The Wall Museum

Diesen berühmten Satz sagte DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht am 15. Juni 1961, nur zwei Monate bevor die Berliner Mauer gebaut wurde. Ganze 155 Kilometer betrug die Gesamtlänge des Rings um Berlin und 43,1 Kilometer zwischen West- und Ostberlin. Einen Teil der Mauer könnt ihr vor oder nach dem Museumsbesuch bei einem Spaziergang entlang der East Side Gallery bestaunen.

Das Museum spannt einen audiovisuellen Bogen vom Bau bis zum Fall der Berliner Mauer. Besonders den Ereignissen im Sommer und Herbst 1989, die zum Ende der DDR führten, wird viel Raum geboten.

In 13 Themenräumen und mit über 100 Bildschirmen könnt ihr euch multimedial über eine der spannendsten Zeiten deutscher Geschichte informieren.

Impressionen von der East Side Gallery? Hier lang >>

Anstatt nur über die heute unglaublichen Geschehnisse von damals zu lesen, könnt ihr alles in kurzen Filmsequenzen und berührenden Interviews mit Betroffenen hautnah erleben. Auch Führungen könnt ihr buchen – entweder mit einem Mitarbeiter des Museums oder einem Zeitzeugen, durch den ihr einen noch besseren Eindruck bekommt, wie sich das Leben der Menschen in Ost und West veränderte und wie sehr sie unter der Mauer litten.

Museum mit Ausblick

Eine Besonderheit ist der Balkon, der zur Spree hinaus führt und einen einmaligen Blick auf die Oberbaumbrücke gewährt. Nachdem ihr das Wohnzimmer mit Originalmöbeln aus der DDR durchquert habt, findet ihr die Tür im nächsten Raum auf der rechten Seite.

Die Tür ist im Winter zwar geschlossen, ihr könnt sie aber leicht von selbst öffnen. Neben einem großartigen Ausblick, wird hier auch über das tragische Schicksal der Kinder berichtet, die an dieser Stelle im Fluss ertranken.


Habt ihr das zugemauerte Fenster bemerkt? Unheimlich.

Gar nicht so einfach zu finden

Dass viele noch nie in diesem Museum waren, liegt zum einen daran, dass es noch ganz neu ist und erst zu Ostern 2016 eröffnet wurde. Zum anderen dass es etwas versteckt ist. Am südlichen Ende des noch am längsten erhaltenen Mauerstreifens, also unweit der Oberbaumbrücke, hat die East Side Gallery ein Loch. Hier im historischen und denkmalgeschützten Mühlenspeicher befindet sich nicht nur die Eventlocation Pirates Berlin, sondern im ersten Stock auch das The Wall Museum. Als Teil der Grenzanlage zwischen Ost und West im Kalten Krieg bietet der Mühlenspeicher die perfekte Ausgangslage für ein solches Museum.

Der Schrecken der Mauer in Zahlen >>

Außerdem …

Das Museum ist täglich zwischen 10 – 19 Uhr geöffnet. Und ein Teil des Eintrittspreis von 12,50 Euro (ermäßigt 6,50 Euro) kommt sogar der historischen Forschung zugute. Das Museum ist außerdem kinder- und schulklassenfreundlich. Nicht nur weil die Ausstellung anstatt mit öden Texten zu langweilen, mit ergreifenden Filmchen fasziniert. Sondern auch weil Kinder bis sieben Jahren keinen Eintritt zahlen.


++ Achtung! Rabatt ++

Die Geschichte der Berliner Mauer ist unglaublich interessant. Ihr könnt sie nun für’n Appel und’n Ei live erleben.

20 % Rabatt auf eure Eintrittskarten bekommt ihr, wenn ihr euch am Eingang als „Fans von 1000-things.de“ anmeldet.

Hops und Hopsi im Kulturhaus Spandau

Ok, Ich geb‘s zu …

… ich bin nicht wirklich aktiver Zirkusgänger. Aus dem Clown-Alter wächst man irgendwann raus. Erst seit ich einen Sohn habe, rücken derlei Veranstaltungen irgendwie wieder in den unumgänglichen Vordergrund.

Mitmach-Theater

Und hier kamen vor Kurzem Hops und Hopsi ins Spiel. Die Berliner jonglieren, machen Musik, zaubern. Auf ’ner Bühne. Vor Dutzenden vor Freude schreiender Kinder. Und das unglaublich abwechslungsreich und interaktiv. Sie konstruierten den Kindern geschickt Szenerien voller Geschichten und stellten sich dabei mitunter natürlich furchtbar ‚dämlich‘ und ‚ungeschickt‘ an. Darum benötigten sie immer wieder die Unterstützung aus dem mitfiebernden Publikum, sodass die Kinder auch selbst zu richtigen kleinen Artisten wurden. Die beiden bezogen die Kinder komplett mit ein. Sehr cool. Kindergeschrei. Taubheitsgefühle in beiden Ohren, Lachkrämpfe … alles vorprogrammiert.

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Selten so gelacht

Selbst den griesgrämigsten Erwachsenen, der sich sichtlich vorgenommen hatte, nicht zu lachen, sah man mit einem Schmunzeln auf den Lippen rausgehen. Alle Kinder erhielten am Ende sogar eine kleine Erinnerung an diesen besonderen Zirkus-Besuch. Die einstündige Show kam mir und meinem Sohn aber weitaus kürzer vor. So kindgerecht, so unterhaltsam. Prädikat: pädagogisch wertvoll.


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Wann? Wo? Wie?

Seit 1980 gibt es diese liebevolle Clownerie für Kinder ab 2 Jahren, seit 2014 in 2. Generation. Und oft ist dieses dynamisch-verrückte Duo in Potsdam im Kulturhaus Spandau. Die nächsten Termine stehen auch schon.

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Fairytale Bar

Es war einmal im fernen Friedrichshain vor knapp zwei Jahren, als eine Bar eröffnete, die ihre Gäste mit sagenhaften Cocktails zu verzaubern gedachte. Aber nicht nur damit! Eintauchen in eine Märchenwelt sollte der Besucher in der Nähe des Märchenbrunnens im Volkspark, auf den Spuren von Alice im Wunderland wandeln und Grinsekatze & Co einen Besuch abstatten. Vorhang auf!

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Zumindest trifft das auf unseren ersten Besuch in der Fairytale Bar zu, die in einem von Clubs und Bars noch wenig erschlossenen Fleckchen Berlin zwischen den Tram-Stationen Am Friedrichshain und Kniprodestraße/Danziger Straße zu finden ist. Unter einem wolkenverhangenen Himmel tragen uns unsere Füße durch die Nacht. Noch einige wenige Meter, dann sind wir am Ziel. Vielleicht liegt es an der Dunkelheit, dass wir vorsichtigen Schrittes über den Gehweg wandern, vielleicht an der herbstlichen Kälte, dass wir ein wenig zittern. Vielleicht ist es aber auch die Aufregung, die uns überkommt, als wir schließlich die mit Licht gemalten Worte vor uns auf dem Boden entdecken: Follow the white rabbit.

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Beginne am Beginn …

Der Eingang zur Fairytale Bar am nördlichen Rand von Friedrichshain wirkt geradezu unscheinbar. Auffällig unauffällig verbirgt er sich in einem Gebäude, das mehr wie ein Wohnhaus anmutet als ein geeigneter Ort für eine Bar. Wir haben uns schick gemacht. Trotzdem sind wir ein klein wenig nervös, als wir die Türklingel betätigen, um Einlass zu erhalten. Wenige Sekunden vergehen, dann öffnet uns ein Dienstmädchen die Tür. Von der Straße aus betrachtet wirkt ihre Erscheinung ein wenig überzeichnet – der schwarz-weiße Dress, das Make-Up… doch als wir hinein gebeten werden, fügt sie sich ganz natürlich ein in diese wundersame Welt, die uns im Inneren der Bar erwartet.

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Zunächst dürfen wir unsere Jacken, die freundlich entgegen genommen werden, gegen Spielkarten eintauschen und die ersten Kuriositäten hinter einer Glasvitrine bei der Garderobe betrachten: Ein weißes Kaninchen mitsamt Uhr, Schmetterlinge unter Glaskolben, edle Flaschen und Schmuck. Dann geht es durch einen schweren Vorhang hindurch in die tiefsten Tiefen des Kaninchenbaus.

Uns wird ein Platz auf einem orangenen Ecksofa angeboten. Es ist noch früh an diesem Donnerstagabend, so dass außer uns kaum Gäste in der Bar sind. Doch die Aufteilung des Raumes verspricht selbst bei mehreren Besuchern eine angenehme Atmosphäre. Hier sitzt man nicht dicht an dicht, da Raumteiler und Möblierung gemütliche Nischen schaffen. Auch sonst sind die Räumlichkeiten liebe- und stilvoll eingerichtet. Von der Wand gegenüber unseres Platzes ragen uns eingerahmte Zitate aus Alice im Wunderland entgegen.

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Das Highlight der Bar bekommen wir neben Nüssen und Wasser gleich zu Beginn gereicht: Die Karte, die mehr an ein Märchenbuch erinnert (und wohl auch mal eines war). Behutsam öffnen wir den Buchdeckel und schmökern durch die Seiten als plötzlich – ein Schmetterling! Tatsächlich, ein Schmetterling, der aus dem Buch entweicht! Nach und nach schwirren die Konstruktionen aus Draht, Gummi und Papier aus unseren Karten heraus. Ein fantastischer Trick, der jedoch mit Vorsicht zu genießen ist – unglücklicherweise verübt einer der kleinen Schmetterlinge einen gemeinen Anschlag auf die Autorin dieses Textes. Wer lange Haare hat und diese nicht anschließend mühselig aus den Klauen des Schmetterlings befreien möchte, sollte ein wenig Abstand zur Karte des Nachbarn halten. Verzwirbelungsgefahr!

Unbeeindruckt von diesem unglücklichen Zwischenfall widmen wir uns wieder der liebevoll illustrierten Karte. Die Namen der Cocktails klingen verheißungsvoll, ebenso wie ihre fantasievollen Beschreibungen und die exquisiten Zutaten. Ob eine Kombination aus Rum und Schokolade wohl mundet? Ob die Mischung aus Don Julio 1942, Grand Marnier 100, Agavensirup und Limette tatsächlich die namensgebenden „Bilder im Kopf“ entstehen lässt? Schließlich entscheiden wir uns unter anderem für den „Schwarzen Ritter“, einen – wie sich herausstellen sollte recht starken – Cocktail mit Brombeerlikör, der passend zum Namen im tiefschwarzen Kelch gereicht wird. Kurz bevor wir das Buch zuklappen, wartet am Ende der Karte noch eine Überraschung auf uns. „Trink aus dem Fläschchen, iss den Keks“, verkündet eine Stimme, als wir die letzte Seite aufgeschlagen haben – und weist damit hin auf eine Leckerei und ein kleines Reagenzgläschen, die sich in jedem Buch verstecken.

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… und ende am Ende

Das Ende der Geschichte? Mit einem geschmälerten Geldbeutel, aber voller wundersamer Eindrücke verlassen wir die Bar – jedoch nicht ohne vorher bei einem magischen Spiegel vorbei zu schauen, der im Toilettenvorraum majestätisch an der Wand thront. Gerüchten zufolge bekommt man eckige Pupillen, wenn man sich darin betrachtet. Was wir – und ja, wir schwören es, obwohl wir unsere Getränke zu dem Zeitpunkt schon geleert haben – tatsächlich bestätigen können. Nachdem so mancher Zauber jedoch seinen Glanz verliert, wenn man die Wissenschaft dahinter verrät, behalten wir dieses Geheimnis für uns.

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Apropos Getränke und Geld: Die Fairytale Bar ist tatsächlich keine Bar für jeden Abend und auch nicht für jeden Geldbeutel. Gerade die alkoholischen Cocktail-Kreationen, die sich mehrheitlich in einer Preisspanne von 10 bis 18 Euro bewegen, aber auch mehr kosten können, sind nicht gerade günstig. Dafür bekommt man jedoch wirklich ausgefallene und geschmackvolle Drinks serviert – und ein Erlebnis, das im Gedächtnis bleibt, gerade was die kreative Barkarte angeht. Nicht umsonst wurde die Fairytale Bar schließlich mit dem Mixology Bar Award 2016 in der Kategorie „Barkarte des Jahres“ ausgezeichnet.

Wir sehen uns bei Alice im Wunderland – oder demnächst in der Fairytale Bar Berlin!

Eure Sarah

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Sake Sushi Bar

Wir betraten ein kleines, offenbar familienbetriebenes Restaurant, an dem – Überraschung – kein einziger Tisch belegt war. So konnten wir uns jedoch einen guten Eindruck verschaffen. Keine Gemeinschaftstische, an denen einander fremde Gäste eingezwängt sitzen müssen, sondern einzelne Restauranttische.

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Kein Show ’n Shine

Keine extra angefertigten Speisekarten mit neumodischen Schriftarten und wenig Auswahl: Die Sake-Sushi-Bar strahlt schon mal nicht das typische ‚Chi-chi‘ anderer Sushi-Läden in der nahen Umgebung aus wie z. B. dieser hier >>

Jedoch ist sie auch nicht wirklich asiatisch eingerichtet. Vielmehr mutet sie mit den zahlreichen Spirituosen hinter dem breiten Tresen an wie eine Szene-Cocktailbar mit asiatischen ‚Touch‘. Die indirekte Beleuchtung sowie die riesigen Wandspiegel unterstützen diesen Eindruck, erzeugen jedoch ein einladendes und sehr gemütliches Ambiente. Man fühlt sich sofort wohl. Nicht zuletzt, weil hinter der Theke ein Forsythienstrauch mit Weihnachtsbaumkugeln steht. Offenbar das ganze Jahr hindurch. Whaaat?

Das Essen

Als wir beim Bestellen die Preise bemerkten, begannen wir zu zweifeln, ob die Bewertungen im Internet tatsächlich so zutreffen: So gutes Sushi für solch niedrige Preise? Zunächst bestellten wir Ingwertee: Wir lieben ja diese individuell angefertigten Tongefäße, in denen neben Tee zum Beispiel die ganz ‚okaye‘ Miso-Suppe (war mit im Menü) kam.

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Was jedoch nicht okay, sondern ausgezeichnet war, waren die ultra-leckeren vier im Bastkorb servierten Ebi-Shumai – gedämpfte Teigtaschen mit Garnelen –, die wir uns als Vorspeise gönnten.

Das Sushi, das auf zwei Platten kam, für drei Leute gereicht hätte und daher im Laufe des Abends fröhlich hin- und hergereicht wurde, katapultierte uns zwar nicht in den absoluten Sushi-Himmel, war jedoch über jeden Zweifel erhaben: z. B. die Red Dragon Roll mit Garnelen mit scharfer, roter Mayonnaise. Lecker. Achtung! Tipp: Wir outen uns als Kimchi-Fans, das wir gern statt des stets servierten Ingwers aufs Sushi tun. Der saure Geschmack dieses fermentierten Gemüses vervollkommnet jedes Sushi-Erlebnis.

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Die Preise

Da sich trotz Prime-Time am frühen Samstagabend der Laden auch mit längerer Verweildauer nicht füllte, kann er durchaus als Geheimtipp betrachtet werden, obwohl viele Bewertungen auf anderen Plattformen auch von überfüllten Tischen und langen Wartezeiten berichten. Mit 39,- € samt Vorspeise und Getränken für zwei Personen finden wir die Sake Suhis Bar für Berliner Verhältnisse alles andere als hochpreisig.

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Deutsches Spionagemuseum

An einem der letzten Sonnen-Tage im Herbst ins Museum zu gehen, ist von der Idee her eigentlich so ‚mittel‘. Wir zogen es durch und sind von uns selbst überrascht: Selten hat uns etwas so gefesselt wie dieses Museum. Es wird euch in den Bann ziehen und reihenweise AHA-Effekte verursachen.


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Spionage ist so alt wie die Menschheit selbst. In Berlin hat nun ein Museum eröffnet, welches sich allein diesem Thema widmet. In froher Erwartung gingen wir also hinein. Mit einem komischen Gefühl, verfolgt zu werden, kamen wir wieder heraus.

Im menschenleeren Eingangsbereich wurden wir von einer Wand aus Überwachungskameras begrüßt, die alle auf uns gerichtet. Obwohl nur Attrappen, verursachen sie ein mulmiges Gefühl.

Bedrückend, beängstigend, beunruhigend

Graue Betonwände. Alles erschien sauber, aufgeräumt. Aber genau darum irgendwie kalt und beängstigend … Das passte jedoch zu der Atmosphäre, die uns als Besucher hier vermittelt werden soll. Die düstere Hintergrundmusik tat ihr Übriges. Gut gemacht.

„Um Gottes Willen“

Dem roten Faden durch die Geschichte der Spionage von den alten Babyloniern und ihren in Stein gemeißelten, codierten Nachrichten bis zu den ultra-modernen Aufklärungsdrohnen heutiger Zeit kann man leicht folgen. Am Anfang dachten wir ‚Um Gottes Willen, so viel zu lesen, da stehen wir übermorgen noch hier.‘ Aber alle Texte – Ok: Alle Texte komplett zu lesen, ist in der Tat unmöglich –  lesen sich wahnsinnig schnell runter, weil sie so verdammt interessant sind. Uns war übrigens nicht klar, dass allein durch Spionage im Jahre 1983 kein Atomkrieg ausgebrochen ist. Und krass, wer noch im 21. Jahrhundert alles durch einen Giftanschlag ermordet wurde – zum Beispiel durch eine vergiftete Spitze abgeschossen aus einem Regenschirm. Und dazu hunderte an Exponaten wie die Lippenstiftpistole oder die Anleitung, wie in 3 Stunden eine Biene zum Spion wird.
Highlight für uns war eine digitale Chiffriermaschine, an der wir gegeneinander spielen konnten: Auf einer Seite codieren, auf der anderen Seite den Code knacken. Ziemlich lässig.

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An einem weiteren Terminal konnten wir checken, wie lange ein durchschnittlicher PC braucht, um das eigene Passwort zu knacken. Von 0.0001 Sekunden bis 280 Jahre. Wir haben eines unserer Passwörter auch mal eingegeben. Nach kurzen 0,4 Sekunden (!) wurden wir von der Maschine aufgefordert, dieses Passwort schleunigst zu ändern. Es sei zu unsicher. Hm, vielen Dank auch.

„FAIL – Dein Tod“

Bezüglich des Laser-Games, welches ihr fast am Ende des Rundgangs spielen könnt, wollen wir nur Folgendes berichten: Wir haben es zweimal probiert. Nachdem uns beide Male über einen Monitor „FAIL – Dein Tod“ mitgeteilt wurde, haben wir nicht gewagt, es noch ein drittes Mal zu probieren. Die Idee mit diesem Parcours ist jedoch sehr cool und hat nahezu jeden Besucher völlig zu Recht in seinen Bann gezogen. Gerade die jüngsten Besucher, denen das ‚Erwachsenen‘-Programm zu trocken ist, finden hier kurzweilige Ablenkung.

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Sonst noch was? Ja und zwar …

… nach ziemlich genau zwei Stunden kamen wir wieder raus. Und plötzlich fanden wir diesen berlintypischen Eintrittspreis von 12 €, ermäßigt 6 €, vollkommen angebracht. Schließlich erfüllen die Jungs und Mädels vom Spionagemuseum ganz klar ihren Bildungsauftrag. Wir denken lange zurück an dieses Museum. Und immernoch haben wir diese James-Bond-Melodie im Kopf.

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++ GEWINNSPIEL ++

Zusammen mit dem Deutschen Spionagemuseum verlosen wir 10 x 2 Eintrittskarten für dieses Museum. Gewinnen könnt ihr, indem ihr unter unserem Facebook-Post kommentiert, mit welcher Person ihr hingehen wollt. Bis Freitag 20.01.2017, 22 Uhr, habt ihr Zeit. Solltet ihr gewonnen haben, benachrichtigen wir euch unter eurem Facebook-Kommentar Wir drücken euch die Daumen!

TEILNAHMEBEDINGUNGEN
 
Das Gewinnspiel wird von 1000 THINGS veranstaltet. Mit der Teilnahme am Gewinnspiel akzeptiert der Teilnehmer diese Teilnahmebedingungen. Die Teilnahme am Gewinnspiel ist kostenlos.

Je Teilnehmer nimmt nur ein Kommentar am Wettbewerb teil.
Die Preisvergabe findet unter allen Teilnehmern statt, die unter dem auf Facebook geteilten Beitrag kommentiert haben.
Teilnahmeschluss ist Freitag, 20.01.2017, 22 Uhr.

Die Gewinner der Tickets werden benachrichtigt, indem wir auf den jeweiligen Kommentar antworten.

Die Gewinner haben 7 Werktage Zeit, eine persönliche Facebook-Nachricht (PM) an 1000 THINGS zu versenden. Danach verfällt der Gewinn.

Eine Barauszahlung der Sachwerte oder ein Tausch der Tickets ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Pornographische Motive, Gewalt verherrlichende oder sonstige gegen das geltende Recht verstoßende Kommentare werden vom Gewinnspiel ausgeschlossen. Jeder Kommentar wird durch den Veranstalter 1000 THINGS dahingehend geprüft.

Teilnahme ab 16 Jahre.

Festival of Lights

Seid ihr schon mal abends spazieren gegangen, wenn im Berliner Innenstadtzentrum nahezu jedes größere Gebäude oder gar deren öffentliche Innenhöfe, jede wichtige Sehenswürdigkeit vom Fernsehturm, vom Reichstag, von der Siegessäule über die gesamte Museumsinsel oder den Berliner Dom bis hin zu Brandenburger Tor und Funkturm von Abertausenden von Lichtstrahlern in jeder nur erdenklichen Farbe angeleuchtet werden?

Dann muss es Mitte Oktober sein, dann muss es das Festival of Lights sein. Allein visuell ist diese jährliche Veranstaltung unserer Meinung nach mit das Schönste, was das herbstliche Berlin trotz des regelmäßig doofen Wetters zu bieten hat. Ohnehin bemerkenswert schöne Bauwerke wie der Berliner Dom, das Brandenburger Tor, die unfassbar schöne Humboldt-Uni oder das Hotel de Rome sind in diesen zehn Tagen noch ein ganzes Stück schöner.

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Besonderes Highlight ist jedes Jahr die Nacht der offenen Türen, an denen dir von den Partnern des Festivals of Lights die Gelegenheit gegeben wird, unzählige Blicke hinter unzählige Kulissen zu werfen: so zum Beispiel in die Hauptstadtstudios von ARD und ZDF oder gar in den Berliner Dom am Alex, von dessen Dach du einen eindrucksvollen und somit wohl unvergesslichen Blick über unser nächtliches Berlin in seinen bunten Farben genießen kannst. Tolle Erfahrung.

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Und das Allerbeste: Das Festival of Lights ist kostenlos und wie jedes Jahr begleitet von unzähligen Veranstaltungen, die zusammen über 2 Millionen Besucher hatten. Mittlerweile ist es so erfolgreich, dass es bereits in andere Großstädte wie New York exportiert wurde.

Escape Berlin

Aktuell schießen sie ja wie Pilze auch aus dem Berliner Boden: Die Möglichkeiten, an einem Live Escape Game teilzunehmen. Und eine weitere dieser Möglichkeiten haben wir nun genutzt.

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Für die Live-Escape-Frischlinge unter euch: Bei einem Live-Escape-Game werden kleine Personengruppen in einem Raum eingesperrt und müssen ihr Gefängnis innerhalb einer vorgegebenen Zeit mit Hilfe der darin versteckten Hinweise und Gegenstände wieder verlassen.

Wir haben uns dasjenige gesucht, bei dem das Rätsel lösen bereits lange vor Betreten des entsprechenden Raumes begann. So war die erste Aufgabe bereits, das ESCAPE Berlin in einem der alten DDR-Bürohochhäuser in Prenzlauer Berg überhaupt zu finden. Recht versteckt liegt es auf einem der großen Hinterhöfe in der Nähe des Velodroms. Nimmt man – anders als wir – den richtigen Ausgang an der S-Bahn Haltestelle Landsberger Allee, dauert es einen kurzen Fußweg von ca. vier Minuten, um an der Location anzukommen.

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Zweite Aufgabe: Eingang zu finden. Dritte Aufgabe: Eigentliche Location im 5. Stock zu finden: Denn ihr müsst rein ins Haus, dann eine Treppe runter und dort in einen Fahrstuhl, der euch hinauf in den fünften Stock bringt.

Dort findet ihr einen schmucklosen, dennoch symphatischen Empfangsraum vor, in dem ein Kühlschrank mit Getränken und kleinen Mini-Snacks bereitsteht. In einer Reihe an verschließbaren Spinden könnt ihr eure Wertsachen getrost zurücklassen.

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Ja, und das eigentliche Spiel?

Na, das findet in einem der Themenräume statt, den ihr euch für eure Gruppe eben aussucht: von Sherlock Holmes über Batman bis hin zur nicht ganz ernst gemeinten Big-Bang-Theory-WG. Wir haben uns für den Sherlock-Holmes-Raum entschieden, über den wir hier jedoch kein Sterbenswörtchen verlieren werden. Soll ja auch für euch spannend bleiben bzw. ihr sollt euch genau so hilflos fühlen wie wir. Nur so viel: Der berühmte Detektiv ist verschwunden und unsere Aufgabe war es nun, ihn in dem tollen historischen Ambiente wiederzufinden.

Für die Lösung des Rätsels stand uns eine Stunde Zeit zur Verfügung. Oh Mann … die brauchten wir aber auch. Gott Sei Dank waren wir über einen Bildschirm mit jemand am anderen Ende verbunden, der uns in hoher Frequenz lebensrettende, schriftliche Tipps gab. Um’s mal einfach zu sagen: Wir stellten uns alle ziemlich blöd an und hatten ‘ne Menge doofer Ideen, die uns nicht einen Meter nach vorne brachten. Klasse.

Tatsächlich nur mit den Tipps des Spielleiters konnten wir das Rätsel innerhalb der vorgegebenen Zeit lösen. Dieser Spielleiter wird wohl den besten Job der Welt haben, weil er nur dort sitzt und sich über Leute wie uns totlacht. Nichtsdestotrotz muss er aber auf Zack sein und jederzeit bereit sein, Hilfestellung zu scheinbar unlösbaren Problemen zu geben. Top-Mann! Komisch: Nach fast allen Tipps waren wir uns sicher, dass wir darauf auch alleine gekommen wären.

Am Ende gelangten wir wieder in den öffentlichen Empfangsraum und entspannten uns auf den mit Kissen bedeckten Euro-Paletten noch etwas von der hinter uns liegenden Aufregung. Denn nie hätten wir gedacht, dass uns ein dämlicher Rätselraum geistig so fordern würde, uns aber auch so viel Spaß bescheren würde. Wir kommen auf jeden Fall wieder und können kaum erwarten, die anderen Räume beim ESCAPE Berlin auf die Probe zu stellen.

Sofern euch 89 Euro für vier Personen nicht abschrecken, solltet ihr dies ebenfalls in Kürze tun. Und wer das Rätsel nicht in der Zeit zu lösen vermag, wird durch einen traumhaften Blick über die Mudderstadt entschädigt.

Kunstquartier Bethanien

Die Sonne brennt vom Himmel über Berlin, als wir uns an einem viel zu heißen Freitagnachmittag durch Kreuzberg schleppen. Vom Kottbusser Tor aus, an dem ein vermeintlich echter Pirat mit Hut, aber ohne Holzbein, die Passanten mit einem wilden „Argh!“ grüßt, bahnen wir uns unseren Weg vorbei an unzähligen Köstlichkeiten durch die Adalbertstraße Richtung Bethaniendamm.

Eigentlich haben wir für unser Ziel heute das Baumhaus an der Mauer auserkoren – ein zu Zeiten der Teilung mitten im Niemandsland an der Mauer errichtetes Häuschen aus Sperrmüll mit Garten. Das es, nebenbei bemerkt, vor Kurzem sogar weit in den Süden, bis in die Augsburger Allgemeine geschafft hat. Doch als uns unsere Füße schließlich über den Mariannenplatz tragen, halten wir inne. Herrschaftlich ragen die beiden spitzen Türme des ehemaligen Krankenhauses Bethanien in den wolkenlosen Himmel. Und angezogen von der Hoffnung auf ein kühles Getränk und ein wenig Schutz vor der Sonne im Bauch des mächtigen Gebäudes, bewegen wir uns auf den dunklen Eingang zu.

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Drei Schwester laden zu Linsen

Bereits im 19. Jahrhundert von Theodor Stein gebaut, fungierte das Bethanien bis 1970 – und damit mehr als 100 Jahre – als Krankenhaus. Und tatsächlich kann man sich, mit etwas Vorstellungskraft, in der Eingangshalle des Gebäudes noch die Krankenschwestern vorstellen, die hier einst ausgebildet wurden. In ihren langen Kutten tragen sie vor unserem inneren Auge geschäftig Verbände und Medikamente hinter den Säulen hin und her, eilen zu ihren Patienten, werfen sich Befehle und Bitten über die Eingangshalle hinweg entgegen. Die eigentümliche Ruhe, die der kühle Innenraum an diesem Nachmittag ausstrahlt, muss in krassem Gegensatz zu dem Trubel stehen, der einst in den Fluren und Hallen und Zimmern des Krankenhauses herrschte.

Wer seiner Fantasie ein wenig freien Lauf lassen und in vergangene Tage eintauchen möchte, der kann im Restaurant „3 Schwestern“ speisen, wo die Schwestern von damals einst aßen. Jeden Dienstag bis Sonntag öffnet das Restaurant im ehemaligen Speisesaal der Krankenpflegerinnen seine Pforten. Am heutigen Tag lockt die Speisekarte zwar nicht besonders abwechslungsreich, dafür aber sehr liebevoll gestaltet mit: Linsen! Linsen! Linsen!

Zwischen Kunst und alter Apotheke

Wer nicht in der Eingangshalle stehen bleibt, kann allerdings noch einiges mehr im Bethanien entdecken. So zum Beispiel eine alte Apotheke, die zu den an der Glastür genannten Öffnungszeiten und im Rahmen von Führungen besichtigt werden kann. Der Name der historischen Theodor-Fontane-Apotheke kommt dabei nicht von ungefähr: 1848 bis 1849 hat Theodor Fontane persönlich hier als Apotheker gearbeitet und Schwestern zu Apothekerinnen ausgebildet.

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Neben dem Fenster in eine vergangene Zeit beherbergt der großflächige Bau aber noch Weiteres. So haben unter anderem die Musikschule Friedrichshain-Kreuzberg, die Druckwerkstatt des bbk Berlin (die umfangreichste nichtkommerzielle Druckwerkstatt für Künstler weltweit!), die Dramaturgische Gesellschaft, das Lufttanz Theater, Nordwind und viele weitere Künstlerinnen und Künstler und Vereine einen Schaffensort gefunden. Für Besucher besonders interessant: Das Freiluftkino Kreuzberg im Innenhof des Kunstquartiers. Im einzigen OmU-Open-Air Kino Berlins werden täglich von Mai bis August Originalfassungen von Filmen mit Untertiteln gezeigt werden. Perfekt also, wenn man mal bei internationalem Besuch punkten will!

In den Winter- oder – wie in unserem Fall – zu heißen Sommertagen lohnt sich ab und an auch ein Besuch des Kunstraums Kreuzberg / Bethanien. Als wir die Ausstellungsräume nach interessanten Motiven (ein Schuh!) durchforstet haben, war gerade „contesting / contexting SPORT“ zu sehen. Zugegebenermaßen waren wir doch ein bisschen verwirrt von den Ausstellungsstücken. Die hatten zwar allesamt etwas mit Diskriminierung im Sport zu tun – so ganz verstanden haben wir dann aber doch nicht jedes Detail. Ein Blick auf die Webseite oder das Gespräch mit den Künstlern oder den Menschen am Eingang kann da bestimmt Abhilfe schaffen.

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Angesichts der vielseitigen kulturellen, sozialen und künstlerischen Institutionen kann man wohl mehr als dankbar sein, dass der „Kampf um Bethanien“, der mit der Stilllegung des Krankenhauses 1970 begann, zugunsten der Besetzer entschieden wurde. Was es mit dem so genau auf sich hatte, erklären auch einige Schautafeln und Flyer im Inneren des Gebäudes. Wer in Kreuzberg lebt und ein bisschen etwas zur Geschichte seines Kiezes erfahren will, dem sei ein Besuch des Bethanien also wärmstens empfohlen.

Das Baumhaus an der Mauer haben wir nach unserer Wanderung durch Bethanien im Übrigen noch gefunden. Unscheinbar und ein wenig verlassen spannt es sich mitsamt Garten über eine Art Verkehrsinsel hinter der St.-Thomas-Kirche. Aber wie heißt es so schön? Der Weg ist das Ziel, oder so ähnlich.

Grüne Woche

Seit nunmehr 100 Jahren begrüßen fast 2.000 Aussteller in den Hallen am Berliner Funkturm im Bezirk Halensee den geneigten Besucher. Für unserer Ansicht nach angemessene 15 Euro für eine Tageskarte erlebt ihr Gerüche, Geschmäcker und Musik aus jedem Winkel dieser Welt.

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Bereits unglaublich ist die schiere Größe dieser zehntägigen Veranstaltung. Schon an den zahlreichen Eingängen rund um das riesige Messegelände drängen sich die Besucher – egal ob wochentags oder an den zwei Wochenenden – dicht an dicht, um durch die 25 riesigen Hallen zu schleichen.

Warum tun sie das?

Na warum wohl: kostenloses Essen. Leider haben sie die Rechnung in den letzten Jahren ohne die Aussteller gemacht. Was bis vor wenigen Jahren stets für ‚umme‘ über die Tresentische ging, kostet mittlerweile stets ein paar Cent oder gar mehrere Euro.

Was gibt’s zu sehen?

Vom Erlebnisbauernhof in Halle 3 mit seinen Kühen, Schweinen und Lamas und den riesigen Mähdreschern bis zu den verdammt interessanten Länderhallen, in denen jedes Bundesland regionale Spezialitäten zum Probieren und Kauf präsentiert, bleibt kein Magen leer und keine Kehle trocken. Ach Gott, wir lieben diese Messe!

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Die Blumenhalle in den Hallen direkt am Funkturm können wir gar nicht wirklich beschreiben: Diesen betörenden Duft von abertausenden von Blumen muss man einfach live erlebt haben.

Größte Attraktion ist unserer Meinung nach jedoch stets die Russland-Halle mit der Nummer 5. Wer hier nüchtern und hungrig wieder rausgeht, macht definitiv was falsch. Die gute (Geber-)Laune der Aussteller ist hier legendär. An jedem Stand, vor jedem Eingang stehen oft leicht bekleidete Damen und Herren und bieten Wodka und winzige Weißbrot-Stüllchen mit herrlich rotem russischem Kaviar an. Kostet zwei Euro? Egaaaaaal. Runter damit. Aber Obacht: Viel zu leicht wird euch das Gläschen unbemerkt nachgeschenkt und aufgepasst, dass ihr auch dieses in einem Zug leert. Kostet nochmal zwei Euro? Auch egaaaaaal. Druschba!

Was auch immer ihr erlebt habt, welche Hallen auch immer ihr mies geschwänzt habt: Abends geht ihr völlig geschafft von dem nicht enden wollenden Marsch durch die Hallen und satt von den unzähligen Leckereien aus aller Herren Länder zufrieden und selig nach Hause.

Was bleibt?

Das ungute Gefühl, das einen zurecht beschleicht, wenn man die vielen lebenden Nutztiere in den Agrarhallen sieht, wie sie eng zusammen in den Boxen ausharren, wird wohl auch nach Beendigung der Messe noch bleiben. Nicht umsonst demonstrieren jedes Jahr zur Grünen Woche zehntausende Berliner für eine Landwirtschaft ohne Massentierhaltung.