Zillestube

Vor unserem letzten Restaurantbesuch in Potsdam gingen wir mit dem Ergebnis in uns, ‚Mensch, Babelsberg ist auf unserer Seite kulinarisch mal verdammt unterrepräsentiert’. Wir legten uns folglich auf, dem Abhilfe zu schaffen. Kurzum, auf nach Babelsberg.

Der erste Gedanke, der uns beim Betreten der bis dahin quasi menschenleeren Trattoria Zillestube in Babelsberg kam: ‚Kann ja nicht so der Kracher-Laden sein, wenn am frühen Wochenend-Abend kein Tisch besetzt ist. Da hätten wir ja gar nicht zu reservieren brauchen.‘

Kurz nachdem wir jedoch in unserer gemütlichen Sitznische für sechs Personen Platz genommen hatten, wurde der Laden wie auf Bestellung voll. So viele Gäste – junge Pärchen, ältere Herrschaften und Gruppen – hinein, dass dieses nicht gerade sehr üppig bestuhlte Restaurant quasi bis auf den letzten Platz besetzt war. Also hatte sich die Reservierung doch gar nicht als so schlechte Idee herausgestellt.

Ein anderes Restaurant in Potsdam? Dann hier >>

Somit konnten wir entspannt unsere Essen wählen wurden prompt mit dem typischen italienischen Akzent sprechen Kellner herzlich begrüßt, der ständig eine mannshohe rollende Spezialitäten-Karte vor sich herschob und nicht müde wurde, die darauf abgebildeten Köstlichkeiten noch einmal anzupreisen. Muss man dieses sympathische Art zu sprechen eigentlich gesondert üben, wenn man beim Italiener arbeiten möchte? Dies vermochte auch, über die etwas längere Wartezeit aufs Essen hinwegzutrösten.

Zillestube - 4

Rabiates Essen in der Trattoria

So bekamen wir zum Beispiel verdammt leckere Gnocchi arrabiata, die in der Tat ‚arrabiata’ waren. Puuh! Darüber hinaus ein auf den Punkt gegartes Fischfilet und Pasta, die live am Tisch im großen Parmesan-Laib geschwenkt wurde. Das hat auch nicht jedes italienische Restaurant. Toll. Und übrigens … Pizzarand kann trocken und hart sein, sodass euch hinterher der Gaumen wehtut, oder er kann sein wie in der Zillestube: knusprig und dennoch nicht zu trocken.

Fazit

Die Atmosphäre in der Trattoria Zillestube ist laut, aber dennoch gemütlich. So wie es sich halt für einen waschechten Italiener gehört. Und das Essen kann mit den meisten höherpreisigen Restaurants in Potsdam wie zum Beispiel dem Ur-Italiener Pane e Vino im Stadtzentrum fast mithalten. Wir kommen auf jeden Fall wieder. Nicht zuletzt, um im Sommer auch die Terrassenplätze an der belebten Karl-Liebknecht-Straße zu genießen, wo ihr durch einen kleinen Zaun ‚geschützt‘, dennoch das Flair eines italienischen Straßenrestaurants auf der trubeligen Karl-Liebknecht-Straße genießen könnt. Nur eins wirkt in der Zillestube in Potsdam-Babelsberg irgendwie deplatziert: die Heinrich-Zille-Bilder an den Wänden.


Leander

Etwas ab vom Touristentrubel der Innenstadt von Potsdam, jedoch an der tagsüber sehr belebten Kurfürstenstraße gehört das Leander seit gefühlten hundert Jahren quasi zum ‚Inventar‘ des Holländischen Viertels.

Aber genau das macht dieses Eckhaus an der Kreuzung von Benkertstraße und Kurfürstenstraße zu einem richtigen Straßencafé, dessen einzigartigen Charme ihr erlebt haben müsst.

Im Leander sind alle Leckereien hausgemacht. Und, Freunde, das schmeckt man. Ob es die einzigartige, originale Aztekische Limettenbrause oder der vegane Bratapfelkuchen ist: Hier werden Liebe und gute Zutaten auf die nicht gerade zahlreichen Tische gebracht. Zum Frühstück kommt der Käse vom Stück geschnitten, die Eier sind vom Bio-Bauernhof aus der Region und viel frisches Obst gibt es auch.

Zwei weitere Empfehlungen können wir nicht für uns behalten: Zum einen der leckere Garnacha, ein kräftiger spanischer Rotwein für gerade noch faire 17,50 € die Flasche, der wunderbar zum feilgebotenen Dreikäseteller passt und zum anderen eine Bloody Mary, die uns geschmacklich echt überrascht hat.

Ach ja, und wer von euch einfach Lust auf einen Zwischendurch-Kaffee hat, für den lohnt sich schon der Besuch. Das Café Leander ist dazu von Montag bis Freitag von 13 bis 1 Uhr nachts sowie an Wochenenden und Feiertagen ab 10 Uhr vormittags geöffnet.


Waikiki Burger

Du findest, gegrillte Ananas, karamellisierte Zwiebeln oder Tropical-Sauce gehören nicht in einen klassischen Burger? Das sehen die Jungs und Mädels vom Waikiki-Burger in der Dortustraße anders. Gott sei Dank!

Allein die Location an sich ist top: Im Sommer genießt du draußen vor der Location auf hellen Biergarnituren und unter Sonnenschirmen eine Atmosphäre wie im Straßenrestaurant. Wem das zu heiß ist, kann es sich auf den bequemen Sitzgruppen im Innenbereich gemütlich machen. Hier herrscht ein irgendwie passendes amerikanisch-hawaiianisches Flair. Schön! Aber auch bei semi-gutem Wetter kannst du Urlaubsflair erleben: Mit entspannten Hawaii-Sounds, Surfbrettern und Beach-Bikes im überdachten, mit Licht durchflutetem Innenhof kannst du sogar im Winter dem miesen Wetter in eine sommerliche Traumwelt entfliehen.

Aber zum Essen: Der Big Kahuna mit 180 Gramm Beef im Sesambrötchen und mit Kahuna-Sauce sowie gegrillter Ananas plus einer Portion Süßkartoffel-Pommes – den es für unseren Geschmack ein wenig an Knusprigkeit mangelte – ist einfach Pflicht und wird zum fairen Preis von rund 9,- € gehandelt. Mit all diesen Zutaten bietet er einen Turm aus den verschiedensten Geschmacksrichtungen. Und dabei scheinen sich unter anderem das Rauchige des gegrillten Fleischs und die Süße der Ananas hervorragend zu verstehen.

waikiki

Und mit seinem täglich wechselnden Business-Lunch-Angebot, bei dem du immer ein hawaiianisches Nationalgericht inklusive eines 0,2l-Softdrinks für legere 4,50 € bekommst, wird dir auch als Werktätiger nicht das sauer verdiente Geld aus den Taschen gezogen. Wer etwas länger Zeit hat, kann für sportliche 14,50 € das Sunday-Brunch am Wochenende probieren.

Fazit

Nun, Potsdam ist nicht gerade weltberühmt für seine breite Auswahl an guten und aktuell stark nachgefragten Burger-Restaurants. Und mit Berliner Szene-Burgerläden wie dem Shiso Burger in Berlin-Mitte oder dem unübertroffenen Berlinburger International in Neukölln >> kann wohl auch das Waikiki geschmacklich nicht mithalten (wer diese einmal erleben durfte, weiß, wovon wir reden …). Unserer Meinung nach ist dieses Restaurant in Potsdam irgendwie jedoch immer noch ein Geheimtipp und sollte unbedingt auf eurer Liste noch zu erledigender Dinge in unserer schönen Stadt stehen.

Café Kieselstein

Eine ganze Menge Bio, viel Vegetarisch und sogar Vegan: In der Reihenfolge geht’s für viele Normal-Fleisch- und Wurstesser ganz weit nach oben auf der „Boah-nee-bloß-nich”-Skala. Leider völlig zu unrecht, wirst du resümieren, sobald du das klitzekleine Bio-Café Kieselstein unten im Erdgeschoss des ehemaligen Werner-Alfred-Bads in der Hegelallee nach dem Nachmittagskaffee wieder verlässt.

Zu jeder Vormittags- und Nachmittagszeit und ob wochentags oder am Wochentag ist das Kieselstein irgendwie voll mit Gästen. Kein Wunder, lädt doch der schöne Innenraum mit seinen gemütlichen Sesseln und Sofas selbst zu längerem Verweilen ein. Alles ist niedlich eingerichtet und passt zum wunderbaren Gesamteindruck.

Du wirst von netter Bedienung empfangen und mit unfassbar leckeren Torten, Pizzen und Omelettes in gemütlicher, familiärer Atmosphäre versorgt. Nicht alles hier ist vegetarisch, aber alles ist voll lecker. Und die Preise sind genauso ‘fair gehandelt’ wie der Kaffee.

Am jeweils ersten Sonntag jeden Monats lädt das Café Kieselstein zum gemütlichen Sonntagsbruch mit vegetarischen und veganen warmen und kalten Speisen ein. Das ist bei den Potsdamern mittlerweile verständlicherweise so beliebt, dass du vorher reservieren solltest. Und was auch immer du währenddessen probierst – alles ist 100% bio.

Für euch sollte das Café Kieselstein unbedingt auf der Nach-Hause-Route vom unweit entfernt liegenden Park Sanssouci liegen. Schön, dass wir sowas in Potsdam haben (… schreiben wir als Nicht-Veganer).

11-line

… so lässt sich das 11-line am einfachsten beschreiben: Es folgt schlicht und ergreifend keinem Stil. Schon beim Eintreten fragt man sich mit Blick auf die unzähligen Plakate, Flyer und Aufkleber an der Wand nur „Mann, wo bin ich hier bloß?“.

Ganz anders der Nachbarraum, wo man bei miesem Wetter Platz nehmen kann: Er wirkt mit seinem wohl immer noch originalen DDR-Steinfußboden und seiner grün-weißen Wand und den Gemälden mehr wie eine Berliner Hipster-Galerie. Und bei Sonnenschein drängt sich die Bevölkerung auf bunt zusammengewürfelten Bänken, Holzstühlen oder Strandsesseln auf dem Gehweg vor dem Laden in dem sonst nahezu menschenleeren Abschnitt der Charlottenstraße, was das 11-line noch mehr wie eine hipstereske Berliner Kneipe wirken lässt. das 11-line entwickelt hier einen ganz eigenen Charme, wie man ihn in Potsdam kein zweites Mal vorfindet. Am nächsten kommt dem dabei noch die szenige Waschbar in Potsdam West.

Und nebenbei kannst du von der leckeren Birnen-Limo über die Fritz-Cola oder einen stinknormalen Latte Macchiato hier alle Getränke und Speisen erwerben, die du woanders auch bekommst.

Anders als andere Cafés

Selbst das Service-Personal ist hier anders als die anderen: Du kannst sie nie auf dem falschen Fuß erwischen, höchstens in der falschen Situation. Sollten sie gerade dabei sein, eine Zigarette zu rauchen, wirst du mitunter warten müssen, bis diese fertig geraucht wurde – dann kann’s mit der Bestellung losgehen. Aber das verzeihst du ihnen sofort, wenn du mit ihnen sprichst. Super-nett, super-unkompliziert und freundlich. So stellen wir uns ein Straßencafé vor, das nicht den Anspruch eines Café Heider oder Wiener Café hat.

Und was andere Cafés auch nicht haben, ist zum Beispiel die allmittwöchliche Tischtennisrunde im 11-line. Einfach hingehen, Drink bestellen, eine von den – Sorry, Freunde – abgeranzten Kellen ergattern, mitmachen, verlieren, weitertrinken – und das alles Übrigens im eben erwähnten Raum mit dem DDR-Steinfußboden.

Übrigens, das reichhaltige Sonntagsbrunch für 8,- € ist genauso wie man es vom 11-line erwartet: alternativ, preiswert, gemütlich. So, mehr ist nicht zu sagen. Außer dass man das 11-line unbedingt einmal live erlebt haben muss.

Lemon Gras

Wer von außen auf das Lemon Gras schaut, wird nicht auf die Idee kommen, dass sich hinter den Mauern der typischen Architektur des holländischen Viertels eines der besten thailändischen Restaurants in und um Potsdam verbirgt.

Und ehrlich gesagt, an diesem Eindruck ändert sich jetzt nicht so viel, wenn ihr den Laden in der Benkertstraße betretet. Aber all das ist flugs vergessen, wenn ihr die Nase in Richtung Küche bewegt: Das gesamte Etablissement verbreitet einen Duft nach Curry, asiatischen Gewürzen und gebratenem Fleisch, dass einem das Wasser nur so im Munde zusammenläuft.

Wenn ihr nun die nicht gerade große Servierstube – anders können wir das kleine Kämmerlein nicht nennen – betretet und glücklicherweise noch einen freien Tisch ergattern konntet, beginnt der Wohlfühlabend: Der Service hier ist sprichwörtlich außergewöhnlich. In wenig anderen Restaurants in Potsdam wird man so nett begrüßt und freundlich bedient wie im Lemon Gras. Wir sind an einem Samstagabend hier gewesen und hatten demzufolge etwas länger auf unser Essen zu warten. Kein Problem: die Inneneinrichtung vermag euch, auch längere Wartezeiten zu versüßen. Sie passt halt so gar nicht zu einem asiatischen Restaurant. Aufforderung an das Lemon Gras an dieser Stelle: Bitte unbedingt so lassen.

Aber nun zum Essen: Als Vorspeise können wir einen Salat mit Hühnchenfleisch nicht nur empfehlen, sondern bestehen darauf, dass ihr ihn probiert. Es lohnt sich – aber sowas von. Für den Hauptgang wählten ein verdammt scharfes Thai-Curry mit traumhaft zartem Rindfleisch, leckerem Reis und sehr liebevoll garnierten Gemüse. Alles verdammt lecker und geschmacksintensiv.

Lemon Gras - 1

Keine Lust auf asiatisch? Andere Restaurants in Potsdam hier >>

Wenn ihr der Schärfe des Thai-Currys im Anschluss dann noch etwas mit „süß“ begegnen müsst bzw. wollt, ist nur eins der wirkliche wahre Nachtisch der Wahl: Klebereis mit Thai Mango und einer Kugel Kokos-Eis nebst Früchten. Wer von euch Klebereis noch nicht kennt: is‘ halt Reis, der zusammenbappt – der Nachtisch-Himmel auf Erden.

So, und wer nun denkt, ein authentischer Asiate außerhalb Asiens – der zieht uns doch das Geld nur so aus der Tasche, liegt falsch. Alle Gerichte werden zu fairen Preisen feilgeboten, auch wenn’s ein wenig preisintensiver ist als beim Asiaten an der Ecke. Und wer sich die Fotos auf deren Facebook-Seite betrachtet, dem fällt auf, dass selbst asiatische Mönche das absolut genau so sehen. Is‘ ja der Hammer.

 

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Café à la Russe

Das Café à la Russe in der Lindenstraße Ecke Hegelallee in unmittelbarer Nähe zum Jägertor gibt es erst seit Frühjahr 2015. Optisch sticht es nicht gerade heraus.

Im Vergleich zu anderen großen Cafés in der Potsdamer Innenstadt ist es mit seinen rund 30 Plätzen eher winzig. Aber irgendwie macht es das noch ein bisschen gemütlicher und sympathischer. Die typisch russische Inneneinrichtung – den Vorwendekindern unter euch werden Erinnerungen wach – von der Matrjoschka bis zum Samowar und Rot als dominierende Farbe tun ihr Übriges.

Aber genug geschwärmt, reden wir übers Essen: Das Besondere am Café à la Russe ist, dass alle Speisen zu 100 % hausgemacht sind und darüber hinaus zu echt fairen Preisen gehandelt werden. So bekommt ihr zwischen 12 und 14 Uhr ein wochentägliches Mittagsmenü für lediglich 5,50 €, welches ein Heißgetränk, eine Suppe und dazu unfassbar leckere Piroschki beinhaltet. Und selbstverständlich alles auch ‚to go‘.

Für den, der diese kleinen gefüllten Teigtaschen nicht kennt und sich keinen Reim drauf machen kann, empfiehlt sich ein Blick in die Fotos hier oben drüber. Piroschki sind eine russische Spezialität und bestehen aus Hefeteig und können mit Fisch mit Gemüse und Eiern oder Pilzen, aber auch mit süßer Marmelade gefüllt sein. Der Duft, den sie machen, wenn sie gerade zubereitet worden sind, ist nahezu betörend.

Oder die traumhaften Pelmeni, welche ebenfalls ihresgleichen in Potsdam und Umgebung suchen: Die muss man einfach probiert haben. Lauft im Sommer am Café vorbei, wenn die Tür offen ist … ihr werdet nicht vorbeiziehen, ohne etwas von den russischen Köstlichkeiten probiert zu haben. Bei den Pelmeni habt ihr übrigens auch die Wahl zwischen Hühner-, Rinder- oder Schweinefleischfüllung.

Die Torten werden jeden zweiten Tag frisch gebacken und- naja – stehen halt da und werden aller Wahrscheinlichkeit nach nie älter als diese zwei Tage: Napoleontorte, Honigtorte oder unfassbar riesige Schokotorten – man kommt sich vor wie im Schlaraffenland.

Nun, wenn ihr das alles live erleben wollt: Geöffnet hat das Café à la Russe von 12 bis 18 Uhr, wobei wir davon ausgehen können, dass sich diese Zeiten in der nächsten Zeit verlängern werden.

Ach so, Wodka .. ja, den gibt’s natürlich. Was dachtet ihr denn?

Brasserie zu Gutenberg

In hervorragender Innenstadtlage, direkt an der Ecke von Gutenberg- und Jägerstraße präsentiert sich das Restaurant Brasserie zu Gutenberg nebst hauseigener Pension.

Einem professionellen Haute-Cuisine-Restauranttester würde sicher folgende Formulierung in den Sinn kommen: „Die etwas hellere und doch gemütliche Atmosphäre lädt dank der gehobenen Inneneinrichtung mit viel Liebe zum Detail auch nach dem Genuss der Hauptspeisen zum Verweilen ein.“ Klingt geschwollen wie nix, würde aber zweifellos den Nagel auf den Kopf treffen und würde zum Ambiente passen. Das Service-Personal weiß offenbar, was es tut und tritt dabei in jeder Situation zuvorkommend auf.

Französischkurs ist hier empfehlenswert

Mit wohlklingenden Köstlichkeiten wie Croque Provence, einem Schweinesteak mit Kaviarbrot, oder dem Haute-Cuisine-Klassiker wie „Coq au vin“ mit Perlzwiebeln und Pilzen an Rosmarinkartoffeln spielt die Brasserie zu Gutenberg schon in einer anderen Liga als das schnelle Bistro am Bahnhof.

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Das auf den Punkt gebratene, 300 Gramm schwere und unfassbar leckere Test-Entrecôte für gerade noch machbare 21,90 Euro – die auf demselben Teller mit angerichteten Rosmarinkartoffeln und die grünen, gut gewürzten Bohnen sind dabei noch nicht mit eingerechnet – macht die Brasserie zu Gutenberg schon zu einer hochpreisigeren Location als andere Potsdamer Restaurants, fühlt sich erfahrungsgemäß neben der großen Konkurrenz im unmittelbaren Umfeld wie Pfeffer & Salz, La Madeleine oder Der Weisse Schwan preismäßig durchaus unter seinesgleichen. Andererseits bekommst du einige Nudelgerichte für faire 9 Euro und weitere Snacks wie zum Beispiel einen tollen Flammkuchen ebenfalls unter 10 Euro. Die als Dessert gereichte, hinreichend große Portion traumhafter Crème brûlée vergrößert das Loch im Portmonee noch weiter, lohnt sich aber definitiv.

Wir könnten schon wieder hingehen

Wenn ihr euch also zu Monatsbeginn gerade über ein gefülltes Konto freuen könnt und über Appetit auf sehr, sehr gutes Essen habt, können wir euch die Brasserie zu Gutenberg mehr als empfehlen. Für uns war es definitiv nicht das letzte Mal, dass wir diesen tollen Laden von innen sahen.

Ach so, der Wein … ja, der ist – sagen wir mal – okay. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.

Athos

So, nach langem Überlegen und mehrmaligem Besuch fanden es an der Zeit, uns einmal dem Restaurant Athos in der Zeppelinstraße in Potsdam-West nun auch redaktionell zu widmen. Unglücklicherweise an einem Freitagabend – glücklicherweise jedoch nicht ohne Reservierung. … um dies gleichzeitig auch als hilfreichen Tipp mit zu kommunizieren.

Nun kann man dieses Stadtteilrestaurant nicht unbedingt als exklusiven Gourmet-Tempel bezeichnen. Den Anspruch hat der familienbetriebene Laden sicher auch gar nicht. Wir würden es aber als eines der verwinkeltsten, gemütlichsten, dunkelsten, dienstältesten und bodenständigsten Potsdamer Restaurants bezeichnen wollen, obwohl es von außen alles andere als nach einem gemütlichen Griechen aussieht. Wenn du aber den urigen Gästeraum oder im Sommer gar den niedlichen kleinen Innenhof betrittst, fühlst du dich sofort wohl.

Gleich zur Begrüßung wird der obligatorische Ouzo serviert, welcher Pflicht ist und nicht verschmäht werden darf. Prädikat: Widerlich. Wer in dieser Welt mag den Geschmack dieses Höllengetränks? Aber sei’s drum.

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Und ob Bifteki, Suflaki oder der schlichte griechische Salat – alles auf der Hauptspeisekarte schmeckt so, du es dir vorstellst. Ein besonderer Speisetipp von uns, nachdem wir ihn beim letzten Besuch probieren durften: das ‚Filet Spezial‘ – ein auf den Punkt gegartes Schweinefilet, welches geschmackvolle Hülle für einen intensiven Feta und Spinat war, überbacken mit Metaxa-Sauce und dazu einer hinreichend großen Portion Pommes frites, die für unseren Geschmack einen winzigen Tick knuspriger hätten sein können. Und das Ganze für 13,20 €. Noch Fragen?

Was uns nicht gefällt

Hm, man bekommt freitagabends für gewöhnlich ohne vorherige Reservierung keinen Tisch, aber das können wir dem sympathischen Griechen nicht wirklich ankreiden. Im Gegenteil, das mag auch nur ein durchaus glaubhafter Beleg dafür sein, wie gut Potsdamer, aber auch geneigte ortsfremde Hungrige dieses Restaurant annehmen. Auch bei vollem Haus kam uns das flinke Service-Personal nicht überfordert vor, sondern hatte mitunter auch für kleine Scherze Zeit. Schön!

Und vielleicht noch ein Tipp zur An- und Abreise: Kommt mit den Öffentlichen, Freunde! Parkplätze sind auch hier rares Gut und können nicht jedem Besucher mit eigenem KfZ präsentiert werden.

Fazit

Irgendwie können wir uns Potsdam nicht ohne das Athos vorstellen. Darum ist es zumindest für uns ‚Ureinwohner‘ definitiv ein ‚Thing to do‘ in Potsdam und sollte nicht nur einmal besucht werden.