11-line

… so lässt sich das 11-line am einfachsten beschreiben: Es folgt schlicht und ergreifend keinem Stil. Schon beim Eintreten fragt man sich mit Blick auf die unzähligen Plakate, Flyer und Aufkleber an der Wand nur „Mann, wo bin ich hier bloß?“.

Ganz anders der Nachbarraum, wo man bei miesem Wetter Platz nehmen kann: Er wirkt mit seinem wohl immer noch originalen DDR-Steinfußboden und seiner grün-weißen Wand und den Gemälden mehr wie eine Berliner Hipster-Galerie. Und bei Sonnenschein drängt sich die Bevölkerung auf bunt zusammengewürfelten Bänken, Holzstühlen oder Strandsesseln auf dem Gehweg vor dem Laden in dem sonst nahezu menschenleeren Abschnitt der Charlottenstraße, was das 11-line noch mehr wie eine hipstereske Berliner Kneipe wirken lässt. das 11-line entwickelt hier einen ganz eigenen Charme, wie man ihn in Potsdam kein zweites Mal vorfindet. Am nächsten kommt dem dabei noch die szenige Waschbar in Potsdam West.

Und nebenbei kannst du von der leckeren Birnen-Limo über die Fritz-Cola oder einen stinknormalen Latte Macchiato hier alle Getränke und Speisen erwerben, die du woanders auch bekommst.

Anders als andere Cafés

Selbst das Service-Personal ist hier anders als die anderen: Du kannst sie nie auf dem falschen Fuß erwischen, höchstens in der falschen Situation. Sollten sie gerade dabei sein, eine Zigarette zu rauchen, wirst du mitunter warten müssen, bis diese fertig geraucht wurde – dann kann’s mit der Bestellung losgehen. Aber das verzeihst du ihnen sofort, wenn du mit ihnen sprichst. Super-nett, super-unkompliziert und freundlich. So stellen wir uns ein Straßencafé vor, das nicht den Anspruch eines Café Heider oder Wiener Café hat.

Und was andere Cafés auch nicht haben, ist zum Beispiel die allmittwöchliche Tischtennisrunde im 11-line. Einfach hingehen, Drink bestellen, eine von den – Sorry, Freunde – abgeranzten Kellen ergattern, mitmachen, verlieren, weitertrinken – und das alles Übrigens im eben erwähnten Raum mit dem DDR-Steinfußboden.

Übrigens, das reichhaltige Sonntagsbrunch für 8,- € ist genauso wie man es vom 11-line erwartet: alternativ, preiswert, gemütlich. So, mehr ist nicht zu sagen. Außer dass man das 11-line unbedingt einmal live erlebt haben muss.

Lemon Gras

Wer von außen auf das Lemon Gras schaut, wird nicht auf die Idee kommen, dass sich hinter den Mauern der typischen Architektur des holländischen Viertels eines der besten thailändischen Restaurants in und um Potsdam verbirgt.

Und ehrlich gesagt, an diesem Eindruck ändert sich jetzt nicht so viel, wenn ihr den Laden in der Benkertstraße betretet. Aber all das ist flugs vergessen, wenn ihr die Nase in Richtung Küche bewegt: Das gesamte Etablissement verbreitet einen Duft nach Curry, asiatischen Gewürzen und gebratenem Fleisch, dass einem das Wasser nur so im Munde zusammenläuft.

Wenn ihr nun die nicht gerade große Servierstube – anders können wir das kleine Kämmerlein nicht nennen – betretet und glücklicherweise noch einen freien Tisch ergattern konntet, beginnt der Wohlfühlabend: Der Service hier ist sprichwörtlich außergewöhnlich. In wenig anderen Restaurants in Potsdam wird man so nett begrüßt und freundlich bedient wie im Lemon Gras. Wir sind an einem Samstagabend hier gewesen und hatten demzufolge etwas länger auf unser Essen zu warten. Kein Problem: die Inneneinrichtung vermag euch, auch längere Wartezeiten zu versüßen. Sie passt halt so gar nicht zu einem asiatischen Restaurant. Aufforderung an das Lemon Gras an dieser Stelle: Bitte unbedingt so lassen.

Aber nun zum Essen: Als Vorspeise können wir einen Salat mit Hühnchenfleisch nicht nur empfehlen, sondern bestehen darauf, dass ihr ihn probiert. Es lohnt sich – aber sowas von. Für den Hauptgang wählten ein verdammt scharfes Thai-Curry mit traumhaft zartem Rindfleisch, leckerem Reis und sehr liebevoll garnierten Gemüse. Alles verdammt lecker und geschmacksintensiv.

Lemon Gras - 1

Keine Lust auf asiatisch? Andere Restaurants in Potsdam hier >>

Wenn ihr der Schärfe des Thai-Currys im Anschluss dann noch etwas mit „süß“ begegnen müsst bzw. wollt, ist nur eins der wirkliche wahre Nachtisch der Wahl: Klebereis mit Thai Mango und einer Kugel Kokos-Eis nebst Früchten. Wer von euch Klebereis noch nicht kennt: is‘ halt Reis, der zusammenbappt – der Nachtisch-Himmel auf Erden.

So, und wer nun denkt, ein authentischer Asiate außerhalb Asiens – der zieht uns doch das Geld nur so aus der Tasche, liegt falsch. Alle Gerichte werden zu fairen Preisen feilgeboten, auch wenn’s ein wenig preisintensiver ist als beim Asiaten an der Ecke. Und wer sich die Fotos auf deren Facebook-Seite betrachtet, dem fällt auf, dass selbst asiatische Mönche das absolut genau so sehen. Is‘ ja der Hammer.

 

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Cana

Keine Idee für’s Frühstück? „Warum nicht mal arabisch“, fragten wir uns und entschieden uns eines sonnigen Wintersonntags kurzerhand für das Cana Restaurant: traumhaft gelegen in der ursprünglichen Mitte von Berlin am Berliner Spreekanal, welcher zusammen mit der Spree die Fischerinsel umfließt.

Im Sommer sitzt du direkt am Kanal – da wo es so schön nach Wasser riecht. Da wo es halt nach Berlin riecht. Auf den ersten Blick erscheint das nach einem modernen Bürohochhaus anmutende Gebäude direkt am Kanal kein so tolles Restaurant zu beherbergen. Sobald man den kleinen Vorraum durch die Eingangstür betritt, weiß man jedoch umgehend, wo man sich befindet: Der Gastraum bietet mit zahlreichen Tischen genug Platz auch für größere Gruppen. Ein extra abgetrennter Raum lässt sich auch für Feiern mieten.

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Wir haben uns beim letzten Besuch einmal dem Brunch für wirklich faire 10 Euro gewidmet und können durchaus sagen: „Ein verdammt leckeres arabisches Essen“. Im Vergleich zu anderen arabischen Restaurants in Berlin könnte die Auswahl etwas größer sein; geschmacklich muss sich das Cana jedoch hinter keinem dieser anderen Locations verstecken. Im Gegenteil. Alles ist frisch zubereitet, von megascharfem Zaytoun-Salat mit Oliven, Nüssen und Granatapfelsirup über gegrillte Auberginen mit Sesamcreme und natürlich auch dem sehr gut gelungene Hommous bis hin zu den süßen Nachspeisen schmeckt alles sehr intensiv.

Ok, mitunter sehr knoblauchlastig. Aber so ist es halt ebenfalls verdammt lecker! Nun hätten die warmen Speisen sowie das süße Dessert durchaus reichhaltiger sein können, aber nach dem Sich-durchprobieren aller angebotenen Speisen ist man meist sowieso bereits satt.

Nur’n Vorschlag

Was wir natürlich auch nicht unerwähnt lassen wollen, ist die typisch orientalische Gastfreundlichkeit. Da bleibt man gern etwas länger. Aber einen kleinen Vorschlag hätten wir noch: Nun ist es ja ein arabisches Brunch. Darum würden wir uns wünschen, dass die vielen verschiedenen und wirklich leckeren Saucen, Teigteilchen und Salate jeweils ein kleines Etikett hätten, die die Dinge kurz erklären. Nicht jeder Gast, der das Cana das erste Mal betritt, weiß von Vornherein, was ihn speisentechnisch erwartet. Ansonsten – wir kommen ganz sicher wieder.

Café à la Russe

Das Café à la Russe in der Lindenstraße Ecke Hegelallee in unmittelbarer Nähe zum Jägertor gibt es erst seit Frühjahr 2015. Optisch sticht es nicht gerade heraus.

Im Vergleich zu anderen großen Cafés in der Potsdamer Innenstadt ist es mit seinen rund 30 Plätzen eher winzig. Aber irgendwie macht es das noch ein bisschen gemütlicher und sympathischer. Die typisch russische Inneneinrichtung – den Vorwendekindern unter euch werden Erinnerungen wach – von der Matrjoschka bis zum Samowar und Rot als dominierende Farbe tun ihr Übriges.

Aber genug geschwärmt, reden wir übers Essen: Das Besondere am Café à la Russe ist, dass alle Speisen zu 100 % hausgemacht sind und darüber hinaus zu echt fairen Preisen gehandelt werden. So bekommt ihr zwischen 12 und 14 Uhr ein wochentägliches Mittagsmenü für lediglich 5,50 €, welches ein Heißgetränk, eine Suppe und dazu unfassbar leckere Piroschki beinhaltet. Und selbstverständlich alles auch ‚to go‘.

Für den, der diese kleinen gefüllten Teigtaschen nicht kennt und sich keinen Reim drauf machen kann, empfiehlt sich ein Blick in die Fotos hier oben drüber. Piroschki sind eine russische Spezialität und bestehen aus Hefeteig und können mit Fisch mit Gemüse und Eiern oder Pilzen, aber auch mit süßer Marmelade gefüllt sein. Der Duft, den sie machen, wenn sie gerade zubereitet worden sind, ist nahezu betörend.

Oder die traumhaften Pelmeni, welche ebenfalls ihresgleichen in Potsdam und Umgebung suchen: Die muss man einfach probiert haben. Lauft im Sommer am Café vorbei, wenn die Tür offen ist … ihr werdet nicht vorbeiziehen, ohne etwas von den russischen Köstlichkeiten probiert zu haben. Bei den Pelmeni habt ihr übrigens auch die Wahl zwischen Hühner-, Rinder- oder Schweinefleischfüllung.

Die Torten werden jeden zweiten Tag frisch gebacken und- naja – stehen halt da und werden aller Wahrscheinlichkeit nach nie älter als diese zwei Tage: Napoleontorte, Honigtorte oder unfassbar riesige Schokotorten – man kommt sich vor wie im Schlaraffenland.

Nun, wenn ihr das alles live erleben wollt: Geöffnet hat das Café à la Russe von 12 bis 18 Uhr, wobei wir davon ausgehen können, dass sich diese Zeiten in der nächsten Zeit verlängern werden.

Ach so, Wodka .. ja, den gibt’s natürlich. Was dachtet ihr denn?

Brasserie zu Gutenberg

In hervorragender Innenstadtlage, direkt an der Ecke von Gutenberg- und Jägerstraße präsentiert sich das Restaurant Brasserie zu Gutenberg nebst hauseigener Pension.

Einem professionellen Haute-Cuisine-Restauranttester würde sicher folgende Formulierung in den Sinn kommen: „Die etwas hellere und doch gemütliche Atmosphäre lädt dank der gehobenen Inneneinrichtung mit viel Liebe zum Detail auch nach dem Genuss der Hauptspeisen zum Verweilen ein.“ Klingt geschwollen wie nix, würde aber zweifellos den Nagel auf den Kopf treffen und würde zum Ambiente passen. Das Service-Personal weiß offenbar, was es tut und tritt dabei in jeder Situation zuvorkommend auf.

Französischkurs ist hier empfehlenswert

Mit wohlklingenden Köstlichkeiten wie Croque Provence, einem Schweinesteak mit Kaviarbrot, oder dem Haute-Cuisine-Klassiker wie „Coq au vin“ mit Perlzwiebeln und Pilzen an Rosmarinkartoffeln spielt die Brasserie zu Gutenberg schon in einer anderen Liga als das schnelle Bistro am Bahnhof.

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Das auf den Punkt gebratene, 300 Gramm schwere und unfassbar leckere Test-Entrecôte für gerade noch machbare 21,90 Euro – die auf demselben Teller mit angerichteten Rosmarinkartoffeln und die grünen, gut gewürzten Bohnen sind dabei noch nicht mit eingerechnet – macht die Brasserie zu Gutenberg schon zu einer hochpreisigeren Location als andere Potsdamer Restaurants, fühlt sich erfahrungsgemäß neben der großen Konkurrenz im unmittelbaren Umfeld wie Pfeffer & Salz, La Madeleine oder Der Weisse Schwan preismäßig durchaus unter seinesgleichen. Andererseits bekommst du einige Nudelgerichte für faire 9 Euro und weitere Snacks wie zum Beispiel einen tollen Flammkuchen ebenfalls unter 10 Euro. Die als Dessert gereichte, hinreichend große Portion traumhafter Crème brûlée vergrößert das Loch im Portmonee noch weiter, lohnt sich aber definitiv.

Wir könnten schon wieder hingehen

Wenn ihr euch also zu Monatsbeginn gerade über ein gefülltes Konto freuen könnt und über Appetit auf sehr, sehr gutes Essen habt, können wir euch die Brasserie zu Gutenberg mehr als empfehlen. Für uns war es definitiv nicht das letzte Mal, dass wir diesen tollen Laden von innen sahen.

Ach so, der Wein … ja, der ist – sagen wir mal – okay. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.

Hans im Glück

Um es mal vorweg zu nehmen: Uns kommt auch nach längerem Hin-und-her-Überlegen kein Restaurant in den Sinn, das eine kreativere Inneneinrichtung vorweisen kann als die Locations dieser kleinen deutschlandweiten Burgerkette. Und genau darum soll sie hier auch Erwähnung finden. Im Hans im Glück direkt am Bahnhof Friedrichstraße findet man sich nämlich im skandinavischen Birkenwald wieder. Alle zwei Meter erstrecken sich armdicke Birkenstämme bis zu Decke um die zentral installierte Getränkebar. Dieser positive Eindruck wird abends durch die schöne Beleuchtung noch verstärkt – wirklich sehr nett gemacht. Ach und … selbst der Gang zur Toilette wird im Hans im Glück zu einem besonderen Ereignis. Wo sonst nur Fahrstuhlmusik durch die Boxen schalmeyt, läuft im Hans im Glück ein berühmtes Märchen der Gebrüder Grimm in Dauerschleife. Dreimal darfst du raten, welches.

Und menüseitig?

Empfehlen können wir den Heumilchkäse-Burger mit frischem Salat und großen Tomatenscheiben für faire 6,90 Euro und dazu eine große Portion knuspriger Pommes frites, wobei man zwischen den Brotsorten Sauerteig und Mehrkorn wählen kann. Alles zusammen wird nett angerichtet an die bequemen Holzbänke und –tische geliefert. Dazu sollte man einen halben Liter Limonade jeglicher Geschmacksrichtung mit echten Minzblättern probieren, was als Menü übrigens gerade zur Mittagszeit keine 9 Euro kostet.

Aber auch alle anderen Burger kann man echt essen, ohne dass man einen wirklich herausragenden findet. Das mag ja generell zu den größten Nachteilen von Burger-Ketten zählen. Alle Burger schmecken echt nicht schlecht, aber irgendwie auch alle gleich.

Fazit

Auch wenn die Burger hier nicht an die kulinarischen Kunstwerke von Berliner Burger-Experten wie zum Beispiel Burgermeister oder Berlinburger International heranreichen, kann man einen Besuch im Hans im Glück zwischendurch durchaus mal absolvieren, um seinen Hunger auf die amerikanischen Bulettenbrötchen zu stillen. Dagegen verfügt wohl keine der eben genannten Burgerläden über eine derartig große Auswahl verschiedener Burger.

Athos

So, nach langem Überlegen und mehrmaligem Besuch fanden es an der Zeit, uns einmal dem Restaurant Athos in der Zeppelinstraße in Potsdam-West nun auch redaktionell zu widmen. Unglücklicherweise an einem Freitagabend – glücklicherweise jedoch nicht ohne Reservierung. … um dies gleichzeitig auch als hilfreichen Tipp mit zu kommunizieren.

Nun kann man dieses Stadtteilrestaurant nicht unbedingt als exklusiven Gourmet-Tempel bezeichnen. Den Anspruch hat der familienbetriebene Laden sicher auch gar nicht. Wir würden es aber als eines der verwinkeltsten, gemütlichsten, dunkelsten, dienstältesten und bodenständigsten Potsdamer Restaurants bezeichnen wollen, obwohl es von außen alles andere als nach einem gemütlichen Griechen aussieht. Wenn du aber den urigen Gästeraum oder im Sommer gar den niedlichen kleinen Innenhof betrittst, fühlst du dich sofort wohl.

Gleich zur Begrüßung wird der obligatorische Ouzo serviert, welcher Pflicht ist und nicht verschmäht werden darf. Prädikat: Widerlich. Wer in dieser Welt mag den Geschmack dieses Höllengetränks? Aber sei’s drum.

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Und ob Bifteki, Suflaki oder der schlichte griechische Salat – alles auf der Hauptspeisekarte schmeckt so, du es dir vorstellst. Ein besonderer Speisetipp von uns, nachdem wir ihn beim letzten Besuch probieren durften: das ‚Filet Spezial‘ – ein auf den Punkt gegartes Schweinefilet, welches geschmackvolle Hülle für einen intensiven Feta und Spinat war, überbacken mit Metaxa-Sauce und dazu einer hinreichend großen Portion Pommes frites, die für unseren Geschmack einen winzigen Tick knuspriger hätten sein können. Und das Ganze für 13,20 €. Noch Fragen?

Was uns nicht gefällt

Hm, man bekommt freitagabends für gewöhnlich ohne vorherige Reservierung keinen Tisch, aber das können wir dem sympathischen Griechen nicht wirklich ankreiden. Im Gegenteil, das mag auch nur ein durchaus glaubhafter Beleg dafür sein, wie gut Potsdamer, aber auch geneigte ortsfremde Hungrige dieses Restaurant annehmen. Auch bei vollem Haus kam uns das flinke Service-Personal nicht überfordert vor, sondern hatte mitunter auch für kleine Scherze Zeit. Schön!

Und vielleicht noch ein Tipp zur An- und Abreise: Kommt mit den Öffentlichen, Freunde! Parkplätze sind auch hier rares Gut und können nicht jedem Besucher mit eigenem KfZ präsentiert werden.

Fazit

Irgendwie können wir uns Potsdam nicht ohne das Athos vorstellen. Darum ist es zumindest für uns ‚Ureinwohner‘ definitiv ein ‚Thing to do‘ in Potsdam und sollte nicht nur einmal besucht werden.

Park Sanssouci

Also, wir wollen ja gar nicht viele Worte über seine preußische Geschichte oder architektonischen Besonderheiten verlieren, sondern euch diesen Park einfach in seiner ganzen Pracht präsentieren.

Unbestritten ist, dass er die Mutter aller Dinge ist, die ihr in Potsdam getan haben müsst. Sowohl für Potsdam-Touristen als auch „Ureinwohner“ ist der Besuch der größten der drei Potsdamer Parkanlagen – neben Neuem Garten und Park Babelsberg – Pflichtprogramm. Zwar wirkt er auf der Karte gar nicht so riesig, aber jede Wette, ihr werdet es nicht schaffen, all seine natürlichen und architektonischen Attraktionen an einem Tag zu erkunden, auch wenn ihr noch so früh aufsteht. Er ist ganzjährig von 6 Uhr bis 20:30 Uhr geöffnet und der Eintritt ist kostenlos, ihr könnt jedoch an diversen Haupteingängen einen freiwilligen Betrag zur Unterstützung von Erhalt und Pflege des Parks abdrücken.

‚Hauptschlagader‘ ist jedenfalls der 2,5 Kilometer lange Hauptweg, der schnurgerade vom Neuen Palais bis zum Obelisk am östlichen Parkende führt und vereinzelt von wunderschönen, riesigen Fontänen unterbrochen wird. Von ihm gehen unzählige verwinkelte Seitenpfade mit insgesamt fast 70 Kilometer Wegelänge zu den 22 mehr oder weniger offiziellen Eingängen ab.

Fun Fact übrigens: In seinem Umfang misst der Park 7,1 km, wenn du die Maulbeerallee als äußere Parkbegrenzung hinzuziehst.

Dem geneigten Durch-den-Park-Schlenderer wird auffallen, dass eine Hälfte ein barocker Ziergarten mit messerscharf abgesteckten Rasenflächen, Blumenrabatten in allen Farben der Welt und turmhohen Hecken ist, wohingegen die andere Hälfte im Stil eines englischen Gartens beeindruckt und etwas wilder und naturbelassener, aber nicht weniger schön ist. Und irgendwie würde es nicht wundern, wenn irgendwo im Areal zwei rokokobekleidete Hofdamen den Weg kreuzten. Obwohl … einmal im Jahr passiert das ja sogar >>

Und folgende Tipps wollen wir euch nicht vorenthalten: Wunderschön ist der Park insbesondere im Winter, wenn es geschneit hat und die Sonne scheint. Dann gibt es fast nichts Schöneres als einen Spaziergang durch den Park und ein anschließender Besuch im Drachenhaus und einer Tasse Kaffee, um sich aufzuwärmen. Weiteres Highlight ist der Flötenspieler vom Mühlentor. Ob Schubert, Vivaldi oder Mozart, ob Sonne oder Regen, Helmut Sabers spielt als preußischer Hofdiener verkleidet seit gefühlten 100 Jahren auf seiner Querflöte am Mühlentor hinter dem Schloss Sanssouci. Wirklich nett anzuhören und eine Attraktion für Besucher. Und wenn ihr danach Gelegenheit habt, einen Blick zum Beispiel vom Turm der Orangerie zu werfen, habt ihr einen unfassbaren Ausblick auf diesen schönen Park und die Stadt dahinter.

Und wenn euch der einfache Parkbesuch nicht genug ist, dann sei euch entweder die Potsdamer Schlössernacht Mitte August wärmstens ans Herz gelegt, bei der ihr romantisch durch den Park schlendern und jeglicher Art klassischer Musik lauschen könnt oder die Teilnahme am Potsdamer Schlösserlauf Anfang Juni >> , dessen 21 km lange Strecke euch ebenfalls teilweise durch den Park führt. Aber egal, wie ihr den Park besucht: Feststeht, dass er das bedeutendste Stück Kultur in Potsdam ist.

Buena Vida Coffee Club

Also … diese Location können wir im Grunde gar nicht als ausgewachsenes Café bezeichnen, eher als klitzekleinen Miniladen direkt am Bassinplatz, am östlichen Ende der belebten Brandenburger Straße mit vier bis fünf kleinen Tischen, in dem sich alles, aber auch wirklich alles um den Kaffee dreht.

Dieser Eindruck bestätigt sich schon beim Gang durch Ladentür, wenn der Blick über das Caféhaus-typische Inventar schweifen kann. Und das gilt sprichwörtlich für alles hier. Ob die verschiedenen Coffee-Maker im Regal oder die Wand mit dem selbstgerösteten Kaffeebohnen, die zum Verkauf angeboten werden und übrigens auch nicht viel teurer sind als Standardkaffee aus dem Supermarkt. Und wenn die Tür zum nicht-öffentlichen Teil des Ladens ein wenig offen steht, siehst du sie stehen: die kupferfarbene, hauseigene Kaffeeröstmaschine, bei der man sich fragt, wie die den Weg durch die schmale Eingangstür genommen hat.

Der Buena Vida Coffee Club ist ein Coffee-Shop in bester Lage am Bassinplatz, da wo die Touri-Busse ankommen. Er ist eigentlich viel zu schade für vorbeihetzende Stadtbesucher, die auf der Suche nach ’nem schnellen Coffee to-go im Pappbecher sind. Einen großen Trumpf spielt der Laden natürlich im Sommer aus, wenn draußen an der Hauswand große Holzpodeste und kleine Cafétische sowohl Potsdamer Kaffeeliebhaber als auch die Touris zum Verweilen einladen.

Ach, und neben all den verschiedenen Kaffees vom einfachen Espresso bis hin zum Latte Macchiato mit Mandelgeschmack können wir auch noch eins empfehlen: eine heiße Schokolade mit Marshmallows, die sich langsam in der heißen, 43-prozentigen Schokolade auflösen. What? Ja, unfassbar lecker.

Schön, dass es Menschen gibt, die sich so der ‚Kaffee-Kunst‘ verschreiben und offenbar aus einem Hobby einen Beruf machen.

Neuerdings engagiert sich der kleine Laden sogar in Sachen Potsdamer Kultur – und zwar in Form des noch jungen Labels ROTHOLZ: Dahinter stecken die Inhaber der Potsdamer Unternehmen Buena Vida Coffee Club, des Concept Store GOODS und der Bar Rückholz – die haben es sich zur Mission gemacht, mit ihren Ideen das kulturelle Leben der Stadt zu bereichern. Da liegt es nah gemeinsame Sache zu machen.