Sake Sushi Bar

Wir betraten ein kleines, offenbar familienbetriebenes Restaurant, an dem – Überraschung – kein einziger Tisch belegt war. So konnten wir uns jedoch einen guten Eindruck verschaffen. Keine Gemeinschaftstische, an denen einander fremde Gäste eingezwängt sitzen müssen, sondern einzelne Restauranttische.

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Kein Show ’n Shine

Keine extra angefertigten Speisekarten mit neumodischen Schriftarten und wenig Auswahl: Die Sake-Sushi-Bar strahlt schon mal nicht das typische ‚Chi-chi‘ anderer Sushi-Läden in der nahen Umgebung aus wie z. B. dieser hier >>

Jedoch ist sie auch nicht wirklich asiatisch eingerichtet. Vielmehr mutet sie mit den zahlreichen Spirituosen hinter dem breiten Tresen an wie eine Szene-Cocktailbar mit asiatischen ‚Touch‘. Die indirekte Beleuchtung sowie die riesigen Wandspiegel unterstützen diesen Eindruck, erzeugen jedoch ein einladendes und sehr gemütliches Ambiente. Man fühlt sich sofort wohl. Nicht zuletzt, weil hinter der Theke ein Forsythienstrauch mit Weihnachtsbaumkugeln steht. Offenbar das ganze Jahr hindurch. Whaaat?

Das Essen

Als wir beim Bestellen die Preise bemerkten, begannen wir zu zweifeln, ob die Bewertungen im Internet tatsächlich so zutreffen: So gutes Sushi für solch niedrige Preise? Zunächst bestellten wir Ingwertee: Wir lieben ja diese individuell angefertigten Tongefäße, in denen neben Tee zum Beispiel die ganz ‚okaye‘ Miso-Suppe (war mit im Menü) kam.

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Was jedoch nicht okay, sondern ausgezeichnet war, waren die ultra-leckeren vier im Bastkorb servierten Ebi-Shumai – gedämpfte Teigtaschen mit Garnelen –, die wir uns als Vorspeise gönnten.

Das Sushi, das auf zwei Platten kam, für drei Leute gereicht hätte und daher im Laufe des Abends fröhlich hin- und hergereicht wurde, katapultierte uns zwar nicht in den absoluten Sushi-Himmel, war jedoch über jeden Zweifel erhaben: z. B. die Red Dragon Roll mit Garnelen mit scharfer, roter Mayonnaise. Lecker. Achtung! Tipp: Wir outen uns als Kimchi-Fans, das wir gern statt des stets servierten Ingwers aufs Sushi tun. Der saure Geschmack dieses fermentierten Gemüses vervollkommnet jedes Sushi-Erlebnis.

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Die Preise

Da sich trotz Prime-Time am frühen Samstagabend der Laden auch mit längerer Verweildauer nicht füllte, kann er durchaus als Geheimtipp betrachtet werden, obwohl viele Bewertungen auf anderen Plattformen auch von überfüllten Tischen und langen Wartezeiten berichten. Mit 39,- € samt Vorspeise und Getränken für zwei Personen finden wir die Sake Suhis Bar für Berliner Verhältnisse alles andere als hochpreisig.

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NU

Freunde des guten Geschmacks und insbesondere der asiatischen Küche – wer das NU noch nicht kennt, wird hoffentlich nach diesem Artikel alles richtig machen und dort schnellstmöglich vorbeischauen.

Asiatische Restaurants sprießen in Berlin aus dem Boden wie Unkraut und so unterschiedlich sie sein mögen, so sehr ähneln sie sich eben doch. Wer aber asiatische Cross-Over/Fusion Kochkunst auf höchstem Niveau erleben möchte, ist hier goldrichtig.
Wenn man den stilvoll, modern eingerichteten Laden betritt, wird man mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit direkt am Eingang wärmstens in Empfang genommen und zu einem hoffentlich freien Tisch gebracht – da es hier eigentlich nie leer ist, ist es empfehlenswert vorab zu reservieren.

Neben den „anonymeren“, kleineren Tischen gibt es im Herzen des Geschehens große Tische, an denen 10 bis 12 Personen Platz finden. Konzept dahinter ist, Menschen zusammenzubringen. Und wo wäre das leichter als bei einem guten Essen? Alles in allem vermittelt das Konzept, untermalt durch gute Musik, eine angenehme, entspannte und lockere Atmosphäre, wo ihr definitiv Seinesgleichen antreffen werdet.

Die Auswahl der Speisekarte macht es einem wahrhaftig nicht leicht, sich festzulegen, da mit jeder Seite die Entscheidung schwieriger wird. Die Karte hält für alle Geschmäcker etwas bereit – von leichten frischen Vorspeisen, Suppen und Salaten über klassische Hauptgerichte und extravagante Kreationen oder Burger bis hin zu verführerischen Desserts ist alles dabei.  Zusätzlich gibt es wechselnde Empfehlungen der Küche, die es euch nicht gerade einfacher machen werden.

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Das aufgeweckte Serviceteam hat unseren Besuch durch die fortwährende Aufmerksamkeit gegenüber unseren Wünschen definitiv versüßt. Wir wurden hervorragend beraten und hatten sogar das Glück, uns direkt mit Küchenchef Max unterhalten zu dürfen, den wir repräsentativ für sein Team in höchsten Tönen loben können. Es war ein reines Geschmackserlebnis, welches durch die Frische und Kompositionen der Zutaten und Gewürze entstand und im Gedächtnis bleibt.

Wir möchten an dieser Stelle auch die Bar erwähnen: Hier werden nicht nur Klassiker angeboten, sondern auch eine vielfältige Auswahl hausgemachter Kreationen, den „nu drinks“. Sehr zu empfehlen!
Nun haben wir uns bei den letzten Besuchen schon gefühlt durch die ganze Karte gegessen, diesmal gab es aber vegetarische Frühlingsrollen, den Shanghai Burger mit Süßkartoffelpommes, Nuah pat pak (argentinisches Rumpsteak mit Ingwer-Limettenmarinade), Szechuan yang yu (gegrilltes Lammcarrée), Geng phet gai (krosse Hähnchenbrust in Curry-Kokosmilch) und einen Gruß aus der Küche mit einem Papayasalat und Laab ped (gebratene Entenbrust in pikanter Sauce).

Preislich liegt das NU eher in der gehobenen Kategorie – Preise, die ihr für dieses Angebot allerdings gerne bereit sein werdet zu zahlen.
Wir schwärmen jetzt noch von unserem Besuch und werden bestimmt bald wieder im NU aufschlagen. Aber zunächst seid ihr dran. Ab ins Nu in der Schlüterstraße, welches ihr im Übrigen nicht mit dem NUI verwechseln dürft, das nur einen Steinwurf vom NU entfernt ist.

Bikinihaus

… und das nun schon seit über einem Jahr! Fündig wird der kundige Berliner dabei im Bezirk Charlottenburg, genauer gesagt an der Budapester Straße 38 – 50. Dort steht, eingerahmt von Zoo und Gedächtniskirche, das nicht minder geschichtsträchtige Bikini Berlin. Im Jahr 1957 als Teil des Zentrums am Zoo errichtet, hat das Bikinihaus seinen Namen bis heute behalten. Er hat sich mit einer solchen Selbstverständlichkeit in den Berliner Wortlaut eingebürgert wie das Rote Rathaus, die Schwangere Auster oder die Hungerharke.

Für den 50er-Jahre‐Spitznamen verantwortlich gemacht werden kann das sogenannte „Luftgeschoss“ – ein mit Berliner Luft gefüllter Gebäudepart, der den Bau in einen unteren und einen oberen Bereich teilte und im zweiten Stock den Blick auf den dahinter liegenden Zoo freigab. Die Bikini-Form des mittlerweile renovierten Gebäudes ist leider wieder verschwunden. Geblieben ist jedoch seine Attraktivität. Zum Beispiel in Form der riesigen (7000 m²!), frei zugänglichen Dachterrasse mit Blick auf die Gehege des Zoos. Oder in Gestalt des riesigen Panoramafensters im Erdgeschoss, das den Blick auf den Affenfelsen freigibt und Menschen wie Pavianen beste Unterhaltung bietet.

Das Bikini Berlin ist in erster Linie ein großes Einkaufsparadies. Fernab der gängigen Labels finden sich über drei Stockwerke verteilt Gastronomie, sowie verschiedene Mode- und Einrichtungsgeschäfte, die zum Schlendern und Staunen einladen. Einen Einkauf selbst kann sich in den teilweise hochpreisigen Läden allerdings nur zahlungskräftige Kundschaft leisten. Das ist der Preis für die Individualität des Bikini Berlin, den Wunsch danach, keine Läden gängiger Shoppingcenter zu beherbergen. Dennoch lohnt sich eine kleine Safari durch die Concept Mall. Denn bei einem Spaziergang vorbei an den grünen Streben und durch die hölzernen Boxen im Erdgeschoss kann doch so mancher Schatz gefunden werden. Boxen? Ja, richtig gelesen: In einem Teil des Einkaufszentrums, der ein wenig an eine große Markthalle erinnert, finden sich mehrere „Bikini Berlin Boxes“. Das sind kleine Ladenflächen in Form überdimensionaler Holzkisten, die von Händlern und Designern für mehrere Monate gemietet werden können. Die stetig wechselnden Mieter lassen eine Art Marktgefühl aufkommen – immer wieder gibt es Neues zu entdecken!

An die Concept Mall angeschlossen ist auch das 25hours Design-Hotel, ein Hochhaus, das mit zwei Besonderheiten aufwartet: Dem Restaurant Neni und der Monkey Bar im 10. und krönenden Stockwerk des Gebäudes. Das Neni, das sich nicht so recht einer kulinarischen Stilrichtung oder Ländergruppe zuordnen möchte, bietet eine bunte Mischung aus Fisch, Fleisch, Salaten und Humus zu für Berliner Verhältnissen gehobenen Preisen. Getreu dem Motto des Hotels, „Urban Jungle“, verheißt die Monkey Bar nicht nur einen Blick auf die Affengehege des Zoologischen Gartens, sondern auch auf den Großstadt-Dschungel vor seiner Dachterrasse. Im Sommer lässt es sich hier wunderbar bei einer Gin Tonic Variation oder leckeren Kleinigkeiten wie Humus oder Sandwiches die Aussicht genießen.

Sehr zu empfehlen sind übrigens die Süßkartoffel-Pommes mit Sweet Chili Chutney zum Sonnenuntergang! Auch für Wintergäste hat die Monkey Bar etwas zu bieten: Die bodentiefe Glasfront sorgt auch in den kalten Monaten für einen atemberaubenden Blick und die Kaminecke spendet wohlige Wärme, so dass tatsächlich auch bei Minusgraden ein bisschen Urwaldgefühl aufkommt. Auch wenn sich Neni und Monkey Bar allmählich zum Hot Spot der Gegend um den Bahnhof Zoo entwickeln und dementsprechend gut besucht sind, ist ein Besuch definitiv lohnenswert!

Eure Sarah