Süßkramdealer

Es gibt einen Kiez, in dem ticken die Uhren anders als im Rest der Hauptstadt. Die beständigen Wellen des Großstadttrubels brechen sich an zahlreichen Stadtvillen und Baudenkmälern, ehe sie abebben und im Grün der Parks und Vorgärten auslaufen. Friedenau, einer der kleinsten Bezirke Berlins, ist trotz seiner Nähe zur City West von einer heimeligen Ruhe durchzogen. Kein Wunder also, dass sich hier ein Ladencafé angesiedelt hat, in dem die Uhren wortwörtlich rückwärst laufen.

Schokolade aus der Zigarrenhandlung

Der Süßkramdealer am Varziner Platz ist schon fast eine Institution der ehemaligen Landhauskolonie Friedenau. Ansässig in einer ehemaligen Zigarrenhandlung versorgt er Kiezbewohner und –besucher mit dem Stoff, der süchtig macht: Im Stil eines alten Krämerladens werden in dunklen Holzregalen Schokoladen, Pralinen und weitere Köstlichkeiten angeboten. Man darf sich die Leckereien selbst zusammensuchen oder zu den ausgestellten Tafeln oder Schokofiguren greifen. Die sind allerdings recht hochpreisig: Für eine Tafel Schokolade legt man mindestens 4 Euro, teilweise auch deutlich mehr auf den Holztresen. Ich brauche nur ein Mitbringsel für einen Geburtstag und entscheide mich für das vergleichsweise günstige Tütchen mit Schoko-Fröschen.

Zeitsprung

Kaum habe ich den Durchbruch in der holzverkleideten Regalwand durchschritten, finde ich mich in einem hellen, modernen Lokal mit hoher Decke wieder. Die Wände sind ausgekleidet mit Geschenkpapier, Regalreihen mit Keramik und Kochbüchern. Daneben gibt es eine übersichtliche Kuchentheke und mehrere kleine Tische. An diesem Nachmittag ist es vergleichsweise leer – zu dieser Zeit scheint der Süßkramdealer Zufluchtsort für jene zu sein, die sich gerne einmal nur selbst auf einen Kaffee einladen. Entsprechend ruhig ist es auch, bis auf die 50er-Jahre-Musik, die irgendwo aus den Wänden plätschert.

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Ich nehme Platz unter einzelnen Glühbirnen, die an lilafarbenen Schnüren von der Decke baumeln, und werfe einen Blick in die Karte. Die ist nichts für schmale Geldbeutel, aber der Qualität und netten Atmosphäre durchaus angemessen. Ich bestelle einen Chai Latte mit leckerem süßen Chai Sirup und Apfel-Ingwer-Tee mit Honig von der Winterkarte. Im Sommer gibt es übrigens auch Zitronenwasser, hausgemachten Eistee mit Karamellsirup und den „Friedenauer Engel“, einen gekühlten Blutorangensaft mit Bourbon-Vanilleeis – interessante Kombination.

Alleine die Aussicht lässt ein bisschen zu wünschen übrig. Wer gern vorbei eilende Passanten beobachtet, muss sich entweder nach draußen setzen oder sich mit dem Blick auf den Ausgang der S-Bahn-Station Bundesplatz zufrieden geben. Ich tue es anderen Gästen gleich und vertiefe mich in ein Buch. Eine gute halbe Stunde genieße ich die Ruhe, bis meine Füße wieder unruhig werden. Allzu lange komme ich ohne den Großstadttrubel eben doch nicht aus. Ich verabschiede mich von der netten Verkäuferin – aber nicht ohne noch schnell ein Foto von der Uhr mit dem umgekehrten Ziffernblatt zu machen. Die würde ich am liebsten mitnehmen.

Der Süßkramdealer hat jeden Tag geöffnet, werktags von 8 bis 20 Uhr und am Wochenende von 10 bis 19 Uhr. Solltet ihr einmal wieder vergeblich am Bundesplatz auf die nächste Ringbahn warten, ein Geschenk suchen oder einfach nur in der Gegend sein: Schaut vorbei! Es lohnt sich!

Café & Bistro Eisenbergs

Eröffnet im Oktober 2014 und nach so kurzer Zeit so viele wohlwollende Bewertungen auf Facebook? Wir konnten das nicht glauben und machten uns kurzerhand auf den Weg um dem Café und Bistro Eisenbergs einen Besuch abzustatten und radelten kurzerhand in die verschlafene Sophienstraße 5 nahe den Hackeschen Höfen in Berlin-Mitte.

Zumindest war das der Plan, der sich zumindest beim Auffinden der Location als nicht ganz einfach herausstellte: Wir haben erst einmal ein Weilchen suchen müssen. Wie klein und unscheinbar kann denn ein Café eigentlich sein? Man läuft verdammt leicht dran vorbei. Aber schon beim Hineinkommen stellten wir fest: Der Laden ist eine einzige Sünde. Ein klitzekleines, gemütlich eingerichtetes Ladenlokal im Stil einer französischen Patisserie. Nicht größer als das heimische Wohnzimmer. Wirklich niedlich!

Wir bestellten zwei Stückchen Quiche mit Blauschimmelkäse und Birne sowie Hackfleisch und kamen ins Gespräch. Die übersichtliche aber voll ausreichende Karte mit leckeren Suppen, weiteren verdammt leckeren Quiches sowie Sandwiches – so verriet uns Inhaber Tobias – wechsele sehr häufig vor allem auch saisonal. Jeden Tag werden jedoch Baguettes, Schokocroissants und Laugenstangen gebacken und sogar Pralinen hergestellt. Daneben gibt es französische Macarons und Minitörtchen, glutenfrei oder gar vegan. Und im Regal wartet Honig aus eigenem Anbau von ‚Onkel Herbert‘ darauf, den Besitzer zu wechseln.

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Darüber hinaus blieben unsere Blicke immer wieder an Niedlichkeiten wie zum Beispiel kleinen schottischen Shortbreads hängen, an Schweineohren – boah, Kindheitserinnerungen – oder an schlichten Keksen … Ist ja gut, wir hören schon auf zu schwärmen. Obwohl, drei Sachen noch: Caramell salé, also salzigem Karamell, als Brotaufstrich für zu Hause, in Berlin gerösteter Kaffee und hausgemachte heiße Schokolade.

Was den Laden über seine feilgebotenen Produkte hinaus noch sehr interessant macht, ist das bereits einmal umgesetzte Konzept des ‚Supperclubbings‘>>. Die Zeit ließe es aktuell nicht zu, das Ganze zu wiederholen oder fremde Gäste gar regelmäßig zu diesem interessanten Event in seinen Laden einzuladen, erklärte uns Inhaber Tobias.

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Solltet ihr also einmal in den verwinkelten Gassen des ‚Scheunenviertels‘ von Berlin-Mitte unterwegs sein, so stattet dem Eisenbergs in der Sophienstraße – ein paar Schritte von der Rosenthaler Straße – unbedingt einen Besuch ab.

Elbspeicher B

Für ein bisschen Hamburg-Feeling sorgt das Café „Elbspeicher“ in Prenzlauer Berg. Das Lokal, das so wirkt als wäre es eine Altbauwohnung mit hohen Decken, Flügeltüren und großen Fenstern, unterteilt sich in drei Räume.

Der hintere Teil bietet die perfekte Lern- und Arbeitsstimmung mit etlichen Tischen, auf denen man sich ungestört ausbreiten kann. Nie würde man hier aufgefordert werden, jemand anderes Platz zu machen. Eine perfekte Alternative also zur staubigen und stinklangweiligen Bibliothek. Auch Wlan gibt es (außer am Wochenende). Im Hintergrund läuft leise Musik. Die stört im Arbeitsfluss aber rein gar nicht.

Die beiden vorderen Zimmer sind mit super gemütlichen Sofas, Hocker und Holz-Kisten ausgestattet. Und bietet sich mehr zum Quatschen und entspannten Kaffee-Trinken an. Und wenn dann endlich der Frühling und Sommer wieder in Berlin eingekehrt sind, können Besucher draußen auf Palletten Platz nehmen.

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Schnuckerkram und Herzhaftes
Hinter einer Vitrine sind leckere Kuchen ausgestellt. Auch Franzbrötchen sind dabei. Dazu gibt’s Kaffee aus Hamburgs Rösterei Elbgold. Für den kleinen Hunger werden wechselnde Tagessuppen und frisch getoastete Sandwiches und Bagels angeboten, unterschiedlich belegt mit Serrano-Schinken, Räucherlachs, Ziegenkäse und vielem mehr. Ein überschaubares, aber vielversprechendes Frühstücksangebot lässt gesättigt in den Tag starten. Und wie könnte es anders sein, gibt es natürlich auch eine Auswahl an Hamburgs Fritz-Limo.

Cô Cô

In den kalten Wintermonaten ist es zumeist das große Glas frischer Minztee das uns auf unserem Heimweg in das kleine Deli in der Rosenthaler Straße zieht. Schräg gegenüber des Café Oberholz weist ein schwarzes Schild über dem Gehsteig den Imbiss in einer nachts leuchtend weißen Schrift als Cô Cô aus.

Wobei Imbiss das falsche Wort ist. Denn weder das Essen, noch die Getränke, noch die Dekoration sind typisch für einen Imbiss. Von der Speisekarte über der Theke lachen uns leckere Teekreationen, vietnamesische Sandwiches und Nachspeisen entgegen. Im Kühlregal daneben gibt es Berliner Glam Cola und Tiger Bier zu kaufen. Und nahezu überall an den Wänden stehen in Reih und Glied riesige Glasbottiche mit eingelegten Zitronen.

Eingelegte Zitronen? Mehr als nur Deko!

An jenem kalten Februarabend entscheiden wir uns einmal mehr für den – sehr zu empfehlenden! – frischen Minztee, stibitzen uns die Tube Honig und machen es uns an einem Platz hinter der Fensterscheibe des Cô Cô bequem. Während der süße Honig sich mit dem Geschmack der frischen Minze vermengt und wir immer wieder kleine Schlucke der wohltuenden Flüssigkeit aus dem dampfenden Glas zu uns nehmen, lassen wir unseren Blick aus dem Fenster schweifen. Vom Cô Cô aus lässt sich das Leben am und um den Rosenthaler Platz wunderbar beobachten. Sehen, ohne sofort gesehen zu werden.

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Auch die eingelegten Zitronen rücken immer wieder in unser Sichtfeld und neugierig fragen wir nach. Tatsächlich sind die großen Glasgefäße nicht einfach nur ein dekoratives Element des Deli. Sie sind vielmehr die Basis für eine besondere Spezialität des Hauses: Selbstgemachte salzige Limonade! Die Zitronen werden in Salzwasser eingelegt und ziehen so lange, bis die Flüssigkeit im Bottich sich dunkel färbt. Dann kommen noch einige Zutaten hinzu und – fertig ist die Limonade. Klar, dass wir die für euch getestet haben!

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Wichtig zu erwähnen: Der salzig-zitronige Geschmack ist nicht jedermanns Sache, vor allem nicht zur kalten Jahreszeit. Im Sommer aber entfaltet der originelle Durstlöscher sicherlich seine erfrischende Wirkung. Einfach mal ausprobieren!

Neben leckeren Getränken locken vietnamesische Sandwiches

Vielleicht habt auch ihr euch schon eure Gedanken zum Namen der kleinen Lokalität gemacht? Warum so lange und was hat er eigentlich zu bedeuten? Das vietnamesische Cô steht für „Tante“ und der Zusatz bánh mì deli bedeutet so viel wie „Baguette-Delikatessen“. Denn um das bánh mì, das eigentlich französische Baguette das im CôCô mit allerlei vietnamesischen Leckereichen gefüllt wird, dreht sich das kulinarische Konzept des Imbisses. Mit Grillfleisch, Fleischpastete oder auch vegetarisch belegte bánh mìs werden als gesunde Alternative zu herkömmlichem Fast Food angepriesen. Daneben gibt es außerdem klassische vietnamesische Phở (Suppe), Reisgerichte, Salate und eine ansehnliche Tageskarte – alles zu erschwinglichen Preisen. Durchaus probierenswert, wenn vielleicht auch nicht jedem Gaumen auf Anhieb ein Genuss, sind die Desserts. Für euch getestet haben wir den gehaltvollen Bananenkuchen (lecker!) und den Süßmais-Pudding (nicht ganz unser Fall, aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden).

Das Cô Cô hat täglich von den Mittagsstunden ab bis 22 Uhr, freitags und samstags sogar bis 23 Uhr geöffnet. Und so viele begeisterte Anhänger wie die vietnamesischen Sandwiches auf Foursquare und in den sozialen Netzwerken mittlerweile gefunden haben, ist ein Besuch mit Sicherheit nicht verkehrt. Probiert es doch gleich einmal selbst!

Eure Sarah

LuLa Deli Deluxe

Seit Generationen wird uns eingetrichtert, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit wäre. Na gut, auf manche mag das ja zutreffen, aber was ist mit all den Morgenmuffeln, bei denen erst nach Stunden das Hungergefühl einsetzt? Für die haben wir die Lösung!

Das LuLa Deli Deluxe unten in Friedenau – welches neuerdings im Übrigen auch mit einem zweiten Laden ‚LuLa am Markt’ vertreten ist – überzeugt wirklich jeden davon, dass ein Frühstück nicht nur zu sich genommen, sondern richtig zelebriert werden kann. Es ist ohne Zweifel das beste Frühstück, das wir seit langem getestet haben, weil man sich vor Frische und liebevoller Zubereitung der selbstgemachten Speisen kaum retten kann. Und wer von euch lieber gleich mit warmen Speisen den Tag startet, ist hier ebenfalls richtig. Neben wirklich leckeren Burgern und anderen Köstlichkeiten findet sich hier für jeden Geschmack etwas.

Tante Emma’s Stübchen

Das gemütliche, wohnzimmerliche Interieur hat ein wenig etwas von Tante Emma’s Stübchen, in dem es andauernd herrlich nach frischem Brot oder frischem Kuchen duftet. Die Bedienung erinnert an eine eingespielte, bemühte Familie, die den Gast zum König macht und mit so viel Herzlichkeit bemuttert, dass man fast gar nicht mehr gehen möchte.

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Nicht nur deshalb ist eine Reservierung ratsam. Es ist halt immer voll, der Kiez weiß gute Küche zu schätzen und lockt viele Besucher. Wer könnte schon solchen Leckereien widerstehen wie hausgemachter Brioche mit Beeren-Vanillemarmelade, Bio-Rührei mit Schafskäse und Tomaten, dazu Kichererbsen-Sesamcrème und spanischer Landschinken und auf Anfrage das ganze auch vegan. Unglaublich! Am liebsten würden wir schon wieder hin.

Demnächst werden wir auch das ‚LuLa am Markt’ testen, in das wir kurz reingeschaut haben. Hier locken in der Vitrine herrlich frische Pizzen!


Olivia

Okay, wir geben es ja zu: Wir sind Wiederholungstäter. Statt unserem Auftrag nachzukommen, Neues auszuprobieren und wöchentlich etwas Anderes für euch zu testen, zieht es uns immer wieder nach Friedrichshain. Genauer gesagt in die Wühlischstraße 30. Kurz hinter der Tramstation Simplonstraße verbirgt sich zwischen Buchhandlung, Wohnraum und trendigen Geschäften ein Muss für alle Fans guter Schokolade.

Französisches Flair in Friedrichshain

Das Olivia könnte man mittlerweile schon fast als eine wahre Institution im Simon-Dach-Kiez bezeichnen. Eine Institution mit französischem Flair, versteht sich. Denn laut eigenen Angaben gibt es in dem kleinen Café die besten französischen Tartes von ganz Friedrichshain. Und ja, wir können sagen: Bisher haben wir gegen diese Behauptung absolut nichts einzuwenden! Für euch getestet haben wir beispielsweise eine Tarte mit dreierlei Sorten Schokolade und eine fruchtige Tarte-Variante mit Beeren. Auch der Tee und die weiße und dunkle Trinkschokolade sind sehr zu empfehlen.

Daneben gibt es aber auch noch allerlei weitere Leckereien in dem kleinen Laden zu entdecken. Neben den Tartes und Torten türmen sich kunstvolle Pralinen im Verkaufstresen und in den wandhohen Regalen stehen ordentlich sortiert und süß dekoriert verschiedene Schokoladentafeln zur Auswahl. Wer nach Bio und Fair-Trade sucht, wird hier genauso fündig wie jemand, der ungewöhnliche Kombinationen wertschätzt: Schokolade mit Pfeffer zum Beispiel. Beim Kauf von Tafel- oder Trinkschokolade wird man bestens beraten. Der ideale Ort also, um besondere Geschenke einzukaufen. Auch Gutscheine sind im Olivia zu erwerben. Allerdings sollte man den Betrag bei einem solchen Präsent nicht allzu niedrig ansetzen – die Preise im Olivia sind der Qualität entsprechend hoch.

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Eine ganz besonders coole Geschenkidee sind auch die Kuchen im Glas, die lange Zeit haltbar sind und wie frisch gebacken schmecken sollen, wenn man sie vor dem Öffnen kurz in den Backofen stellt.

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Mangelndes Platzangebot

Das einzige, was uns bei unserem Besuch ein wenig negativ aufgefallen ist, ist dass das Café sehr wenige Sitzgelegenheiten bietet. Im Laden selbst ist kein Platz für Tische und Stühle und vor dem Olivia ist deren Anzahl auch sehr begrenzt. Gut, wir waren auch zu Herbst- und Winterzeiten dort. Aber viel mehr als drei kleine Tisch und sechs Stühle finden vor dem Olivia kaum Platz – genauso wie wir, wenn die Tischchen schon belegt sind. Bisher hatten wir keine Probleme, da die meisten übrigen Besucher Kuchen und Pralinen zum Mitnehmen gekauft oder ein Geschenk besorgt haben. Dennoch ein kleines Manko des Schokoladencafés. Ebenso wie die nicht vorhandene Kundentoilette.

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Aber dennoch: Irgendwie macht dieses Kleine, dieses Versteckte und Süße auch den Charme des Olivia aus. Wäre es anders, wäre es kaum dasselbe.

Das Olivia hat täglich von 12 bis 19 Uhr, sonntags von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Wer also am Wochenende ein gemütliches Plätzchen nach seinem Spaziergang über den Markt am Boxhagener Platz sucht, ist hier bestens aufgehoben.

Eure Sarah

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Der Kuchenladen

Es ist ein gemütlicher Sonntagnachmittag an dem es uns weit in den Westen verschlägt. Genauer gesagt zieht es uns nach Charlottenburg, in die Kantstraße 138 und was uns da anzieht, klingt den Empfehlungen nach sehr vielversprechend. Der Kuchenladen lockt mit einer den Gerüchten zufolge riesigen Auswahl an Kuchen und Torten, die wir an diesem Nachmittag unbedingt testen wollen.

Obwohl die Kantstraße viele kleine Läden und abwechslungsreiche Bauten zur Schau stellt, ist das rote Haus schon von Weitem zu sehen. Bunt und frech hat es sich zwischen den daneben erblassenden Hausfassaden seinen festen Platz gesichert. Genauso rot wie die Wandfarbe ist auch die Markise der kleinen Lokalität, die sich dort im Erdgeschoss befindet. Ein Café, das ein rotes Schild als den Kuchenladen ausweist. Den Gehweg vor den Fensterscheiben zieren kleine bunte Tische und Stühle, die ebenso keck wie das Haus noch ein bisschen mehr Farbe in die Straße schmuggeln. In den Schaufenstern thronen edle Tortenkreationen und allerlei Leckereien, an denen kein Blick vorbei führt. Wir sind an unserem Ziel!

Sitzplatz? Am Sonntag ein schwieriges Thema

Neugierig betreten wir die zu erkundende Location – und suchen vergeblich nach einem Sitzplatz. Obwohl der Kuchenladen innen rund 40 Sitzplätze bietet, lässt sich kein freier Stuhl mehr finden. Schade eigentlich, denn das Café ist stilvoll eingerichtet. Den Innenraum zieren kunstvolle Lampen, pastellfarbene Wände, dunkle Tische und lederüberzogene Stühle – ganz so, wie man sich das in einem klassischen Café vorstellt. Platzlos entschließen wir uns also erst einmal dazu, uns der vielversprechenden Theke zuzuwenden. Hinter der Glasvitrine strahlen uns die Kuchen-, Tarte- und Torten-Kreationen entgegen. Wir stehen vor der Qual der Wahl zwischen Karottenkuchen, der Manhattan Queen (mit Frischkäse und Basilikum), einem klassischen kalten Hund und einer Vielzahl weiterer altbekannter und kreativer Kompositionen. Der Mann hinter der Theke wirkt etwas ungeduldig, als wir überlegen und überlegen und uns nicht entscheiden können. Schließlich ordern wir ein Stück Obsttarte (allerlei Früchte auf Buttermilchsahne) und einen Traum aus Schokolade und Bananen.

Neben den bestimmt 40 angebotenen Kuchen und Torten ist die Getränkeauswahl eher klassisch: Espresso, Cappuccino, Milchkaffee, Chai Latte und heiße Schokolade. Da die stattlichen Preise von etwa 5 Euro für ein Stück Kuchen – so gut es auch ist – unseren studentischen Geldbeutel ganz schön schmälern, beschließen wir, den Kaffee zu Hause zu trinken.

Was gut zu wissen ist: Um Kuchenladen wird an der Theke bestellt und dann am Platz serviert. Obwohl es schon etwas kühl ist, machen wir es uns auf den bunten Stühlen vor dem Café bequem und beobachten das Treiben auf der Kantstraße. Nach kurzer Zeit stehen dann unsere großzügigen Kuchenstücke vor uns und es zeigt sich schnell, dass die Investition sich gelohnt hat!

Der Laden hat täglich von 10 bis 20 Uhr, in den Sommermonaten sogar bis 22 Uhr geöffnet. Ganz besondere Tortenkreationen für Festivitäten kann man übrigens auch bestellen. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Fazit

Eine grandiose und kreative Auswahl, super leckere Kuchen – wegen der Preise ist der Kuchenladen in der Charlottenburger Kantstraße eher etwas für besondere Anlässe.

Eure Sarah

Rausch Schokoladenhaus

Ein stattliches Gewicht von 35,7 Kilogramm, eine schwindelerregende Höhe von 365 Zentimetern und in ganzen 300 Arbeitsstunden gefertigt – so kennen wir ihn, unseren Fernsehturm! Äh, Moment mal…

Tatsächlich prägt der Fernsehturm nicht nur die Skyline Berlins, sondern mittlerweile auch die Kulisse eines der wohl berühmtesten Schokoladenhäuser der Hauptstadt. Aus 1367 Einzelteilen zusammengesetzt verschmilzt das schokoladene Wahrzeichen der DDR mit dem edlen Ambiente der Ladenfläche in der Charlottenstraße 60. Ihr ahnt vielleicht schon, um welche Institution es sich handelt: Das Schokoladenhaus Rausch, das wir für euch besucht haben.

Flüssige Schokolade im Schokoladen-Café

Wer eine heiße Schokolade in gemütlicher Atmosphäre dem Weihnachtstrubel vorzieht oder sich schlicht und einfach den Menschenmassen in der Adventszeit entziehen möchte, findet im ersten Stock des Schokoladenhauses seine Zuflucht. Eine große Auswahl an Pralinen, Törtchen und heißen Getränken wartet nur darauf, verspeist zu werden. Was uns zu Beginn unseres Besuchs etwas abschreckt, sind die nicht ganz unerheblichen Preise, die sich bei top Lage, top Qualität und top Service eigentlich von selbst verstehen. Allerdings: eine Tasse pure flüssige Schokolade für 3,90 Euro ist auch kaum teurer als ein großer Kaffee bei Starbucks – nur deutlich besonderer.

Wie jetzt – pure flüssige Schokolade? Ganz genau! Neben der klassischen Trinkschokolade findet sich auf der Speisekarte tatsächlich auch geschmolzene dunkle Rausch Plantagen-Schokolade Ecuador. Klar, dass wir die für euch probiert haben! Serviert wird die Köstlichkeit in einem kleinen, unscheinbaren Tässchen zum Löffeln. Was zunächst einen etwas mickrigen Eindruck macht, entpuppt sich schnell als wahrer Traum für Fans dunkler Schokolade. Begeistert tauchen wir unsere silbernen Löffel in die dunkle Masse und lassen die Schokolade auf unseren Zungen ein zweites Mal schmelzen. Definitiv probierenswert!

Dennoch: Pure Schokolade zum Löffeln ist nicht jedermanns Sache – und bei einer Tasse sollte man es trotz des guten Geschmacks auch definitiv belassen. Alternativ sind auch die angebotenen Törtchen sehr zu empfehlen. Zum Beispiel Nougat-Mousse, Mango oder Orange-Krokant…

Kunstwerke aus Schokolade im Schokoladen-Geschäft

Im Erdgeschoss des Schokoladenhauses befindet sich das Geschäft, in dem es nicht nur Berliner Wahrzeichen und weitere Kunstwerke aus Schokolade zu bestaunen, sondern – klar – jede Menge Schokolade zu kaufen gibt. Laut eigenen Angaben besitzt Rausch dort übrigens auch die längste Pralinentheke der Welt. Ein großer Pluspunkt des Hauses ist, dass es auch sonntags geöffnet hat und sich somit für jeden anbietet, der ein schönes Last-Minute-Geschenk sucht.

Was wir für euch nicht getestet haben ist das Rausch Schokoladen-Restaurant. Das ist leider nicht ganz für den studentischen Geldbeutel geeignet. Außerdem war uns eine deftige Hauptspeise vom angrenzenden Weihnachtsmarkt doch lieber als „Mousse von der Languste“ oder Perlhuhnbrust mit Schokoladennote.

Fazit

Wer Mitte nicht scheut und sich in die touristische Zone Berlins wagen will, findet im Schokoladenhaus am Gendarmenmarkt mit etwas Kleingeld ein schönes Plätzchen – und fantastische Schokolade!

Eure Sarah

Berliner Kaffeerösterei

Rösterei, Kaffeehaus, Chocolaterie und Pâtiserie – was auch immer. Die Berliner Kaffeerösterei ist eine der letzten Privatmanufakturen in Berlin und sogar in ganz Deutschland. Die inhabergeführte Berliner Kaffeerösterei befindet sich etwas versteckt in der niedlichen Uhlandstraße in Berlin-Charlottenburg. Den betörenden Duft des hier feilgebotenen Kaffees nimmst du allerdings schon vorn am belebten Kurfürstendamm wahr.

Um’s mal vorweg zu sagen. Die Berliner Kaffeerösterei vertreibt unseres Erachtens den besten Kaffee (nicht nur) im Westteil Berlins, der zu Recht die mittlerweile Vierfach-Auszeichnung der Zeitschrift „Der Feinschmecker“ erhalten hat.

Die Location an sich ist schon ein Traum. Vor dem Laden gibt es eine Terrasse, die bei gutem Wetter so ab dem späten Frühlingsvormittag komplett in Sonnenschein gehüllt ist. Das gemütliche und mit viel Liebe zum Detail eingerichtete Kaffeehaus hat neben einem bistroähnlichen Verkaufsraum mit Hochtischen direkt gegenüber der schmucken Verkaufstheke auch einen Salon und eine ruhigere Bibliothek mit „Kamin“, die auch mal  gern für Lesungen, Hochzeiten usw. genutzt wird. An der Theke kannst du einen schnellen Espresso trinken und den Baristi bei ihrer Arbeit zusehen. Direkt mit dem Kaffeehaus verbunden ist der Feinkostladen, aus dem der just bestellte Kaffee in den zwei Röstmaschinen geröstet, aus güldenen Schütten gezapft und gemahlen wird.

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Die Jungs und Mädels von der Berliner Kaffeerösterei bieten zudem sagenhafte 60 verschiedene Kaffee- und ein gutes Dutzend Espresso-Sorten sowie ein umfangreiches Angebot an hochwertigem Ronnefeldtee an.

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Ein weiteres absolutes Highlight ist die hauseigene ‚gläserne‘ Schokoladenmanufaktur im Laden, in der du dir herrliche Torten nach eigenem Wunsch fertigen lassen kannst, von denen es manche ob ihrer schieren Größe und ihres Herstellungsaufwands auf einen Wert von knapp 1.000 Euro bringen. Es werden Schokoladen gegossen, Aufstriche gekocht, Gebäck hergestellt und Nüsse schokoliert. Ein umfangreiches Angebot an Schokoladen von französischen und italienischen Chocolatiers rundet diesen tollen Eindruck noch ab. Sorry, uns läuft hier gerade das Wasser im Mund zusammen.

Und wenn du dir deinen Kaffee lieber zu Hause selbst zubereitest, lohnt sich ein kurzer Blick auf das Angebot an Equipment für die heimische Zubereitung des hier erworbenen Kaffees, wie exklusive Kaffeemühlen und Eindruck machende Kaffeekannen.