Briefmarken

Kerzen und gedämpftes Licht erhellen den rustikal eingerichtet Raum. Die Wände sind teilweise aus unverputzten Backsteinen, teilweise mit einer Blumentapete geschmückt. Darauf werden alte italienische Filme projiziert, während klassische Musik im Hintergrund läuft.

All das würde man in der Berliner Karl-Marx-Allee, gesäumt mit stalinistischen Zuckerbäckerbauten, nicht erwarten. Über dem Eingang leuchtet in großen grünen Neon-Buchstaben das Wort „Briefmarken“ und erinnert an den ehemaligen Briefmarkenladen zu DDR-Zeiten. Heute hat hier eine gemütliche italienische Weinbar mit Vintage-Flair ihr Zuhause.

WineO’Clock

Nicola, einer der beiden Besitzer mit Rauschebart, bringt die Weinkarte und eine Flasche Wasser. Die Weinkarte versteht sich eher als Weinbibel. Unzählige Sorten aus unterschiedlichen italienischen Regionen sind in dem dicken Buch in schöner Handschrift aufgelistet. „Wir haben die Weine nach den vier Elementen, Feuer, Wasser, Erde und Luft, eingeteilt …“, beginnt der enthusiastische Weinkenner zu erklären. Er spricht mit italienischem Akzent, der ihn noch überzeugender klingen lässt.

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Neben Weiß- und Rotweinen, gibt es auch eine kleine Küche. Serviert werden wechselnde Pasta-Gerichte, Antipasti-, sowie Käseteller. Außerdem äußerst fleischige Oliven, die als Snack an den Tisch gebracht werden. Getreu ihrem Motto „Grandi Vini, PiccolaCucina“ – große Weine, kleine Küche.

Fazit

Diese Weinbar hält was sie verspricht. Die Inhaber kennen sich perfekt mit Wein aus und finden für jeden Geschmack den richtigen. Die Küche ist einfach, aber super lecker. Die Preise sind nicht gerade billig, aber wer sich einen schönen authentischen Abend gönnen will, ist hier genau richtig aufgehoben.

(Fotos mit freundlicher Genehmigung von Briefmarken Weine)

Fairytale Bar

Es war einmal im fernen Friedrichshain vor knapp zwei Jahren, als eine Bar eröffnete, die ihre Gäste mit sagenhaften Cocktails zu verzaubern gedachte. Aber nicht nur damit! Eintauchen in eine Märchenwelt sollte der Besucher in der Nähe des Märchenbrunnens im Volkspark, auf den Spuren von Alice im Wunderland wandeln und Grinsekatze & Co einen Besuch abstatten. Vorhang auf!

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Zumindest trifft das auf unseren ersten Besuch in der Fairytale Bar zu, die in einem von Clubs und Bars noch wenig erschlossenen Fleckchen Berlin zwischen den Tram-Stationen Am Friedrichshain und Kniprodestraße/Danziger Straße zu finden ist. Unter einem wolkenverhangenen Himmel tragen uns unsere Füße durch die Nacht. Noch einige wenige Meter, dann sind wir am Ziel. Vielleicht liegt es an der Dunkelheit, dass wir vorsichtigen Schrittes über den Gehweg wandern, vielleicht an der herbstlichen Kälte, dass wir ein wenig zittern. Vielleicht ist es aber auch die Aufregung, die uns überkommt, als wir schließlich die mit Licht gemalten Worte vor uns auf dem Boden entdecken: Follow the white rabbit.

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Beginne am Beginn …

Der Eingang zur Fairytale Bar am nördlichen Rand von Friedrichshain wirkt geradezu unscheinbar. Auffällig unauffällig verbirgt er sich in einem Gebäude, das mehr wie ein Wohnhaus anmutet als ein geeigneter Ort für eine Bar. Wir haben uns schick gemacht. Trotzdem sind wir ein klein wenig nervös, als wir die Türklingel betätigen, um Einlass zu erhalten. Wenige Sekunden vergehen, dann öffnet uns ein Dienstmädchen die Tür. Von der Straße aus betrachtet wirkt ihre Erscheinung ein wenig überzeichnet – der schwarz-weiße Dress, das Make-Up… doch als wir hinein gebeten werden, fügt sie sich ganz natürlich ein in diese wundersame Welt, die uns im Inneren der Bar erwartet.

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Zunächst dürfen wir unsere Jacken, die freundlich entgegen genommen werden, gegen Spielkarten eintauschen und die ersten Kuriositäten hinter einer Glasvitrine bei der Garderobe betrachten: Ein weißes Kaninchen mitsamt Uhr, Schmetterlinge unter Glaskolben, edle Flaschen und Schmuck. Dann geht es durch einen schweren Vorhang hindurch in die tiefsten Tiefen des Kaninchenbaus.

Uns wird ein Platz auf einem orangenen Ecksofa angeboten. Es ist noch früh an diesem Donnerstagabend, so dass außer uns kaum Gäste in der Bar sind. Doch die Aufteilung des Raumes verspricht selbst bei mehreren Besuchern eine angenehme Atmosphäre. Hier sitzt man nicht dicht an dicht, da Raumteiler und Möblierung gemütliche Nischen schaffen. Auch sonst sind die Räumlichkeiten liebe- und stilvoll eingerichtet. Von der Wand gegenüber unseres Platzes ragen uns eingerahmte Zitate aus Alice im Wunderland entgegen.

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Das Highlight der Bar bekommen wir neben Nüssen und Wasser gleich zu Beginn gereicht: Die Karte, die mehr an ein Märchenbuch erinnert (und wohl auch mal eines war). Behutsam öffnen wir den Buchdeckel und schmökern durch die Seiten als plötzlich – ein Schmetterling! Tatsächlich, ein Schmetterling, der aus dem Buch entweicht! Nach und nach schwirren die Konstruktionen aus Draht, Gummi und Papier aus unseren Karten heraus. Ein fantastischer Trick, der jedoch mit Vorsicht zu genießen ist – unglücklicherweise verübt einer der kleinen Schmetterlinge einen gemeinen Anschlag auf die Autorin dieses Textes. Wer lange Haare hat und diese nicht anschließend mühselig aus den Klauen des Schmetterlings befreien möchte, sollte ein wenig Abstand zur Karte des Nachbarn halten. Verzwirbelungsgefahr!

Unbeeindruckt von diesem unglücklichen Zwischenfall widmen wir uns wieder der liebevoll illustrierten Karte. Die Namen der Cocktails klingen verheißungsvoll, ebenso wie ihre fantasievollen Beschreibungen und die exquisiten Zutaten. Ob eine Kombination aus Rum und Schokolade wohl mundet? Ob die Mischung aus Don Julio 1942, Grand Marnier 100, Agavensirup und Limette tatsächlich die namensgebenden „Bilder im Kopf“ entstehen lässt? Schließlich entscheiden wir uns unter anderem für den „Schwarzen Ritter“, einen – wie sich herausstellen sollte recht starken – Cocktail mit Brombeerlikör, der passend zum Namen im tiefschwarzen Kelch gereicht wird. Kurz bevor wir das Buch zuklappen, wartet am Ende der Karte noch eine Überraschung auf uns. „Trink aus dem Fläschchen, iss den Keks“, verkündet eine Stimme, als wir die letzte Seite aufgeschlagen haben – und weist damit hin auf eine Leckerei und ein kleines Reagenzgläschen, die sich in jedem Buch verstecken.

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… und ende am Ende

Das Ende der Geschichte? Mit einem geschmälerten Geldbeutel, aber voller wundersamer Eindrücke verlassen wir die Bar – jedoch nicht ohne vorher bei einem magischen Spiegel vorbei zu schauen, der im Toilettenvorraum majestätisch an der Wand thront. Gerüchten zufolge bekommt man eckige Pupillen, wenn man sich darin betrachtet. Was wir – und ja, wir schwören es, obwohl wir unsere Getränke zu dem Zeitpunkt schon geleert haben – tatsächlich bestätigen können. Nachdem so mancher Zauber jedoch seinen Glanz verliert, wenn man die Wissenschaft dahinter verrät, behalten wir dieses Geheimnis für uns.

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Apropos Getränke und Geld: Die Fairytale Bar ist tatsächlich keine Bar für jeden Abend und auch nicht für jeden Geldbeutel. Gerade die alkoholischen Cocktail-Kreationen, die sich mehrheitlich in einer Preisspanne von 10 bis 18 Euro bewegen, aber auch mehr kosten können, sind nicht gerade günstig. Dafür bekommt man jedoch wirklich ausgefallene und geschmackvolle Drinks serviert – und ein Erlebnis, das im Gedächtnis bleibt, gerade was die kreative Barkarte angeht. Nicht umsonst wurde die Fairytale Bar schließlich mit dem Mixology Bar Award 2016 in der Kategorie „Barkarte des Jahres“ ausgezeichnet.

Wir sehen uns bei Alice im Wunderland – oder demnächst in der Fairytale Bar Berlin!

Eure Sarah

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Escape Berlin

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Wolltest du immer schon einmal in eine ganz neue Welt eintauchen? Wolltest du immer schon mit Lasern spielen, die Wohnung deiner Lieblings-Krimi-Figur bewundern oder vor beweglichen Wänden fliehen?

 

Escape Berlin

Bei Escape-Berlin.de – Europas größtem Live Escape Game – kannst du dich mitten im Herzen Berlins in einem von vielen Szenarien ausprobieren. In einem Live Escape Game betrittst du eine Welt jenseits deiner Vorstellungen. Zusammen mit Drehbuchautoren, Bühnenbildnern und sehr viel Liebe zum Detail hat es Escape-Berlin.de geschafft, ein realistisches und hautnahes Erlebnis für die ganze Familie zu erschaffen.

Und keine Angst: Wenn du in den Szenarien nicht weiterkommst, helfen dir unsere professionellen Gamemaster jederzeit weiter. Melde dich am besten gleich an und buche dein Erlebnis.

 

Big Bang WG

In dem satirischen Spiel Big Bang WG musst du in eine mit Lasern gesicherte Wohnung einbrechen. Dein Ziel ist ganz klar – klaue die Erstausgabe des exklusiven Batman Comics. Aber sehr schnell merkst du, dass diese Mission doch nicht so einfach wird.

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Ganz offensichtlich sind die Bewohner dieser WG nicht nur gewaltige Nerds, sondern auch sehr kreative Sicherheitsfanatiker. Oder hast du schon einmal davon gehört, dass man bei einem Einbruch die Laser nicht aus-, sondern einschalten muss? Nur mit guten Teamplay wird es euch gelingen, den Einbruch erfolgreich zu beenden.

Um euch nicht zu verraten, solltet ihr möglichst wenig Spuren hinterlassen und euch auf gar keinen Fall auf die Couch setzen. Den Bewohnern dieser WG fällt garantiert jede Veränderung auf.

 

Sherlock

Das Verbrechen in London boomt und weit und breit keine Spur von Sherlock. Ihr seid Teil eines Sondereinsatzkommandos im Auftrag von Scotland Yard. Eure Aufgabe ist herauszufinden, wo sich Sherlock Holmes aufhält und ihn wieder nach London zu bringen. Mit eurer Suche fangt ihr direkt in seiner Wohnung an.

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Sherlocks Wohnung wurde vollständig nachgebaut und offenbart euch nach und nach ihre Geheimnisse. Auf der Suche nach Sherlock Holmes werdet ihr nicht nur viel über Londons Unterwelt erfahren, sondern auch Sherlocks dunklen Geheimnissen auf die Spur kommen.

Seid ihr gut genug, um alle Hinweise zu finden und Sherlocks Geheimnis zu lüften? Probiert euch aus!

Europas größtes Live Escape Game

www.Escape-Berlin.de
Storkower Str 140
10407 Berlin

030 – 3465 580 33

*Dieser Artikel wurde auf Wunsch von Escape-Berlin veröffentlicht und spiegelt nicht die Meinung von 1000 Things wieder.

++ GEWINNSPIEL ++

Zusammen mit LIVE ESCAPE GAMES BERLIN verlosen wir 2× 4 Tickets für Europas Live Escape Game. Gewinnen könnt ihr, indem ihr unter unserem Facebook-Post kommentiert, mit wem ihr hingehen wollt. Bis Mittwoch (10. August 2016, 22 Uhr, habt ihr Zeit.

Solltet ihr gewonnen haben, benachrichtigen wir euch unter eurem Facebook-Kommentar. Wir drücken euch die Daumen!

TEILNAHMEBEDINGUNGEN
 
Das Gewinnspiel wird von 1000 THINGS veranstaltet. Mit der Teilnahme am Gewinnspiel akzeptiert der Teilnehmer diese Teilnahmebedingungen. Die Teilnahme am Gewinnspiel ist kostenlos.

Je Teilnehmer nimmt nur ein Kommentar am Wettbewerb teil.
Die Preisvergabe findet unter allen Teilnehmern statt, die unter dem auf Facebook geteilten Beitrag kommentiert haben.
Teilnahmeschluss ist der 10. August 2016, 22 Uhr.

Die Gewinner der 2 Vierertickets werden benachrichtigt, indem wir auf den jeweiligen Kommentar antworten.

Eine Barauszahlung der Sachwerte oder ein Tausch der Tickets ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Pornographische Motive, Gewalt verherrlichende oder sonstige gegen das geltende Recht verstoßende Kommentare werden vom Gewinnspiel ausgeschlossen. Jeder Kommentar wird durch den Veranstalter 1000 THINGS dahingehend geprüft.

Teilnahme ab 16 Jahre.

Viktoriapark

Ein Wasserfall mitten in der Stadt? Mit 24 Metern Höhe mitten in Kreuzberg? Ohne natürliche Quelle, aber mit einem Wasserumlauf von 13.000 Litern pro Minute?

Was sich zunächst ein wenig schräg anhört, ist schon seit geraumer Zeit Realität im Berliner Süden, der mit einer Nachbildung des Heynfalls aus dem Riesengebirge im Miniaturformat aufwartet und ganz schön Eindruck schindet. Der Wasserfall mit den kurvenreichen Pfaden und Brücken die ihn umschlingen, wirkt wie eine kleine Oase inmitten der Großstadt, die man beim Aufstieg auf den Kreuzberg bestens bewundern kann. Kein Wunder, dass der Viktoriapark bei Touristen wie Anwohnern gleichermaßen beliebt ist.

Mit seinen Dimensionen vermag der Park hingegen kaum zu protzen: Etwa 30 Meter ragt der Kreuzberg mit Denkmal in die Höhe, nur knapp 13 Hektar umfasst das gesamte Parkareal und die Trauben, die am Hang des Kreuzbergs angebaut werden, reichen gerade einmal für etwa 200 Flaschen Wein im Jahr. Trotzdem begeben wir uns auf den Weg nach oben.

Hoch hinauf zum Schinkel-Denkmal

Für einen bayerischen Bergliebhaber wird der Kreuzberg wohl kaum als echter Berg durchgehen, geschweige denn als Hügel. Trotzdem ist er die höchste natürliche Erhebung, welche die Berliner Innenstadt zu bieten hat. Wobei: ‚Natürlich‘ ist die Spitze nicht mehr wirklich. Dort überblickt nämlich seit knapp 200 Jahren ein an den Turm einer gotischen Kathedrale erinnerndes Nationaldenkmal für die Siege in den Befreiungskriegen gegen Napoleon die Weiten der Stadt – mit einem Kreuz auf seiner Spitze. Und ja, drei Mal dürft ihr raten woher der Kreuzberg seinen Namen hat… Schinkel würde sich sicherlich freuen. Der Park selbst wurde erst 1888 angelegt und der Gemahlin des damaligen Kaisers gewidmet – Kaiserin Viktoria, die im Übrigen die Tochter der legendären Queen Victoria war. Berlin hat einfach schon immer Prominenz angezogen.

Oben angekommen garantiert die Aussichtsplattform des Schinkeldenkmals einen weitläufigen Blick über Berlin. In nicht allzu großer Ferne erkennen wir den Fernsehturm, den Potsdamer Platz und die Domtürme am Gendarmenmarkt. Beeindruckend ist außerdem der Ausblick auf die Großbeerenstraße, die mit dem Wasserfall zu einer Linie verschmilzt und uns in die Ferne zieht.

Entspannen in der Klinkerstein-Villa

Der erfolgreiche Aufstieg auf den Kreuzberg will an einem heißen Sommertag natürlich auch belohnt werden. Am besten mit einem kühlen Getränk oder einem entspannten Cappuccino. Besonders gut geeignet ist dafür die Tomasa Villa Kreuzberg, die von der Kreuzbergstraße aus nördlich in den Park hinein ragt. Zugegeben, die Villa zählt bei Weitem nicht zu den günstigsten Möglichkeiten in Kreuzberg essen zu gehen (wer hätte bei dem Namen auch anderes erwartet). Aber wer immerhin ein Getränk in herrschaftlichem Ambiente genießen will, ist hier bestens aufgehoben. Während bei Regenwetter eine edle Inneneinrichtung und zwei Kamine locken, zieht es uns an diesem heißen Tag im Mai an einen der Tische im Außenbereich. Da der Innenhof bereits besetzt ist, nehmen wir im Laubengang Platz und genießen ein wenig Urlaubsflair.

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Wer sich übrigens gefragt hat, wie das Wasser auf den Kreuzberg kommt, bevor es ihn wieder herunter fällt: Dafür sorgen die Pumpen im Keller der Klunkersteinvilla.

Eure Sarah

Bürgerpark Pankow

An diesem sommerlichen Maisonntag verschlägt es uns in den tiefsten Norden der Stadt. Genauer gesagt nach Pankow, wo wir von der gleichnamigen S- und U-Bahnstation mit der M1 noch ein paar Stationen weiter fahren. Nur noch ein Wechsel der Straßenseite, dann sind wird da: Am Bürgerpark Pankow.

Lust auf eine Runde Wikingerschach?

Schon seit dem 19. Jahrhundert schlängelt sich der Park an der Panke entlang. Früher im Privatbesitz des Begründers der Berliner Börsenzeitung, wurde der Park 1907 mit dem Kauf durch die Gemeinde Pankow in eine öffentliche Grünanlage verwandelt. Obwohl der Park mit seinen gerade einmal 12 Hektar etwas mickrig anmutet, entdeckt der aufmerksame Besucher trotzdem einige Besonderheiten, die einen Besuch lohnenswert machen: Naturdenkmäler zum Beispiel, über 100 Jahre alten Baumbestand, einen Rosengarten der besonders im Sommer Gäste anzieht, Tiergehege mit Ziegen und eine Voliere mit Pfauen und Fasanen – neben einigen Kunstwerken und Denkmälern.

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Was uns ins Auge springt, sind allerdings eher die Menschen, die an diesem Nachmittag ausgiebig dem immer häufiger zu beobachtenden Berliner Trendsport nachgehen: Wikingerschach. Mit Holzklötzen werden andere Holzklötze abgeworfen, bis auf einer imaginären Spielfeldseite irgendwann keine Holzklötze mehr stehen – soweit die einfachen Grundzüge des Spiels. Gibt man noch ein paar Regeln hinzu und vermengt diese mit dem Wind der über den Park fegt und das Zielen nicht ganz so leicht macht, ergibt sich eine herausfordernde Mischung, für die der Bürgerpark Pankow mit seiner großen Wiese bestens geeignet ist. Letztere ist auch ein Anzugspunkt für alle jene, die den Nachmittag lieber für ein Sonnenband nutzen und sich anschließend im angrenzenden Biergarten eine Erfrischung genehmigen möchten. Zu guter Letzt ist auch für die Kleinen einiges geboten: Neben einem großen Spielplatz lädt der an den Park angrenzende Kinderbauernhof „Pinke Panke“ mit Eseln, Schweinen und allerlei Geflügel zum Entdecken ein.

Rittergefechte im Park nebenan

Wem die schön gestaltete Gartenanlage mitsamt Kunst- und Viehzeug zu viel Chichi ist und es lieber ursprünglicher mag, dem sei ein Besuch des anliegenden Volksparks Schönholzer Heide empfohlen. Der weitgehend naturbelassene, leicht hügelige und wesentlich baumhaltigere Park ist sogar so ursprünglich, dass gelegentlich mittelalterliche Ritter durch den Wald ziehen. Wie? Glaubt ihr nicht? Dann fragt am besten persönlich nach bei der Berliner Rittergilde die vierzehntägig im Volkspark für ihre Schaukämpfe trainiert. Dabei setzt die Truppe, wie wir erfahren haben, besonders auf Authentizität und regionalen Bezug. Nachgestellt wird eine fiktive Söldnertruppe aus dem Raum Berlin um das 14. Jahrhundert – mitsamt Speeren, Schwertern, Pfeil und Bogen, jeder Menge blauem Stoff und Rüstungen aus schwerem Metall – so orginialgetreu nachgebaut, dass diese schon einmal gut 40 Kilogramm wiegen kann. Hut ab!

Schon auf einer Ansichtskarte um das Jahr 1900 zu sehen ist im Übrigen das Eingangstor zum Bürgerpark, das sich mittlerweile als Wahrzeichen Pankows etabliert hat. Und auch wenn der Park keine so große Besonderheit darstellt, dass sich eine Fahrt durch die halbe Stadt dorthin lohnen würde – einmal den steinernen Bogen echt und in Farbe zu sehen, das hat schon was.

Eure Sarah

East Side Gallery

Die East Side Gallery ist der längste noch erhaltene Abschnitt der Berliner Mauer (1961-1989) und ist der Touri-Magnet Berlins schlecht hin. Die Freiluft-Galerie wurde 1990 eröffnet, nachdem 118 Künstler aus 21 Ländern die ehemalige triste, graue Ostseite der Mauer bemalt hatten. Die Bilder stellen verschiedenste Assoziationen mit den damaligen politischen Ereignissen dar.

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Seit 1991 steht das bunte Stück Mauer unter Denkmalschutz und lockt Jahr für Jahr Touristen aus der ganzen Welt an. Alle wollen sie ein Foto mit dem Trabi, der scheinbar die Mauer durchbricht. Oder ein identisches Bussi-Foto vor dem berühmten sozialistischen „Bruderkuss“ von Honecker und Breschnew.

Graffitis beschädigen die Mauer

Leider ist das Stück Mauer nicht gefeit vor Vandalismus und muss immer wieder saniert werden. 2009 wurden alle Malereien von den Künstlern selbst restauriert. Im November 2015 wurde sogar ein Zaun errichtet, um zu verhindern, dass die soeben entfernten Graffitis gleich wieder ihren Platz auf der Mauer finden. Denn viele Besucher verwechseln die bemalte Mauer mit einem Art Gästebuch. So sind überall Namen und Daten, eingekringelt mit einem Herzchen, zu lesen.

Entlang der Spree

Um die gesamte Länge von über 1,3 Kilometer zu besichtigen, steigt ihr am besten am Ostbahnhof aus und spaziert Richtung Oberbaumbrücke. Oder andersherum, dann fährt ihr bis zum S und U-Bahnhof Warschauer Straße. Nehmt euch Zeit, die verschiedenen Motive zu begutachten und vielleicht schafft ihr es ja sogar, einige Fotos ohne eine Horde Touristen darauf zu schießen.

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Ungefähr in der Mitte der Galerie, gegenüber der Mercedes-Benz-Arena (ehemalige O2-World), wurde ein relativ großes Stück entfernt und etwas versetzt dahinter wieder aufgestellt. So gibt es einen direkten Zugang zur Spree mit tollem Blick auf die schöne Oberbaumbrücke. Hier könnt ihr euch entspannt in die Wiese legen, die Atmosphäre genießen und manchmal auch Straßenmusikern lauschen.

Ach übrigens …

Betrieben wird dieses Stück Berliner, deutscher, weltweiter Geschichte übrigens von der Künstlerinitiative East Side Gallery e.V. 1996 gegründet, setzt sich dieser Verein von Anfang an für die dauerhafte Erhaltung und den Schutz der East Side Gallery ein. Jeder Künstler, der im Wendejahr ein Bild an die Mauer in der Mühlenstraße gemalt hatte, ist automatisch Mitglied dieses Vereins. Und der freut sich natürlich über jede große und kleine Spende zum Erhalt dieses Denkmals.

Olivia

Okay, wir geben es ja zu: Wir sind Wiederholungstäter. Statt unserem Auftrag nachzukommen, Neues auszuprobieren und wöchentlich etwas Anderes für euch zu testen, zieht es uns immer wieder nach Friedrichshain. Genauer gesagt in die Wühlischstraße 30. Kurz hinter der Tramstation Simplonstraße verbirgt sich zwischen Buchhandlung, Wohnraum und trendigen Geschäften ein Muss für alle Fans guter Schokolade.

Französisches Flair in Friedrichshain

Das Olivia könnte man mittlerweile schon fast als eine wahre Institution im Simon-Dach-Kiez bezeichnen. Eine Institution mit französischem Flair, versteht sich. Denn laut eigenen Angaben gibt es in dem kleinen Café die besten französischen Tartes von ganz Friedrichshain. Und ja, wir können sagen: Bisher haben wir gegen diese Behauptung absolut nichts einzuwenden! Für euch getestet haben wir beispielsweise eine Tarte mit dreierlei Sorten Schokolade und eine fruchtige Tarte-Variante mit Beeren. Auch der Tee und die weiße und dunkle Trinkschokolade sind sehr zu empfehlen.

Daneben gibt es aber auch noch allerlei weitere Leckereien in dem kleinen Laden zu entdecken. Neben den Tartes und Torten türmen sich kunstvolle Pralinen im Verkaufstresen und in den wandhohen Regalen stehen ordentlich sortiert und süß dekoriert verschiedene Schokoladentafeln zur Auswahl. Wer nach Bio und Fair-Trade sucht, wird hier genauso fündig wie jemand, der ungewöhnliche Kombinationen wertschätzt: Schokolade mit Pfeffer zum Beispiel. Beim Kauf von Tafel- oder Trinkschokolade wird man bestens beraten. Der ideale Ort also, um besondere Geschenke einzukaufen. Auch Gutscheine sind im Olivia zu erwerben. Allerdings sollte man den Betrag bei einem solchen Präsent nicht allzu niedrig ansetzen – die Preise im Olivia sind der Qualität entsprechend hoch.

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Eine ganz besonders coole Geschenkidee sind auch die Kuchen im Glas, die lange Zeit haltbar sind und wie frisch gebacken schmecken sollen, wenn man sie vor dem Öffnen kurz in den Backofen stellt.

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Mangelndes Platzangebot

Das einzige, was uns bei unserem Besuch ein wenig negativ aufgefallen ist, ist dass das Café sehr wenige Sitzgelegenheiten bietet. Im Laden selbst ist kein Platz für Tische und Stühle und vor dem Olivia ist deren Anzahl auch sehr begrenzt. Gut, wir waren auch zu Herbst- und Winterzeiten dort. Aber viel mehr als drei kleine Tisch und sechs Stühle finden vor dem Olivia kaum Platz – genauso wie wir, wenn die Tischchen schon belegt sind. Bisher hatten wir keine Probleme, da die meisten übrigen Besucher Kuchen und Pralinen zum Mitnehmen gekauft oder ein Geschenk besorgt haben. Dennoch ein kleines Manko des Schokoladencafés. Ebenso wie die nicht vorhandene Kundentoilette.

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Aber dennoch: Irgendwie macht dieses Kleine, dieses Versteckte und Süße auch den Charme des Olivia aus. Wäre es anders, wäre es kaum dasselbe.

Das Olivia hat täglich von 12 bis 19 Uhr, sonntags von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Wer also am Wochenende ein gemütliches Plätzchen nach seinem Spaziergang über den Markt am Boxhagener Platz sucht, ist hier bestens aufgehoben.

Eure Sarah

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12 Grad Aetherloge

Mitten im schönen Friedrichshain unweit der zwei markanten Türme des Frankfurter Tors und etwas abseits des allabendlichen Simon-Dach-Trubels findet ihr die 12 Grad Aetherloge. Es ist eine Bar mit Motto, was aber nicht bedeutet, dass Ihr da nur verkleidet reinkommt.

Um unserem Bildungsauftrag nachzukommen, hier vielleicht eine kurze Definition, was der Kenner mit Steampunk so im Allgemeinen verbindet: Es handelt sich hier um eine kulturelle Bewegung, die vor allem der Lebensweisen des viktorianischen Zeitalters huldigt, diese jedoch gleichzeitig um futuristisch-technische Mittel erweitert und zwar sowohl in Sachen Mode, als auch in sonstigen Accessoires. Also 19. Jahrhundert meets Science-Fiction.

Absinth für den guten Zweck

Seit 2012 existiert diese von außen etwas unscheinbare Bar und bietet dem neugierigen Besucher im Inneren wirklich ein tolles Ambiente. Neben sehr aufwendigen Wandgemälden findet man überall im Gastraum steampunk-typisches Interieur. Seien es die auffälligen Leuchten an der Theke, die wirklich schön anzusehende Kanone dahinter (keine Sorge, reine Deko), oder das alte Klavier mit Kerzen in der Ecke. In der Mitte des Gastraums befindet sich eine kleine Bühne, die regelmäßig von Kleinkünstlern und Musikern genutzt wird.

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Gegen den Durst gibt es neben dem normalen Angebot von Bier vom Fass, Wein und Cola, auch noch Craftbeer (Was ist eigentlich Craftbeer?) von der Bierfabrik Berlin, das sehr sehr lecker, jedoch auch mit stolzen Preisen aufwartet, die man jedoch bei dem Geschmack furchtbar gern zahlt.

Was die Aetherloge jedoch einzigartig macht, ist wohl der Absinth und – glaubt mir – der beste Met Berlins in verschiedenen Sorten. Letzerer wird von der Imkerei Apiarium im Herzen Weddings produziert und ein Teil des Erlöses geht an einen guten Zweck. Genaueres gibt’s auf der Website vom Apiarium.

Die böse Nachbarin

Preislich hält sich das 12 Grad an den allgemeinen Standard, der in der Umgebung der Simon-Dach-Str. so üblich ist. Die Location kann auch für Privatfeiern gemietet werden und verfügt im Sommer auch draußen über Sitzmöglichkeiten. Und … die Nachbarin die früher immer mit Kartoffeln aus dem 3. Stock geworfen hat, ist inzwischen wohl ausgezogen, so dass der gefahrlose Genuss eines Kaltgetränks ohne Weiteres möglich ist.

Wer also Lust hat mal in eine andere Welt einzutauchen und etwas zu trinken, das man nicht überall bekommt, sollte bei seiner nächsten Tour durch die Berliner Barszene die Aetherloge in der Frankfurter Allee 24 auf dem Schirm haben.

Eure Carina