Café am Neuen See

Das Café am Neuen See ist wohl eins der am idyllischsten gelegenen Cafés in Berlin. Ihr werdet vom leuchtenden Tiergarten-Grün förmlich erschlagen und wollt nicht mehr weg. Interessanterweise ist die Bezeichnung ‚Café‘ hier unglücklich gewählt, denn das Café am neuen See auch Biergarten, Raststätte, Restaurant und Berliner Naherholungsgebiet.

Nun ist es aufgrund seiner Lage mitten im Tiergarten nicht einfach zu finden. Mit dem Auto müsst ihr schon ein wenig suchen, um diese umwerfende Location direkt hinter der Botschaft von Spanien zu verorten. Glücklich ist dann der, der hier auch noch eine passende Abstellmöglichkeit für sein Gefährt findet. Am besten gelangt ihr hierher, indem ihr von der Hofjägerallee in die Rauchstraße einbiegt. Gut gemeinter Tipp: Dennoch solltet ihr besser zu Fuß oder mit dem Fahrrad herkommen – ist eh umweltfreundlicher.

am-neuen-see-4

Also wie gesagt, im Grunde besteht das Café am Neuen See aus drei Locations in einer: Zunächst findet ihr in ihm einen geräumigen Biergarten mit Selbstbedienung und dementsprechend lockerer Atmosphäre, in dem genug Platz selbst für größere Besuchergruppen ist und wo ihr hausgemachte Brezeln und Leberkäse oder leckere – aber nicht ganz billige – Steinofenpizza erwerben könnt. Direkt am Ufer habt ihr darüber hinaus die Gelegenheit ein kleines Ruderboot auszuleihen und eine romantische Tour über den Neuen See und um seine kleinen Inseln zu unternehmen. Ihr müsst dabei nicht einmal die Ohren genau spitzen und die Nase rümpfen, um mit allen Sinnen zu erfahren, dass der Zoologische Garten nur einen Steinwurf entfernt ist.

Weitere Restauransts gibt’s hier >>

Und nicht zuletzt ist es ein höherpreisiges italienisches Restaurant mit Gartenterrasse und im Jagdhausstil sehr rustikal eingerichtetem, unglaublich gemütlichem Innenraum. Das Übrige tut das riesige Panoramafenster, das bei Schnee und Sonnenschein einen atemberaubenden Blick nach draußen auf den See gewährt.

Nun gibt es zwar preiswertere Ess- und Trinkmöglichkeiten in Berlin, aber bei der wundervollen Aussicht auf den Neuen See vergesst ihr das hundertprozentig sofort. Komischerweise hat man nie das Gefühl, dass es touristisch überlaufen ist, sondern meint sich unter Berlinern wiederzufinden, die einfach einen Ausflug ins Grüne unternommen haben.


Seerose

Die großen Kinder unter euch wissen, dass das Gebäude der Seerose schon seit mehr als 30 Jahren steht. Bis heute hat sich ihr Äußeres auch irgendwie kaum verändert und versprüht aufgrund seiner markanten Architektur durchaus auch heute noch eine Menge DDR-Charme, der die größeren Besucher unter uns an die längst vergangene Kindheit zu erinnern vermag … nicht zuletzt auch vom Wasser aus, wenn ihr auf der Neustädter Havelbucht mit dem Boot unterwegs seid.

Aber zurück in die jüngere Vergangenheit: Wie geschockt standen wir eines Tages da und mussten feststellen, dass unsere geliebte Sandbar nicht mehr da ist: Heimstätte vieler lauer Sommerabende, in denen wir mit einem Schöfferhofer Grapefruit in der Hand den Blick auf die Neustädter Havelbucht und den leichten Geruch von Bootsbenzin genießen durften.

Es stellte sich heraus, dass die Seerose ihr Konzept völlig überarbeitet hatte – von einer Strandbar mit Urlaubsflair zur höherpreisigen Gastronomie mit – wow! – richtigen Tischen und Stühlen. Sowohl die Terrasse als auch der Innenraum versprühen eine sehr gediegene Atmosphäre. Alles ist irgendwie nach der Sonne ausgerichtet.

Wohin der geübte Blick auf streift … die Seerose versprüht überall gemütliche Atmosphäre. Ergänzend wirkt da natürlich die nette Bedienung und nicht zuletzt die akzeptablen Preise der sehr übersichtlichen Karte. Bei unserem letzten Besuch an einem sonnenreichen Mittwochnachmittag waren nahezu alle Tische auf der Terrasse reserviert – ein Zeichen dafür, dass die Seerose auch bei Leuten, die nach einer Veranstaltungs-Location suchen, mehr als beliebt ist.

Das wirklich nette Ambiente, das Steak und der unfassbare Classic-House-Burger entschädigen jedoch für den Verlust der geliebten Sandbar. Zwar reicht auch dieser Burger nicht an Berliner Burgerklassiker von Burgeramt oder Berlin Burger International heran, sucht hier bei uns in Potsdam jedoch durchaus Seinesgleichen.

Die Aussicht auf die Neustädter Havelbucht ist schließlich noch dieselbe – und die Cocktails mitunter sogar besser: so zum Beispiel der mehr als abgefahrene „Harlem Cucumber Shake“ mit Wodka, Gurkensaft, Zitrone, Eiweis und ‘ner Prise Meersalz.

Fazit

Hingehen und sich davon überzeugen, dass nicht alles Neue per sé schlecht ist. Der doch recht drastische Umbau hin zum aktuellen Design macht die Seerose zu einem hervorragenden Restaurant in Potsdam.

Bürgershof

Die erste Frage, die sich stellt: Gehört der Bürgershof nun zu Potsdam oder zu Berlin? Dieser idyllische Biergarten liegt irgendwie so komisch auf der Grenze zwischen beiden Städten, sodass böse Zungen gar behaupten, er gehöre zu Berlin.

Wir haben sauber nachrecherchiert und können nun mit geografischem Wissen protzen: Der Bürgershof liegt in Klein-Glienicke, Klein-Glienicke gehört zu Potsdam, also ist er ein Potsdamer Biergarten, zumal er aus Potsdam sowieso viel besser zu erreichen ist. So!

Jedenfalls ist er mit seinem gediegenen Ambiente und der schönen Aussicht auf die Einfahrt zum Teltowkanal mit vorbeifahrenden Yachten und DIKI-Tours-Flößen und dem sich dahinter auftürmenden Park Babelsberg ganz anders, als man sich den Standardbiergarten so ausmalt: keine laute Musik, nur leises Murmel der unzähligen Gäste, die es sich am Ufer des Teltowkanals in der abendlichen Sonne gut gehen lassen und die es trotz ihrer mitunter hohen Zahl nicht schaffen, den Biergarten überfüllt wirken zu lassen.

Aufgeteilt in Biergarten mit den üblichen Bierbänken und –tischen und einen strandbarähnlichen Bereich mit grüner Wiese und loungigen weißen Vollplastik-Liegestühlen, auf denen man Stunden verbringen kann, ist der Bürgershof schon irgendwie ‚special‘. Dies äußert sich ferner darin, dass die Leute sich hier am Selbstbedienungskiosk – dessen Personal echt schnell und freundlich ist –  wohl eher mit einem Glas roten Bordeaux mit Couscous-Salat versorgen als mit gelbem Berliner Kindl und der ebenfalls angebotenen Weißwurst.

Buergershof - 1

Wir sind jedes Mal überrascht über die reichhaltige Speisenauswahl. So könnt ihr hier neben den Biergarten-Bestsellern wie Brezeln, Weißwurst, Obazda und Knödel auch erwähnten Couscous-Salat oder mediterranen Nudelsalat probieren. Geschmacklich gehören die jetzt nicht unbedingt zur noblen 3-Sterne-Cuisine, aber meckern kannste trotzdem nicht.

Kurzum: Hier kommt jeder geschmacklich auf seine Kosten und man würde sich nicht wundern, wenn Familien hier einen ganzen langen Sommertag verbringen … nicht zuletzt auch wegen des kleinen Spielplatzes und der klitzekleinen Badestelle, an der man durchaus auch mal mit Kanu anlegen und das ein oder andere Hopfen-Schörlchen genießen kann.

Bei einem unser letzten Besuche haben wir übrigens auch schon Hochzeitsfeiern gesehen. Nach eigenen Angaben der Betreiber finden drinnen mitunter Feiern mit bis zu 1.000 Personen statt.

Was gibt’s zu meckern?

Die Fassbrause ist aus der Flasche. Schade! Ansonsten sind wir hier im Bürgershof jedes Mal wunschlos glücklich und genießen einfach nur das traumhafte Sommerwetter.