor in Kreuzberg.

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Chén Chè

Einen Besuch in einem wirklich original vietnamesisch eingerichteten Restaurant gefällig? Sorry, aber damit kann das Chén Chè nicht dienen. Dafür aber mit mehr als köstlichen Gerichten, einer großen Auswahl an Tees und einer ebenso edlen wie liebevollen Inneneinrichtung. Auf nach Mitte!

Dass die Gegend um den Rosenthaler Platz mit einer Auswahl feinster asiatischer Restaurants ausgestattet ist, ist längst kein Geheimnis mehr. Und der In-Vietnamese in Mitte, Monsieur Vuong, dürfte mittlerweile jedem Berliner und Berlinbesucher ein Begriff sein. Ebenso wie die ewig langen Wartezeiten vor dem Restaurant, in dem sich dicht an dicht Teller und Menschen drängen. Etwas ruhiger geht es im weniger bekannten Chén Chè zu. Das Lokal verbirgt sich in einem typischen Berliner Hinterhof in der Rosenthaler Straße 13.

Der versteckte Eingang zum Himmel

Das verborgene Idyll

Der Eingang zum Chén Chè neben der Jazzbar b-flat könnte unscheinbarer kaum sein: Lediglich ein Schild auf dem Gehweg lockt zu mancher Stunde mit den angebotenen Tagesgerichten. Wir lassen uns an diesem Montagabend von Gà Sốt Chua Ngọt verführen und betreten den dezent dekorierten Durchgang zum Chén Chè.

Auf dem Weg zum Lokal durchschreiten wir einen Innenhof, der mit Tischen und Bänken, allerlei Grün und einer angenehmen Ruhe vor allem im Sommer zum Verweilen einlädt. Neben dieser Außenfläche besitzt das Chén Chè außerdem noch einen zweiten privaten Innenhof, der nur durch das Restaurant zu erreichen ist. Für die kalten Wintermonate empfiehlt es sich allerdings doch, einen Platz im Inneren des Restaurants zu suchen. Daher machen wir es uns in den sehr liebevoll, aber nicht überladen dekorierten Räumlichkeiten des Chén Chè gemütlich. Kunstvolle Lampen hängen von der Decke und tauchen den gesamten Innenraum in ein gemütliches, gedämpftes Licht. Da man an den Tischen in der Mitte des Lokals manchmal Gefahr läuft, ein wenig im Zug zu sitzen, entscheiden wir uns lieber für einen Platz am Rand, nahe der Theke. Die blaue Speisekarte glänzt fast auf dem dunkelhölzernen Tisch an dem wir sitzen.

Viel besser als im Chén Chè kann man in Berlin nicht essen

Eine wahre Perle vietnamesischer Tee- und Kochkunst

Ein Blick auf die Karte zeigt, dass das Chén Chè mehr auf Klasse statt Masse setzt. Sowohl die kleinen Gerichte (um die 6 Euro, z.B. Reisburger) als auch die Hauptspeisen (um die 10 Euro) sind recht überschaubar. Dafür gibt es jedoch eine Tageskarte mit einer Auswahl leckerer Speisen, die ausnahmslos zu empfehlen sind. Egal ob ihr euch für eine vegetarische Variante, Huhn oder Rind entscheidet – von den außergewöhnlich gewürzten Gerichten kann man kaum genug bekommen. Ein Glück also, dass neben den Hauptgerichten auch landestypisches Gebäck und eine Auswahl an Desserts angeboten wird.

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Stilecht serviert werden viele Gerichte im Tontopf. Mindestens ebenso schön sind auch die Schalen, in denen der Tee kredenzt wird. Für euch getestet haben wir den frischen Jasmin-Tee. Zugegeben, die losen Blüten im Wasser sind beim Trinken ein wenig störend. Geschmacklich ist der Tee aber ausgezeichnet!

Preislich bewegt sich das Chén Chè für Berliner Verhältnisse im oberen Bereich. Für die Qualität und die Atmosphäre sind die Preise aber echt in Ordnung. Wollt ihr mit einem abendlichen Besuch im Chén Chè eure Familie, Freunde oder Gäste in der Hauptstadt beeindrucken, ist es ratsam, vorher zu reservieren. Das geht übrigens ganz einfach und bequem online über die Webseite – auch über das Smartphone.

Das ChénChè – die etwas edlere Variante des vietnamesischen Restaurants in Berlin Mitte und definitiv einen Besuch wert!

Eure Sarah

Weisses Röss´l

Durch das beschauliche Berlin-Lichterfelde zu spazieren, vermag dem geneigten Besucher nun nicht wirklich ein adäquates Gefühl von Weltstadt vermitteln. Alles ist irgendwie kleiner, leiser und langsamer als am Alex. Und darum verwundet es auch nicht weiter, wenn genau auf der Ecke von Heinersdorfer und Hildburghauser Straße unter hohen Lindenbäumen plötzlich das leuchtende Blau-weiß eines bayerischen Wirtshauses den Blick auf sich zieht.

Wer von euch deutsche Küche, ordentliche Portionen, faire Preise und rustikales Ambiente mag, der ist im Weißen Röss´l genau richtig. Dieses Restaurant ist schlichtweg ein Muss.

Urig, klein, unaufgeräumt

Schon beim Betreten des Gastraumes kommt süddeutsche Lebensfreude auf: Das gemütliche, rustikale Ambiente ist selbstredend auf urbayrisch getrimmt, folgt darüber hinaus jedoch keiner Stringenz, was total sympathisch ist. Überall steht irgendwas rum, hier ein Bierkrug, da ein Hirschgeweih. Jawohl, denkt man sich, so hat eine bayerische Kneipe auszusehen. Das Personal ist freundlich, aufgeweckt und kompetent. Typisch bayerisch? Hm … naja!

Weißes Röss'l

Das Essen ist wirklich sehr lecker und bei den Portionen wird selbst der fleißigste Bauarbeiter satt. Unser Highlight war die Schweinshaxe mit Weißkohl (sorry, liebe Bayern, so heißt Weißkraut nun mal) und einem nicht zu kleinen Semmelknödel. Mit schlanken 1,2 kg ist die Haxn ein wahres Schwergewicht unter den Gerichten. Versteckt unter einer Zentimeter dicken, knusprigen Kruste wartet unglaublich zartes Fleisch sehnlichst darauf, den Weg durch hungrige Schlunde anzutreten. Ein wirklicher Hit und eine große Empfehlung von uns. Und dazu trinkt man natürlich … ach, ihr wisst schon!

Fazit

Wenn ihr mit euren Berlin-Gästen oder mit Freunden einfach mal einen herrlich gemütlichen Abend verbringen wollt, dann ab ins Restaurant mit dem weißen Pferd. Die Wirtshaus-Atmosphäre kann man nur genießen und möchte gar nicht wieder nach Hause. Der Ausflug wird sich mit Sicherheit lohnen, nicht zuletzt wegen der in regelmäßigen Abständen stattfindenden kulinarischen Veranstaltungen und Themenabende. Aber Obacht: Da das Weiße Röss´l sehr beliebt ist, sei euch eine vorherige Reservierung wärmstens ans Herz gelegt.

Weißes Röss’l, ihr seid ein sympathischer Laden. Es macht Spaß, zu euch zu kommen.

Paulo Scutarro

Etwas abseits der belebten City-West, am George-Grosz-Platz, wo Kurfürstendamm und Schlüterstraße sich kreuzen, findet ihr das Paulo Scutarro, einen gemütlichen Italiener, wo ihr bei gutem Wetter draußen sitzen könnt und das Ambiente eines italienischen Straßenrestaurants genießen könnt.

Wir jedoch haben bei unserem Besuch drinnen Platz genommen. Inklusive des traditionellen Pizza-Ofens besticht das Lokal durch sein markantes Design, welches bewusst keinem Stil folgt und dabei auch noch gut aussieht: Nackte Backsteinwände und –säulen treffen auf Graffiti, grob verputzte Flächen auf den „Union Jack“.

Bei der Wahl der Vorspeise blieb unser Blick auf die Karte bei einem geschichteten Thunfisch mit Garnelen und einem Rucola-Salat mit Pinienkernen und Parmesan hängen, die beide für sich schon ein italienischer Traum waren. Für das Hauptgericht suchten wir uns u.a. eine Pizza Cotto mit Mozzarella und getrocknetem, geschmacklich sehr schön intensivem italienischen Schinken aus.

Aber auch andere Gerichte auf der Karte hören sich schon lecker an. Neben Büffelmozzarella mit Strauchtomaten und Basilikum sind besonders die zahlreichen angebotenen Pasta-Varianten zu erwähnen, zum Beispiel Linguine mit Lachs und Zucchini in leichter Hummercréme oder – sehr klassisch, sehr lecker – Spaghettini aus dem Parmesan-Laib mit frischen Trüffeln. Die klingen alle jeweils nach einem wahren Gaumenschmaus.

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Überzeugt hat uns zudem die große Auswahl an deutschen, italienischen und sogar neuseeländischen Weinen, welche dir auch im Vorfeld schon im gut gefüllten verglasten Weinschrank präsentiert werden. Weinliebhabern dürfte beim Anblick dessen schon das Wasser im Munde zusammenlaufen.

Fazit

Alle Speisen empfanden wir als sehr authentisch; man konnte irgendwie sehen, fühlen und schmecken, dass die Küche Spaß am Kochen und Anrichten hat.

Die Preise im Paulo Scutarro sind selbstredend ku‘damm-typisch etwas intensiver, können jedoch im Vergleich zu anderen Restaurants in Berlin nicht als zu hoch bezeichnet werden.